JBL Quantum TWS – Test

    jbl quantum tws

     

    JBL sind bekannt für Party-Lautsprecher und Kopfhörer aller Arten. Mit den JBL Quantum TWS möchte man weiter auf den Gaming-Markt vordringen. Dass hier mitunter völlig andere Tugenden gefragt sind als simple Beschallung, wissen wir alle nur zu gut. Deshalb haben wir uns die Quantum TWS genauer angeschaut und an unterschiedlichen Konsolen ausprobiert. Wie sich die kabellosen In-Ear Kopfhörer geschlagen haben, könnt ihr hier im Test erfahren.

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    Produktseite bei JBL

    Über JBL Quantum:

    JBL Quantum ist das Gaming-Brand des US-amerikanischen Lautsprecherherstellers JBL und somit wiederum Teil der Harman International Industries, nunmehr einer Tochtergesellschaft von Samsung Electronics. Die Produktpalette besteht in erster Linie aus Gaming-Headsets vom Einsteiger- bis hin zum Profimodell. Aber auch Lautsprecher, externe Mikrofone und In-Ear-Kopfhörer umfasst die stetig wachsende Produktpalette.

    Testumgebung

    Für diese Rezension wurde uns ein Set JBL Quantum TWS zur Verfügung gestellt. Auswirkungen oder Einflussnahme auf unseren Eindruck hat dies natürlich nicht. Ausprobiert haben wir die Kopfhörer in folgenden Situationen:

    • Playstation 5: Helldivers 2, Gran Turismo 7
    • Xbox Series: Palworld, Starfield
    • Nintendo Switch: Super Mario Bros. Wonder, Splatoon 3
    • Smartphone: Musikstream via Spotify
    • PC: Skype, Teams
    • Telefonie

    Unser Fokus lag also deutlich darauf, wie gut Sound, Mikrofon, Noise Cancelling und Co. beim Spielen funktionieren. Zu guter Letzt stand noch der klassische Musiktest auf dem Plan, einfach deshalb, weil man das Set wahrscheinlich nicht nur ausschließlich zum Daddeln nutzen möchte.

    jbl quantum tws
    So stehen die JBL Quantum TWS im Laden. Schlichtes Design und trotzdem weiß man sofort, was im Inneren wartet. Außerdem findet man die wichtigsten Keyfacts direkt auf einen Blick.

    Lieferumfang

    Die unscheinbare, farbenfrohe Box zeigt bereits auf dem Cover, was euch im Inneren erwartet, nämlich:

    • 1x Paar Earbuds
    • 1x Case
    • 1x Dongle (2,4 GHz, USB-C)
    • 1x Ladekabel (USB-A auf USB-C)
    • 3x Paar Ohrstöpsel (small, medium, large)
    • 1x Schnellanleitung

    All das ist in drei Separatoren angeordnet. Im Inneren des Cases, in dem auch der Bluetooth Dongle steckt, werden die Kopfhörer verstaut und zeitgleich geladen. Praktisch: Ein kleines Magnet sorgt dafür, dass beide Buds punktgenau an ihrem Platz sitzen. Selbst bei ziemlich ruppigem Schütteln bleiben sie dort haften. Am Case sind vorderseitig kleine LEDs eingelassen, die euch über den Ladezustand informieren.

    Mit einer vollen Akkuladung kamen wir auf rund 7h Beschallung – das ist ordentlich! Wobei wir hier eine moderate Lautstärke eingestellt, Noise Canceling deaktiviert und die JBL Quantum TWS im Bluetooth-Betrieb genutzt hatten. Unter Nutzung des Dongles und bei  gleichzeitig aktiviertem Noise Canceling reduziert sich die Haltbarkeit des Akkus auf rund 5 Stunden. Für die allermeisten Anwendungsgebiete sollte das ausreichen. Zumal die Buds mit einer 15 minütigen Ladezeit bereits wieder für weitere 3h in den Einsatz dürfen. Das Case selbst stellt drei komplette Ladezyklen für die Ohrstöpsel bereit, bevor auch dieses wieder mit frischer Energie betankt werden muss.

    jbl quantum tws
    Links der USB-C Dongle, rechts das Case samt beiden JBL Quantum TWS. Passt alles wunderbar ins Case und ist dennoch ein Leichtgewicht.

     

    Verarbeitung und Tragekomfort

    Diesen Punkt haben wir schnell abgehandelt. Insgesamt wurde hier viel Plastik verbaut, was per se überhaupt nichts schlechtes ist. In dieser Preisklasse ohnehin üblich, wird dadurch außerdem das Gewicht erheblich reduziert. Buds, Case und Dongle kommen auf gerade einmal 50 Gramm. Die Buds im Ohr sind keinerlei gewichtige Belastung. Scharfe Kanten oder Ähnliches gibt es keine. Die Buds sind IPx4 und somit gegen Spritzwasser geschützt. Dem Tragen bei Regen steht also nichts im Wege.

