Spielothek statt Casino: Die Online-Spielhallen benennen sich um!

Spielhalle mit Spielautomaten
Blood and Truth Casino Screenshot

Online-Spielhallen bezeichneten sich oft als Casino. Das stieß zunehmend übel auf und seit 2015 und dem damit einhergehenden Urteil gibt es einen Streitpunkt. Schließlich gehen die Definitionen einer Spielothek und eines Casinos weit auseinander. Mit dem Glücksspielstaatsvertrag aus dem Jahr 2021 haben die Länder Stellung bezogen. Seither erfolgt die großflächige Umbenennung einstiger ‚Online-Casinos‘ in ‚Spielhallen‘ oder ‚Spielotheken‘.

Die Angebote der virtuellen Betreiber haben sich seither nicht geändert. Dadurch bleibt das Grundprinzip der online Spielothek weiterhin bestehen, aber virtuelle Plattformen richten sich seither vorrangig auf Slotautomaten aus. Hier haben sie sich definitiv ein Monopol geschaffen und Gambler kommen weltweit in den Genuss der neuesten Slot-Designs. Reale Spielhallen versuchen aufzuholen.

Was aber hat es konkret mit den Namensänderungen auf sich? Wie verliefen die Entwicklungen und welche Pflichten haben Spielhallenbetreiber heute? Die Antworten auf diese Fragen liefert der folgende Artikel.

Streitigkeiten um die Bezeichnung ‚Casino‘

Vor einigen Jahren kam die Frage nach den begrifflichen Unterschieden zwischen ‚Casino‘ und Spielhalle auf. Bis zu jener Zeit bezeichneten sich landbasierte Spielhallen oft als Casino. Das war Casinos ein Dorn im Auge. Schließlich unterscheiden sich Spielotheken maßgeblich von Casinos. Das Oberverwaltungsgericht in Nordrhein-Westfalen entschied sich daher zugunsten der realen Spielbanken. Spielotheken dürfen sich nicht mehr als Casino bezeichnen.

Der 2021 in Kraft getretene Glücksspielstaatsvertrag brachte viel Wirbel mit sich. Seither dürfen sich nur noch lizenzierte Spielbanken vor Ort als Casino bezeichnen. Seriöse Spielhallen im Internet stehen fortan auf der herunterladbaren Whitelist und schließen neben den üblichen Spielotheken Anbieter von Sportwetten ein. Bund und Länder haben dadurch eine klare Abgrenzung zwischen Casino und Spielhallen geschaffen.

Allerdings kam das bei Gamblern bislang nicht an. Auf der Suche nach Spielhallen im virtuellen Raum geben sie den Suchbegriff ‚Online Casino‘ bei Google ein. Nach einer Online-Spielothek suchen vergleichsweise wenig Spieler. Anbieter müssen clever sein! Sie dürfen die rechtlichen Bestimmungen nicht außer Acht lassen. Ebenso wichtig ist es, Spieler, die nach Casinos suchen, auf die Seite einer Spielhalle umzuleiten.

Unterschiede der Spielangebote

Ein Grund für die Trennung ist sicherlich in den verschiedenen Spielen zu suchen. Casinos spezialisieren sich auf hochkarätige Tischspiele. Zu diesen zählen Poker im Texas Hold’em Style, French und American Roulette, Black Jack und ähnliche Spiele. Slotmaschinen gibt es in einem richtigen Casino nicht. Hierfür integrieren Anbieter meist ein Automatencasino. Die Automaten befinden sich allerdings in einem anderen Raum als die Tische.

Bei Online-Spielhallen gab es bislang ebenso ein größeres Angebot an Slotautomaten, Tisch- und Live-Spielen. Mit der Regulierung der Angebote im Internet gehen jedoch Veränderungen der Vielfalt einher. Der Gesetzgeber verbietet Online-Anbietern die Aufnahme von Tisch- und Live-Spielen. Jetzt dürfen ausschließlich Spielbanken und somit Casinos Spiele mit hohen Einsätzen offerieren. Im Internet gibt es dafür eine Vielzahl an Slotautomaten mit unterschiedlichsten Themen und Boni.

Für die Teilnahme am Spiel brauchen Gambler nicht viel. Ein dynamisches Spiel erfordert den Einsatz moderner Grafikkarten, Arbeitsspeicher und leistungsstarker CPUs. Gut ausgestattete Gambler belesen sich über die derzeitigen Hardware-Highlights auf dem Markt. Mit einem neuen PC oder Smartphone machen die innovativsten 3D Videoslots noch mehr Spaß.

In den vergangenen Jahren begaben sich Spieler gerne auch Online an die Tische. Das hat ein Ende! Wer Blackjack und Roulette spielen möchte, muss in das Casino in der Stadt gehen. Vorteil: Die Anbieter vor Ort wissen mit einem traumhaften Ambiente zu überzeugen. Im Kurhaus Baden-Baden erhalten Spieler eine Speisekarte und einen Ausblick auf die Parkanlagen dazu.

Neue Gesetzeslage innerhalb Deutschlands

In Deutschland spielten Gambler bis 2021 nicht auf legale Weise. Endlich kamen Änderungen in Gang. Anbieter sind ab sofort zur Bewerbung um eine der Lizenzen der Glücksspielbehörde verpflichtet. Ohne Lizenz dürfen sie das Angebot nicht auf deutsche Spieler ausrichten. Die Lizenz-Vergabe verläuft aktuell noch schleppend. Wer Lizenzen besitzt, darf sich über neue Gambler freuen. Für den Lizenz-Erhalt statten Betreiber ihre virtuelle Spielhalle mit folgenden Komponenten aus:

  • Spiele ohne Jackpot-Slots
  • Poker-Spiele sind gestattet
  • Keine Livestreams mit realen Dealern
  • Einzahlungslimit von 1.000 Euro pro Spieler/Monat
  • Integration von Gewinnen und Verlusten im Spielerprofil
  • Werbeeinschränkungen für Betreiber

Zusätzlich müssen sich Gambler fortan registrieren. Der Spielerschutz erfordert eine umfassende Identitätsprüfung der neuen Spieler. Gambler müssen zudem mindestens 18 Jahre alt sein und über persönliche Dokumente verfügen. Diese setzen einen festen Wohnsitz voraus. Wer bereits in der Vergangenheit ein auffälliges Spielerverhalten aufwies, erhält keinen Zugang zur Spielhalle. Das stellt die sogenannte Sperrdatei sicher.

Innerhalb der Slotautomaten dürfen Spieler pro Dreh nicht mehr als 1 Euro investieren. Das stößt vielen Profi-Spielern übel auf. Schließlich schmälert das die Gewinnsumme und bringt längst nicht so viel Freude wie der Einsatz höherer Summen. Hierbei beruft sich der Glücksspielstaatsvertrag erneut auf den Spielerschutz. Nach diesem gilt es Gambler auch im Internet vor übereifrigem Spielverhalten zu schützen. Ein zusätzlicher Panik-Knopf unterstützt den Spieler beim kontrollierten Glücksspiel.

Vor- und Nachteile von Spielotheken

Spielotheken stehen für weitaus mehr als ein umfangreiches Angebot an Spielautomaten. Sie punkten mit unglaublichen Boni. Klassische Spielhallen vor Ort können nicht mithalten. Auch in puncto Vielfalt der Automaten hat die Online-Spielo eindeutig die besseren Karten. Das Ambiente gleicht sich den städtischen Angeboten täglich mehr an. Gambler müssen auf nichts verzichten. Auf der anderen Seite ist der direkte Austausch mit anderen Spielern nur in den Spielhallen vor Ort möglich. Gleichzeitig bleibt der Besuch in einer realen Spielothek besonders. Schon allein die Räumlichkeiten, die Versorgung mit feinen Speisen und Cocktails und das freundliche Servicepersonal sind einen Besuch wert.

Der allgemeine Sprachgebrauch

Mit dem Begriff ‚Casino‘ verbinden deutsche Spieler in erster Linie Glücksspielangebote. Sie beziehen sich dabei auf Poker, Black Jack und ähnliche Tischspiele. Fälschlicherweise verwenden viele das Wort ‚Casino‘ ebenso für Slotautomaten. Anders als im realen Casino können Spieler an Slotmaschinen keine Unsummen an Gewinnen mit nach Hause nehmen. Schon allein deshalb haben Casinos nicht viel mit Spielhallen zu tun.

Allerdings gewöhnen sich Spieler bezüglich ihres Sprachgebrauchs nicht so schnell um. Hier müssen Spielhallen viel tun, um den Begriff der Spielothek stärker in den Umlauf zu bringen. Das Werbeverbot erschwert ihnen diesen Prozess jedoch. Allerdings berichten zunehmend auch die Medien über Glücksspielgesetze innerhalb von Online- und Offline-Spielhallen. Sie tragen dadurch zu einem aktiven Sprachwandel in der Gesellschaft bei.

Bis 2010 war ich in einer anderen Redaktion tätig, welche mich mit meinen Ideen und Vorhaben zu sehr einschränkte. Mit der Gründung von game2gether wurde die Idee umgesetzt ein Magazin zu schaffen welches für alle viel Spielraum und Freiheiten beinhaltet. Viele Redakteure sind mittlerweile seit über 10 Jahren dabei was bestätigt das der Grundgedanke funktioniert. Neben der Vermarktung von game2gether streame ich in der Freizeit gerne auf twitch.tv/sami4m