Die Zukunft des Zockens?

Microsofts Kinect wurde bereits vor dem Verkauf als Revolution der Videospielbranche beschrieben. Es ging dabei um die Tatsache, dass man den Controller, also etwas, dass jeder Zocker seit Beginn an kennt, durch ein Medium ersetzte, das Spielen absolut freihändig ermöglicht. Aber darf man wirklich von einer Revolution sprechen?

Nimmt man die ersten Videospiel-Konsolen aus den 1970er Jahren, dann wird sehr schnell klar, dass alle Geräte auf einen Controller setzen. Auch deshalb gilt bis heute der Controller als das meist genutzte Steuergerät und gehört für viele Spieler zur Konsole wie Käse auf die Pizza. Klein und handlich ist er und wir können bequem auf der Couch sitzen und unserem Spiel fröhnen.

 

Peter Molynuex beschrieb Kinect vor einigen Jahren mit den Worten „Natal wird neue Genres auf den Weg bringen“. Jetzt steht Kinect in den Läden, aber hat es wirklich was verändert? In mancherlei Hinsicht ja, wir können endlich von der Couch aufstehen und ein paar Sportübungen vor dem TV betreiben. Oder aber wir pflegen unser virtuelles Haustier und streicheln es per Handgeste. Dennoch stellt sich die Frage: Ist Kinect wirklich ein Medium, dass den Controller ersetzen kann und wollen das die Spieler überhaupt?

Gamespot liefert eine Antwort, denn die Kollegen starteten vor einiger Zeit eine Umfrage. Die schlichte Antwort auf obige Frage ist nein!

Die Frage lautete:

Denkt ihr, dass Kinect die Xbox 360 Spiele entscheidend verändert?

  1. Controller gehören der Vergangenheit an und die Zukunft heißt Kinect.
  2. Es wird ein paar Exklusivtitel für Kinect geben, bei den übrigen Spielen bleibt Kinect optional.

Für Antwort 1 stimmten ganze 4% und 96% für Antwort 2, also eine ganz klare Absage für das Bewegungssystem.

Kinect setzt auf den Spieler als Steuereinheit durch Bewegungen des Körpers, aber es gibt ja noch weitere Bewegungssysteme. Da hätten wir noch den Move Controller für die Playstation 3 und die Wiimote von Nintendo. Allerdings bleibt hier der Fakt, dass es sich wiederum um einen Controller handelt.

Die Tatsache, sich beim Zocken all zu sehr zu bewegen ist für viele Spieler abschreckend. Bevorzugt wird nach wie vor das Lümmeln auf der Couch mit starrem Blick auf den flackernden Bildschirm. Eine kleine Minderheit stellt sich der Herausforderung, sich beim Spielen zu aktivieren.

Die Nintendo Wii legte zum Launch einen sensationellen Start hin und mutierte schnell zum Kassenschlager. Folgt man dem weiteren Verlauf, so sieht man jedoch, dass viele Besitzer ihre Wii im Laufe der Jahre dann doch eher verstauben lassen anstatt zu nutzen. T3.com wollte es wissen und fragte die Community:

Wann habt ihr das letzte mal mit eurer Wii gespielt?“

  • Gestern / Heute 11,52%
  • Diese Woche 34,39%
  • Diesen Monat 19,33%
  • Im letzten halben Jahr 15,61%
  • Schon lange Zeit nicht mehr 19,14%

Knapp 20% der Besitzer haben ihre Wii seit 6 Monaten oder länger schon nicht mehr benutzt.

Aus persönlicher Sicht würde ich sagen, dass die Bewegungscontroller zwar eine nette Sache sind, aber ein Gamepad nicht ersetzen können und auch nicht werden. Als Beispiel sei hier FIFA genannt. Hat jemand an der Wii genau so viel Spaß mit dem Spiel wie jemand mit Gamepad? Ich weiss ja nicht…

 

Neben der Entwicklung der Controller  stürmten nach und nach 3D TVs die Läden und sollten dem Konsumenten näher gebracht werden. Eine Sache jedoch stört viele: Die Brillen. Vielleicht bietet sich hier der nächste Entwicklungsschritt an. Nintendo ging bereits mit dem 3DS erste Schritte in Richtung 3D ohne Brille, das Konzept ist jedoch alles andere als ausgereift. Zudem handelt es sich um kein „echtes“ 3D, das Spiel kann ja schlecht aus dem Bildschirm heraus kommen. Man sieht in einen Bildschirm und somit in eine 3D Welt.

Man darf gespannt sein, was die Entwickler noch alles in petto halten und was wir in den kommenden Monaten präsentiert bekommen. Eins steht jedoch fest: Die Show wird weitergehen und bei dem derzeitigen Tempo auf den Märkten in punkto Fortschritt dürfen wir uns noch auf einiges gefasst machen…