GEOMAG Mechanics Gravity – Elevator Circuit – Test/Review

GEOMAG ist bekannt für Bausets, bei denen der Magnetismus genutzt wird, um aus magnetischen Stäben und Kugeln kreative Bauwerke zu realisieren. Es gibt aber noch ganz andere Anwendungen für den Magnetismus und physikalische Effekte. Einige davon finden sich im Set GEOMAG Mechanics Gravity – Elevator Circuit.

Vielen Dank an Geomagworld für die Bereitstellung des Testmusters.

Der Magnetismus (Achtung: Physik):

Abweichend von sonst üblichen Bauelementen, die durch Klickelemente, Klemmen oder ähnliche Verfahren verbunden werden, setzt GEOMAG auf den Magnetismus, einen grundlegenden physikalischen Effekt. Man spricht von einem Magneten, wenn ein Objekt ein magnetisches Feld erzeugt. Magneten liegen immer als sogenannte Dipole vor und besitzen daher einen sogenannten Nord- und Südpol. Die Benennung erfolgt dabei entsprechend der Ausrichtung eines Magneten an den geologischen Polen der Erde. Dementsprechend ziehen sich unterschiedlichartige Pole zweier Magneten an und gleichartige Pole zweier Magneten stoßen einander ab, bedeutet also der Nord- und Südpol zweier Magneten ziehen einander an.

Jetzt gibt es An- und Abstoßungseffekte nicht nur zwischen Magneten, auch zuvor nicht magnetische Objekte können von einem Magneten angezogen werden. Der sogenannte Ferromagnetismus beschreibt dabei die Magnetisierbarkeit von bestimmten Metallen, wie zum Beispiel Eisen. In ihrem atomaren Aufbau bestehen sie aus sogenannte Elementarmagneten, die sich durch ein externes Magnetfeld ausrichten lassen. Bringt man also ein Objekt aus Eisen in die Nähe eines Magneten, richten sich die inneren Elementarmagnete so aus, wie sie vom Magneten angezogen werden. Das hat zur Folge, dass man ein nicht magnetisches, aber magnetisierbares Objekt zunächst sowohl mit dem Nord- als auch dem Südpol anziehen kann. Die dem Magneten zugewandte Seite des Objektes erhält so die entgegengesetzte Polung, die abgewandte Seite die gleichartige Polung.

Je nach Stärke des Magneten und Größe der Objekte werden die metallischen Objekte ganz oder nur teilweise magnetisiert. So kann es auch sein, dass ein kleiner Magnet nur einen Teil der Elementarmagnete ausrichtet und das Objekt an gegenüberliegenden Seiten so auch von zwei gleichartigen Magnetpolen angezogen werden kann. Entscheidend ist hier auch die Stärke des erzeugten Magnetfeldes in Verhältnis zu der des Magneten.

GEOMAG Mechanics und Magnetismus:

Bei den üblichen GEOMAG-Sets wird der Effekt des Magnetismus genutzt, um Strukturen aus Kugeln und magnetischen Stäben zu bauen. Bei den Mechanics-Sets ist das etwas anders. Hierbei handelt es sich um Kugelbahnen, die unter anderem den Magnetismus ausnutzen, um mehr Bewegung in die Kugelbahn zu bringen. Bei diesem Set geschieht das in Form einer sogenannten Gauß-Kanone. Bei dieser liegen vor einem Neodym-Magneten zwei Stahlkugeln. Von hinten rollt nun eine Kugel an die Kanone heran und wird durch den Magneten angezogen und dabei stark beschleunigt. So erhöht sich der Impuls der Kugel, der in dem Moment, in dem diese gegen den Magneten stößt, an die vordere Kugel übertragen wird. Der Impuls ist so groß, dass die vordere Kugel jetzt stark beschleunigt und abgeschossen wird.

Über GEOMAG:

GEOMAG ist ein 1998 erfundenes und patentiertes Bausystem des Schweizer Unternehmens Geomagworld SA. Alle Produkte werden direkt am Firmensitz in Tessin gefertigt. GEOMAG basiert auf Magnetstäben und Metallkugeln, so lassen sich Objekte und Strukturen errichten, die lediglich durch die magnetischen Anziehungskräfte zusammengehalten werden. Ein wichtiger Faktor für GEOMAG ist dabei, die Umweltbelastung so weit wie möglich zu reduzieren, indem möglichst recycelte Rohstoffe für die Produkte zum Einsatz kommen. Darüber hinaus steht für GEOMAG auch das Lernen durch Spielen im Mittelpunkt. So wurden im Laufe der Jahre einige Produkte entwickelt, die speziell für den Einsatz im Unterricht angepasst sind. Diese Anstrengungen schlagen sich auch in der STEM Aprove-Zertifizierung durch stem.org nieder.

Verpackung und Lieferumfang:

Geliefert wird der GEOMAG Mechanics Gravity – Elevator Cicruit in einer bunt bedruckten Umverpackung. Neben einer Abbildung der zu bauenden Kugelbahn und Anmerkungen zu den genutzten physikalischen Effekten finden sich auch noch Beispiele dazu, mit welchen Sets die Bahn kombiniert werden kann.

