Alle Jahre wieder wirft Activision ein neues Call of Duty auf den Markt und alle Jahre wieder fragen wir uns: wollt Ihr Euch nicht etwas Zeit lassen? Da sich aber seit Call of Duty Ghosts drei Studios die Entwicklung der Ableger teilen, hat jedes Studio etwa drei Jahre Zeit, um ein „neues“ Call of Duty zu erschaffen. Wobei das Wort „neu“ bei Call of Duty immer mit Vorsicht zu genießen ist. Dieses Jahr ist Treyarch dran und serviert uns mit Call of Duty Black Ops III den nun 12. Serienableger. Wir haben ihn probiert und sagen Euch in dieser Review was wirklich neu ist und was Teil 12 kann.
Zurück in die Zukunft – Die Story
Wir schreiben das Jahr 2065. Die Erde ist von Naturkatastrophen verwüstet worden, die Technologie ist auf einem neuen Höhepunkt und Maschinen erlangen immer mehr Macht. Menschen sind vernetzt und wir sind erst einmal ein normaler Soldat. Doch nach einem Unfall verlieren wir unsere Arme, erhalten mechanische Protesen und sind wieder einsatzbereit. Soweit so gut. Jedoch werden wir auch manipuliert, sodass wir uns durch Traumwelten und alte Erinnerungen kämpfen… . Um nicht zu spoilern, möchten wir keine weiteren Einzelheiten verraten. Viel mit den Vorgängern der Serie hat Black Ops III aber nicht gemein, was etwas schade ist.
Jedenfalls werden die Missionen nach und nach etwas verwirrend, denn manchmal müssen wir uns fragen: passiert das gerade wirklich oder spielt sich das nur im Kopf unseres Protagonisten ab? Was aber erstaunlich für eine Call of Duty-Kampagne ist, ist die Tatsache, dass sie länger anhält als andere der Serie. Wir brauchen knapp 8 Stunden für einen Durchlauf durch alle Missionen. Neu ist hier, dass wir von Anfang an jede Mission wählen können und dass ein neuer Schwierigkeitsgrad hinzugekommen ist. Nach Veteran gibt es nun noch „Realistisch“.
Vielfältiges Gesamtpaket mit bekannter Mechanik – Gameplay & Inhalt
Call of Duty Black Ops III kommt als umfangreiches Paket mit ordentlichem Inhalt. Das kann grob in die drei Punkte: Kampagne, Multiplayer und Zombies aufgeteilt werden.
Kampagne
Wie oben schon angesprochen, können wir jede Mission von Anfang an spielen und bekommen auch noch einen neuen Schwierigkeitsgrad spendiert. Während der Kampagne erhalten wir Erfahrungspunkte und können so unseren Protagonisten „verbessern“. Durch Cyber-Cores können wir verschiedene „Skillbäume“ verwenden und uns vor jeder Mission entsprechende Fähigkeiten auswählen. Aber auch unsere Ausrüstung können wir vor jeder Mission auswählen. Für die Kampagne gibt es nun auch Challenges. Ähnlich wie im Multiplayer erhalten wir für deren Erfüllung Abzeichen, usw.
Was aber wirklich ein tolles (aber kein neues) Feature der Black Ops III-Kampagne ist, ist die Koop-Möglichkeit mit bis zu 3 Mitspielern die Kampagne zu bestreiten. Die Maps der Kampagnen sind auch ausreichend groß, sodass wir uns gegenseitig nicht ständig vor die Flinte laufen. Hat man die Kampagne einmal durchgespielt, so kann die Kampagne erneut im „Nightmare-Modus“ gespielt werden. Hier hat sich die Geschichte etwas geändert, die Atmosphäre ist eine düstere und man kämpft nun gegen Zombies. Die Cutscenes sind zwar die gleichen, wie in der normalen Kampagne, es wird aber eine andere Geschichte erzählt.
Multiplayer
Der Multiplayer von Call of Duty Black Ops III ist seit dem letzten Teil noch schneller geworden. Wir haben nun immer Boost-Jumps, können an Wänden entlang laufen, Power-Slides ausführen und, und, und. Wer hier an Titanfall denkt, liegt gar nicht so falsch. Das Gameplay ist schnell und die Maps eher weitläufiger und nicht mehr so eng wie Call of Duty-Typisch. Black Ops III bringt von Anfang an 12 Maps mit. Vorbesteller erhalten zusätzlich noch die bekannte Map Nuketown, die wieder mit dabei ist, natürlich im klassischen Stil von 2065.
Mit von der Partie sind natürlich alle bekannten Spielmodi, von Free-for-All über Hardpoint bis hin zu Team Deathmatch. Neu hingegen ist Safeguard. Hier muss ein Team einen Roboter, der von einem Punkt zu einem anderen Punkt auf der Map fährt beschützen. Das gegnerische Team muss das verhindern. Wieder dabei ist das bekannte Pick-10-System sowie Scorestreaks.
Neu ist dagegen der Black Market, wo Spieler sich Supply-Drops kaufen können, die die Ingame-Währung enthalten, um sich neue Ausrüstungsgegenstände zu kaufen oder ihre Waffen visuell etwas aufzupeppen. Apropos visuell: in Black Ops III kann jeder Spieler seine Waffe individuell gestalten. Ebenfalls eine Neuerung sind die Specialists. Der Spieler kann sich für einen von 9 Specialists entscheiden, den er dann spielt. Jeder Specialist hat zwei Fähigkeiten, eine offensive und eine passive. In das Multiplayer-Match nehmen wir aber nur eine der Fähigkeiten mit.
Multiplayer-Specialist
Im Multiplayer haben wir die Qual der Wahl, denn wir können aus 9 verschiedenen Spezialisten wählen, die alle sehr unterschiedliche Fähigkeiten mit sich bringen. Um euch die Spezialisten ein wenig näher zu bringen, haben wir euch eine kleine Gallerie fertig gestellt, in dem Ihr alle Spezialisten und deren Fähigkeiten ansehen könnt. Die Fähigkeiten selbst haben wir selbstverständlich auf Deutsch unter das jeweilige Bild geschrieben. Im Multiplayer merkt man schnell, welche Spezialisten auf welcher Map von Vorteil sind und welche nicht. Da man aber die Möglichkeit hat in er Lobby jederzeit zu wechseln, kann man beim Countdown der Map, noch fix einen anderen Spezialisten auswählen.
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Zombies
Seit Call of Duty World at War ist Zombies ein großes Stichwort. Angefangen hat alles mit einer kleinen Erweiterung der Entwickler, die es eigentlich nicht im fertigen Spiel geben sollte. Aber genau das wurde einer der meist gespieltesten Modi überhaupt. Seitdem ist der Zombie-Modus nicht mehr wegzudenken. In Black Ops III ist das Setting der ersten Map des Zombie-Modus in einer Stadt der 1950er Jahre angesetzt. Was uns gleich auffällt, ist, dass der Schwierigkeitsgrad etwas angehoben wurde und die Zombies und schnell fertig machen können.
Die Map ist recht groß und bietet neben den Waffen auch die Aufgabe Artefakte zu Sammeln. Hin und wieder müssen wir uns dazu in ein „Biest“ verwandeln, um versiegelte Kisten zu öffnen oder den Strom an manchen Stellen zu aktivieren. Auch Bosskämpfe sind diesmal vorhanden und erinnern uns etwas an Ghosts mit seinen Alien-Bugs. Hinzu kommen neue „Perks“ in Form von Kaugummis, die wir auch vor dem Spiel auswählen können. Außerdem wurde auch ein Level-System in den Zombie-Modus integriert, was die Langzeitmotivation etwas anhebt. Für den Zombie-Modus wurde schon über einen Trailer die Map „Der Riese“ angekündigt, wo wahrscheinlich die bekannten Helden, Dempsey, Nikolai, Takeo und Richtofen wieder auftauchen werden.
Hardware-Hunger? – Technik
Call of Duty Black Ops III benutzt wieder keine neue Engine. Es wird wieder aufgebohrt wo es nur geht und das zum Leide der PC-Spielerschaft. Denn so, wie Black Ops III aussieht, ist der Hardware-Hunger, den das Spiel mit sich bringt, nicht gerechtfertigt. Es ist sind ein paar nette Effekte vorhanden, aber insgesamt sieht das Ganze einfach nicht auf der Höhe der Zeit aus.
Prinzipiell funktioniert das Spiel aber recht solide. Wir hatten nahezu keine technischen Schwierigkeiten, wie Abstürze oder Fehler beim Starten, wie es oft auf Steam beklagt wird. Auch Multi-GPU-Systeme funktionieren mit dem neuesten Treiber ohne Probleme. Einzig und alleine das Problem mit dem NAT-Typ ist irgendwie sehr seltsam. Die Erfahrung zeigt, dass es am besten ist, wenn alle in der Lobby den NAT-Typ „Moderate“ besitzen, da sonst der Beitritt in die Lobby eines Freundes sehr schwer fällt.
Als minimale Systemanforderungen wird in Steam Folgendes angezeigt:
- Betriebssystem: Windows 7 64-Bit / Windows 8 64-Bit / Windows 8.1 64-Bit
- Prozessor: Intel Core i3-530 @ 2.93 GHz / AMD Phenom II X4 810 @ 2.60 GHz
- Arbeitsspeicher: 6 GB RAM
- Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 470 @ 1GB / ATI Radeon HD 6970 @ 1GB
- DirectX: Version 11
- Netzwerk: Breitband Internetverbindung
- Festplatte: 60 GB freier Speicher
- Soundkarte: DirectX kompatibel
Wenn wir uns die Konsolen-Version anschauen, dann ist es schon etwas verwunderlich, dass Call of Duty Black Ops III auch auf den alten Konsolen erscheint. Allerdings mit einigen Nachteilen: die XBOX 360- und PS3-Version des Spiels sieht optisch nicht sehr gut aus und bietet nur den Multiplayer- und Zombie-Modus. Es ist keine Kampagne vorhanden. Die Current-Gen-Konsolen haben logischerweise den vollen Umfang und können laut Activision mit 60 FPS spielen.
Fazit
Dennoch muss ich sagen, dass ich mir wieder ein Call of Duty im zweiten Weltkrieg wünsche und der Zombie-Modus zu seinen Wurzeln zurück sollte, früher war dann vielleicht doch das ein oder andere besser.
Call of Duty Black Ops III kann ich nicht als Pflichtkauf bezeichnen, ich kann es nur jedem Action-Fan empfehlen, der etwas Lust auf Instant-Action hat und über manchen Serientypischen CoD-Moment hinwegsehen kann.
Wir danken Gamesplanet für die Bereitstellung der Testmuster.