    Aufgrund des geringen Gewichts kann man schon mal vergessen, dass man die JBL Quantum TWS in den Ohren stecken hat. Was eigentlich ein echter Vorteil ist, führte jedoch bei uns gelegentlich dazu, dass wir die Stöpselchen kurz nachjustieren wollten. Und das, obwohl sie nach wie vor sicher und feste in den Ohren saßen. Eine Art Kontrollgriff, der gar nicht notwendig ist.

    Anhand dessen kann man auch schon ablesen, dass die TWS sehr bequem zu tragen sind. Hat man die korrekte Stöpselgröße gefunden, vergisst man buchstäblich, dass die In-Ear in den Ohren sitzen. Mit dauerhaft hektischen Kopfbewegungen sollte man allerdings nicht übertreiben. Wer beispielsweise gerne Heavy Metal hört, der muss auf zu wildes Headbangen verzichten, sonst verabschieden sich die Buds nach kurzer Zeit aus den Ohren.

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    Der Dongle steckt hier im Case. Die weißen LEDs vorne signalisieren den Ladezustand. der linke Bud fehlt und man erkennt die kleine Magnethalterung.

     

    Die Buds

    Dafür, dass in den JBL Quantum TWS eine ganze Menge Technik sitzt, ist die Größe erstaunlich klein. Optisch sind keinerlei Unterschiede zu „normalen“ In-Ears erkennbar, aber hier steckt eben deutlich mehr drinnen.

    Lautsprecher, Akku, die beiden Funkchips und satte sechs Mikrofone finden in wenigen cm ihren Platz. Nach außen gewandt prangert sichtbar das JBL Logo in Silber. An der Oberseite sitzt ein Touchfeld, mit denen ihr diverse Steuerungen vornehmen könnt. Die linke Seite dient Grundeinstellungen, etwa dem Justieren des Active Noise Canceling, kurz ANC, während ihr am rechten Ohr die Wiedergabesteuerung vorfindet. Zugegeben: Hier ist ein wenig Übung erforderlich, bevor man alle Gesten intus hat. Eine Frauenstimme informiert euch zur Sicherheit über jedwede getätigte Steuerungsgeste. Praktisch ist, dass, sobald ihr die Buds aus dem Ohr nehmt, die Wiedergabe automatisch pausiert. Auf Wunsch könnt ihr dieses Feature in den Optionen jedoch auch deaktivieren.

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    So sehen die Quantum TWS aus, wenn ihr sie in Empfang nehmt. Alles ist sauber und ordentlich verpackt, die beiden Buds und das Case sind schon vorab etwas aufgeladen, damit ihr direkt loslegen könnt.

     

    Klangqualität

    Vorab sollte klar sein, dass man keine Klangwunder im Vergleich zu hochwertigen und sehr teuren Over-Ear Kopfhörern erwarten darf. Das liegt in der Natur der Dinge, denn die verbauten Töner sind logischerweise deutlich kleiner.

    Für das, was sie machen sollen, erledigen die JBL Quantum TWS ihren Job wirklich gut – streckenweise sogar erstaunlich gut. Beispielsweise wenn es darum geht, in Akustik-lastigen Sequenzen eure Feinde orten zu wollen. Oder in Rennspielen, wenn sich Kontrahenten von hinten nähern und zu einer Seite zum Überholmanöver ansetzen. In solchen Situationen könnt ihr voll auf den Klang zur Orientierung setzen, das macht richtig Spaß. Auch Explosionen und andere wuchtige Elemente setzen die Buds hervorragend um. Alles in allem ist die Soundauflösung sehr fein und differenziert.

    Für ein reines Musikerlebnis wechselt ihr am besten kurz in die App und nehmt entsprechende Änderungen am Equalizer vor. JBL stellt dort zahlreiche Presets zur Auswahl und das Klangbild ändert sich mitunter sehr deutlich. Apropos Musik: Das Quantum Surround Feature ist nur über den PC verfügbar. Um hier Die JBL Quantum TWS etwas zu „kitzeln“, haben wir uns kurzerhand zwei SACDs und eine Konzert-BD geschnappt. Was sollen wir sagen, Wow, das steht einer Surround-Anlage in kaum etwas nach. Alles klingt satt, voll und ganz so, als befänden wir uns mitten im Probe- bzw. Konzertsaal. Auch hier kann bzw. sollte man mitunter kurz in die Software schauen, um ggf. ein paar Einstellungen vorzunehmen.

    jbl quantum tws
    L und R, dann kann ja nichts mehr schiefgehen. An diesen Buds sind die medium Ohrstöpsel befestigt. Klein und unscheinbar – und trotzdem steckt hier eine enorme Menge an Technik drin.

     

    Mikrofon

    Teamchats werden währenddessen immer klar und deutlich zu euch transportiert. Das gilt für eure Gegenseite und leider nicht ganz so für euch selbst. Und das ist wirklich ein Knackpunkt der JBL Quantum TWS, denn die Mikrofone taugen tatsächlich nur bedingt. Auf dem Papier klingt es zunächst richtig gut, dass sechs Mics zum Einsatz kommen, in der Praxis zeichnet sich allerdings ein anderes Bild. Unser Gegenüber konnte uns nur schwer verstehen, die eigene Sprechlautstärke muss also permanent angehoben werden.