Der Lieferumfang besteht aus diversen Bauelementen aus Kunststoff. Dazu zählen Grundplatten, Verbinder, Säulen, eine Förderschnecke, die Kugelbahnelemente, die Gauß-Kanone und natürlich auch Stahlkugeln.

Aufbau der Bahn:

Der GEOMAG Mechanics Gravity – Elevator Circuit nutzt ein durchdachtes Stecksystem, um eine stabile Kugelbahn zu bauen. Basis sind die grünen, kreisförmigen Scheiben. Diese haben eine unterschiedliche Ober- und Unterseite und verfügen an den Rändern über Nuten, in denen wir andere Bauelemente einstecken können. In Verbindung mit den beiliegenden länglichen grünen Elementen ergeben sich so stabile zweidimensionale Strukturen. Für eine Verbindung der Grundelemente mit den Schienen der Kugelbahn gibt es die blauen Elemente. Diese lassen sich zum einen in die Nuten der grünen Elemente stecken und zum anderen kann man in die profilierte Form der runden Öffnungen die Bahnelemente einstecken. Um unsere Bahn weiter in die Höhe zu bauen, gibt es noch die weißen Säulen.

In der beiliegenden Montageanleitung finden sich zu allen Bauelementen genaue Erklärungen, wie diese korrekt zu verbinden sind. Diesen Abschnitt sollte man sich auf jeden Fall einmal anschauen. Denn sonst muss man zwischendurch durchaus wieder etwa auseinander bauen, um Fehler zu korrigieren. Da sprechen wir durchaus aus Erfahrung…

Die Montage wird in der Anleitung in überschaubare Bauschritte unterteilt und gut bildlich dargestellt. Durch die Vielzahl der Einzelteile ist man hier durchaus für eine halbe Stunde beschäftigt. Man muss hierbei allerdings vorsichtig vorgehen, da die Nuten und die Nasen, die in selbige eingeführt werden, recht klein sind. Da alles aber sehr passgenau ist und gut ineinander einrastet, hatten wir aber keine Probleme.

Die Bahn in Aktion:

Nachdem wir die Kugelbahn aufgebaut haben, stand als nächstes natürlich der Test an. Die Bahn ist so aufgebaut, dass die Kugeln gewissermaßen endlos laufen können, wenn man schnell genug eingreift. Denn die Mechaniken müssen wir manuell bedienen.

Am seitlichen Trichter startet die Kugel und läuft dann abwärts und um eine Kurve. Danach stößt sie gegen die Gauß-Kanone und startet so die nächste Kugel. Dabei wird ein Element bewegt, dass nun dafür sorgt, dass nachfolgende Kugeln aus der Bahn herausgelenkt werden. Um das zu vermeiden, können wir einen Hebel bewegen, der unsere gestoppte Kugel auf die gegenüberliegende Seite der Gauß-Kanone bewegt. Die abgeschossene Kugel läuft nun bergauf und wird in die Förderschnecke gelenkt. Durch ein Drehen an dem oberen Element wird diese in Bewegung gesetzt und die Kugel erreicht den Startpunkt. Da wir oben an der Förderschnecke eine Art Schwungmasse aufgebaut haben, dreht sich diese nach dem Andrehen eine kleine Zeit weiter. So ist es möglich, eine Kugel endlos durch die Kugelbahn zu bewegen. Zwei Kugeln gleichzeitig sind auch gut möglich, aber der dritten wird es eine richtige Herausforderung.

In der Anleitung findet sich nur dieser eine Bauvorschlag für das Set, es finden sich aber Beispiele dazu, wie man dieses mit den anderen GEOMAG Mechanis Gravity-Sets zu einer extra großen Kugelbahn kombinieren kann. Natürlich kann man aber auch selber kreativ werden und eigene Kreationen umsetzen. Man behält sogar ein paar Elemente übrig, wenn man das angegebene Modell aufbaut.

Fazit:

Mit dem GEOMAG Mechanics Gravity – Elevator Circuit erhält man eine Kugelbahn, die einen hohen Spielwert mit sich bringt. Denn mit dem richtigen Timing kann man über das Hinüberheben einer Kugel nach Abschuss der Gauß-Kanone und das gleichzeitige Andrehen der Förderschnecke dazu beitragen, dass die Kugel(n) sich durchgängig über die Kugelbahn bewegen können. Etwas schade ist, dass es in der Anleitung keine weiteren Beispiele für kreative Konstruktionen mit den vorhanden Bauteilen gibt. Doch dafür finden sich viele Beispiele zur Kombination mit den anderen Sets. Die Förderschnecke und Gauß-Kanone bieten viel Spielspaß und ermöglichen ein lernreiches und unterhaltsames Spielen.

Laut idealo.de ist das Set aktuell ab 33,99 € erhältlich. Mit Blick auf die Anzahl der Bauelemente und auch deren Qualität ein durchaus gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Wertung 5 Sterne
Unsere Wertung:
5 von 5 Sternen

Das Set GEOMAG Mechanics Gravity – Elevator Circuit wurde Game2Gether von Geomagworld für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.