Northmen – A Viking Saga

    Wikinger!!! So oder so ähnlich hieß es vor langer Zeit. Mit Northmen – A Viking Saga kommt nun ein neuer Film über eine Gruppe verstoßener Wikinger, die Zuflucht auf Britanien suchen. Was der Film zu bieten hat und ob sich der Kinobesuch lohnt, erfahrt Ihr in unserer Kritik.

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    873 nach Christus: Vom eigenen König verbannt, nimmt eine Horde furchtloser Wikinger Kurs auf Britannien. Ihr Ziel: das Kloster Lindisfarne mit seinen Goldschätzen, die sie unter ihrem draufgängerischen Anführer Asbjörn (Tom Hopper) plündern wollen, um sich vom auferlegten Bann freizukaufen. Von einem schweren Sturm überrascht, zerschellt ihr Drachenboot jedoch an den Felsen vor der schottischen Küste. Gestrandet auf feindlichem Gebiet, ist ihre einzige Chance, sich in das Danelag, eine entfernt gelegene Wikingersiedlung, zu retten. Auf ihrem beschwerlichen Weg durch die Highlands bringen die Krieger Lady Inghean (Charlie Murphy), die mutige Tochter des schottischen Königs Dunchaid (Danny Keogh), in ihre Gewalt. Die Verbannten wittern ihre Chance auf ein beträchtliches Lösegeld.

    Doch Dunchaid hetzt den Entführern sein berüchtigtes „Wolfsrudel“ auf den Hals. Dieser Söldnertrupp ist wegen seiner Grausamkeit im ganzen Land gefürchtet.

    Nur durch die Unterstützung des geheimnisvollen Mönchs Conall (Ryan Kwanten) entkommen die harten Nordmänner im allerletzten Moment den Angriffen der zu allem entschlossenen „Wölfe“ und ihres erbarmungslosen Anführers Hjorr (Ed Skrein). Conall führt die Wikinger auf den längst vergessenen „Pfad der Schlange“, den einzig sicheren Weg ins Danelag. Ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit beginnt – eine Jagd auf Leben und Tod.

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    Zugegeben, Filme über Wikinger haben es nicht leicht, da es von ihnen nur relativ wenige gibt und diese dann meist qualitativ nicht allzu hochwertig sind. Northmen – A Viking Saga baut dagegen auf eine solide Basis: mit einer namenhaften Besetzung, die durch Nebenrollen in bekannten Filmen teilweise hervorstochen, ein paar nicht schlechten Effekten und einer Geschichte, deren Verlauf nicht komplett in die Absurdität abdriftet.
    Wenn man sich aber dann die Besetzung etwas näher ansieht, dann wird man sich vielleicht etwas wunder: Johan Hegg, Frontmann von Amon Amarth, spielt in diesem Film eine Rolle. Richtig gelesen, Johan Hegg ist mit an Bord. Er spielt den Wikingerkrieger Valli, jedoch sollte man sich nicht auf Großes einstellen. Man kann es eher als einen Gastauftritt sehen.

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    Was die Effekte und die Darstellung angeht, wurde nicht zu wenig gemacht. Denn computeranimierte Szenen, wie beispielsweise ein Angriff auf einen Turm, lässt sich wirklich sehen. Da gabs es schon schlimmere Animationen. Punkten kann der Film aber vorallem von seinen tollen Landschaftsaufnahmen, die wir so nur aus Der Herr der Ringe oder Ähnlichem kennen.
    Die weiten Täler und großen Hügellandschaften, sowie die steilen Küsten Schottlands wurden wirklich gut ins das Bild eingefangen und lassen uns nicht selten in die Ferne schweifen und die Landschaft betrachten.
    Auch die Kostümierung hinterlässt einen guten Eindruck. Die Kleidung wirkt historisch richtig und lässt auch keine Zweifel aufkommen.

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    Der Verlauf der Handlung des Films ist bis zu einem gewissen Punkt stringent und weist auch keine Logikfehler auf. Jedoch kommen wir irgendwann an einen bestimmten Punkt, an dem wir uns fragen, ob das wirklich sinnvoll war, was gerade eben passiert ist? Oder ob man es mit etwas mehr Sorgfalt hätte besser lösen können. Dies gilt besonders für bestimmte Konfrontationen mit dem Wolfsrudel und unseren Wikingern. Vorallem das letzte Zusammentreffen, das zu einem abschließendem Kampf führt, wirft fragen auf die letzten Begegnungen auf. Insbesondere bezüglich der Fähigkeiten einzelner Gruppenanhänger.
    Auch das Ende ist etwas fragwürdig, bei dem wir etwas erstaunt auf die Leinwand schauen und uns fragen, ob das wirklich das Ende war.

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    Natürlich darf die Mythologie in einem Wikingerfilm nicht fehlen. In Northmen – A Viking Saga wird dieses Thema immer wieder aufgegriffen, insbesondere wenn einer der Krieger sich auf dem Weg nach Walhalla macht. Aber es kommt auch zu Konflikten in diesem Bereich: der Mönch, den sie auf ihrer Reise antreffen, ist ein Christ. Dieser ist den Wikingern zwar friedlich gestimmt, jedoch kommt es immer wieder zu einem Dialog zwischen ihnen bezüglich der Religion und dem Glauben. Auch ihre Gefangene, Lady Inghean, wirft immer wieder Fragen zum Glauben der Wikinger auf.
    Jedoch wird das ganze Thema nur oberflächlich behandelt, sodass man mit den Wünschen, mehr darüber zu erfahren, alleine gelassen wird.

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    Fazit

    Northmen – A Viking Saga hat es nicht leicht: der Film startet gut und verläuft auch sehr solide. Aber irgendwann kommt der Punkt an dem wir uns fragen: aber warum das denn?
    Es ist kein schlechter Film, er wird Fans des Winkingergenres auf jeden Fall sehr gut gefallen und sehr unterhalten. Fans von Amon Amarth und der Metal-Musik kommen ebenfalls auf ihren Geschmack, denn der Auftritt von Johan Hegg und die Musik von Amon Amarth im Abspann, bieten ein besonderes Bonbon.
    Dennoch kann ich den Kinobesuch des Films auch jedem empfehlen, der auf „Mittelalter“-Action mit tollen Bildern steht. Einen AAA-Titel sollte man aber nicht erwarten.

    Film- und Computerspielbegeisterter, der mit MediaField anfing und damit nun hier im Bereich für Spiele- und Filmtrailer gelandet ist.