    Ein dumpfer Klang dominiert und bei zusätzlichen Störgeräuschen, also z.B. dann, wenn man draußen in der Stadt unterwegs ist und telefoniert, ist ziemlich desaströs. Wenn ihr also mit den In-Ears telefonieren möchtet, dann sorgt für eine ruhige Außenumgebung, sonst wird es schwierig mit der Verständigung. JBL bewirbt die Mikrofone auf der Packung gar nicht großartig und sie wissen wahrscheinlich auch, warum. Halten wir also fest: Grundsätzlich funktioniert die Kommunikation in beide Richtungen, in die eure aber deutlich besser. Im Grunde ist das auch wenig verwunderlich: Der Sprachklang geht nach vorne weg, während die Mics an unseren Ohren hängen und kaum etwas davon einfangen können.

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    Natürlich dürfen Ohrstöpsel in unterschiedlichen Größen nicht fehlen. Mit den JBL Quantum TWS kommen 3 unterschiedliche Paare direkt mit. Mit dem USB-C Kabel versorgt man das Case wieder mit Energie. Ein Netzstecker liegt dem Set nicht bei.

     

    ANC – Active Noise Canceling

    Nach den etwas unrühmlichen Mikrofonen kommen wir wieder zu einem Punkt, der deutlich besser, ja sogar ausgezeichnet, funktioniert: Dem Active Noise Canceling. Umgebungsgeräusche aller Art sollen die JBL Quantum TWS also aktiv rausfiltern. Was meist Over-Ears vorbehalten ist, sollen also diese kleinen Buds ebenso leisten können? Ja, das können sie!

    Auch hier könnt ihr in der App einstellen, wie stark die Außengeräusche gefiltert werden sollen, von maximal bis ausgeschaltet sind viele Zwischenstufen möglich. Mit einem Tippen aufs linke Bud könnt ihr Talkthrough aktivieren. Dabei schalten sich die Buds um, senken die Wiedergabe und geben die Außengeräusche über die Lautsprecher direkt ans Ohr weiter.

    Bei maximaler Filterung sind zwar nicht alle Außengeräusche komplett weg, aber zum größten Teil. Und das, was noch durchdringt, wird in der Lautstärke sehr deutlich herab gesetzt. Ein Anwendungsbeispiel aus dem realen Leben: Man sitzt abends in trauter Zweisamkeit auf der Couch, sie möchte eine Folge ihrer Lieblingsserie streamen, er beschließt währenddessen eine Runde zu daddeln. Und natürlich möchte jeder und jede die eigene Tonquelle dabei perfekt verstehen. Da kommen die JBL Quantum TWS gerade recht, damit es nicht zum War Of Loudness kommt. Und dank schneller Gestensteuerung ist man wie erwähnt auch schnell wieder ein Gesprächspartner. Ebenso dienlich sind die Buds bei Zug- oder Busfahrten. Vorbei die Zeiten, bei denen man unfreiwillig Mithörer anderer Gespräche wurde und die Musiklautstärke schädigend in die Höhe getrieben hat.

    jbl quantum tws
    Anleitungen und ähnliches Schriftzeug gehört auch dazu. Benötigt man i8n der Regel selten, hier machen sie aber Sinn, um insbesondere die Gestensteuerung besser & leichter zu verstehen.

     

    Fazit

    Die JBL Quantum TWS werden primär fürs Gaming beworben und in diesem Bereich machen sie auch eine ausgezeichnete Figur! Dabei sind die Standard-Einstellungen schon so auf den Punkt, dass man mit den kleinen Buds bereits out of the box richtig zufrieden ist. Für das Feintuning darf man in der App oder der PC-Software zahlreiche Einstellungen vornehmen und so das Klangerlebnis ganz auf die individuellen Bedürfnisse anpassen.

    Durch den feinen Klang kommt ihr beim Daddeln voll auf die Kosten und seid akustisch jederzeit Herr der Lage. Dank ANC auch dann, wenn neben euch Partystimmung herrscht und ihr trotzdem ungestört ins Spiel eintauchen möchtet.

    Für Musik-Junkies sind die TWS dank diverser Optionen in der App ebenfalls bestens geeignet. Lediglich beim Thema Telefonieren müssen wir Abstriche machen, da die Mikrofone nur mäßige Arbeit leisten. Die Verarbeitung ist top und dank Touchsteuerung switcht man im Nu zwischen den Anwendungsfällen hin und wieder zurück. Für unter 100€ bekommt man mit den JBL Quantum TWS eine ganze Menge geboten!

    → weitere Kopfhörer und Headsets bei uns im Test: Klick

    Pro

    • Flexible Anschlussmöglichkeiten
    • Hervorragendes Active Noise Canceling
    • Ausreichende Akkulaufzeit
    • Flexible Einstellungen möglich
    • Stabile Verbindung via BT oder Dongle
    • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

    Kontra

    • Schlechte Mikrofonleistung
    • Apps benötigen Einarbeitung
    • Surround nur am PC möglich
    • Nur in schwarz erhältlich

    jbl quantum tws

    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur