Umbrella Corps – Test / Review

    In den letzten Tagen gab es vieles auf der E3 zu sein, darunter auch ein Resident Evil 7, das sich vom Stil der Vorgänger abwendet und einen neuen Weg einschlägt. Im Schatten dieser Neuankündigung ist aber noch ein kleinerer Titel aus dem Resident Evil-Universum erschienen. Die Rede ist von Umbrella Corps. Einem Taktik-Shooter-Spin-Off mit schnellem Gameplay. Wir haben uns das Spin-Off etwas angeschaut und berichten Euch in diesem Test, ob sich der Kauf lohnt.

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    Umbrella Corps … – Welche Story?

    Wer eine große Story oder die Weiterführung der Resident Evil-Geschichte sucht, der liegt hier falsch. Bei Umbrella Corps handelt es sich zwar um ein Spiel im Resident Evil-Universum, erzählt aber keine richtige Geschichte.
    Die Rahmenhandlung zum Einordnen: es ist das Jahr 2015 (zwei Jahre nach den Ereignissen von Resident Evil 6). Wir spielen ein Mitglied einer Spezialeinheit, die den Auftrag hat die Geheimnisse, die die Umbrella Corporation nach ihrem Zusammenbruch hinterlassen hat, zu finden. Dabei stellen sich uns andere Spezialeinheiten (im Auftrag von verschiedenen Firmen) in den Weg, die ebenfalls den Auftrag haben Informationen und wertvolle Überbleibsel von Umbrella zu bergen.

    Umbrella Corps - The Experiment

    Dies ist die Rahmenhandlung, in der wir uns bewegen. Diese wird aber nicht großartig vorangetrieben. Das Spiel ist in erster Linie als taktischer Multiplayer-Shooter konzipiert. Es existiert aber auch eine „Singleplayer-Kampagne“, namens „The Experiment“ mit 24 Missionen. Diese sind aber alle recht identisch, denn wir starten auf kleinen Maps (die auch im Multiplayer-Modus Verwendung finden) und müssen dann DNA-Proben sammeln, die wir durch das Erledigen von Zombies erhalten, taktische Punkte einnehmen und halten oder andere relativ generische Aufgaben erfüllen. Dabei wird unsere Zeit für das Absolvieren eines Levels gestoppt sowie unsere Abschüsse mitgezählt, die dann für ein Ranking verwendet werden, um sich dann mit anderen Spielern messen zu können. Bei den verschiedenen Maps handelt es sich dabei um bekannte Schauplätze aus der Resident Evil-Serie (z.B. das Dorf aus Residen Evil 4 oder die Straße vor der Polizeistation in Raccoon City aus Resident Evil 2). Fans der Reihe werden keine Probleme haben diese wiederzuerkennen.
    Nach 24 Missionen und knapp 2-3 Stunden Spielzeit ist aber auch schon alles vorbei. Bleibt noch der Multiplayer.

    Umbrella Corps - Multiplayer

    Im Multiplayer besuchen wir die bekannten Karten aus der Kampagne, nur diesmal spielen wir in einem Team gegen ein feindliches Team. Die Teams bestehen jeweils aus drei Spielern, die dann in zwei Modi gegeneinander antreten. Der eine Modus nennt sich One Life Match, bei dem es darum geht das feindliche Team auszuschalten. Im anderen Modus gibt es verschiedene Aufgaben zu erledigen, während das gegnerische Team versucht uns auszuschalten. Dabei sind auf den verschiedenen Maps natürlich auch Zombies und andere Kreaturen aus dem Resident Evil-Universum, wie beispielsweise die bekannten Hellhounds und andere bekannte „Gesichter“, vorhanden. Diese machen uns eher selten das Leben schwer. Warum das so ist, lest Ihr im Gameplay-Abschnitt.

    Kriechen wie der Weltmeister – Das Gameplay

    In einer Mehrspielerpartie besitzen wir einen sogenannten Jammer, der verhindert, dass uns Zombies angreifen, bzw. erkennen. Wir sind also praktisch unsichtbar für die Zombies. Werden wir jedoch angeschossen, werden die Kreaturen in unserer Umgebung auf uns aufmerksam und greifen uns an. Sollten wir ableben, dann können wir das Spielgeschehen auf der Map in der Vogelperspektive mitverfolgen und müssen warten, bis die aktuelle Runde beendet ist.

    Umbrella Corps - Map

    Wie in jedem Multiplayer-Titel heute geht nichts ohne ein Level- und optisches Anpassungs-System. Je höher wir steigen, desto bessere Waffen und Aufsätze erhalten wir. Apropos Waffen: wir können eine Hauptwaffen, eine Zweitwaffe, eine Granate sowie eine Nahkampfwaffe tragen. Dabei handelt es sich meist um einen Kletteraxt oder ähnlichem, die wir auch aufladen können, um größeren Schaden anzurichten. Die Kletteraxt wird aber auch zum Klettern verwendet, um höher gelegene Positionen zu erreichen. Allgemein sind wir in Umbrella Corps recht schnell unterwegs, was Geschwindigkeit in den Spielablauf des Muliplayers bringt. Allerdings leiden darunter einige Animationen, wie zum Beispiel die Kriechanimation. Über diese wurde im Netz schon zu Hauf gelacht und berichtet. Zugegeben, sie sieht wirklich etwas merkwürdig aus, aber da sollte sich jeder sein eigenes Bild machen. (Hier ein kurzes Vergleichsvideo von Polygon)

    Was das optische Anpassungs-System angeht, kann hier jeder Spieler seine Spielfigur für den Multiplayer-Modus individualisieren. Dafür gibt es verschiedene Tarnmuster, Helme oder auch „Masken“ (sind im kostenplichtigem DLC vorhanden) der bekannten Figuren aus Resident-Evil, wie Leon, Wesker, usw. Je höher wir mit unserem Level steigen, desto mehr schalten wir auch frei.

    Umbrella Corps - Lobby

    Kletter- und Interaktionsmöglichkeiten (Deckung, Türen, usw.) werden für uns fablich markiert und mit einem Tastendruck könnne wir einfach in Deckung gehen, sobald wir in der Nähe eines solchen Objektes stehen.
    Problematisch ist allerdings die Kameraeinstellung. Diese klebt förmlich an der Schulter der Spielfigur. Man kann zwar die Perspektive per Tastendruck immer wechseln, jedoch wird hier nur zur anderen Schulter gewechselt. Dadurch ist die Sicht ziemlich eingeschränkt und wir übersehen dabei was links oder rechts von uns passiert.
    Sobald wir mit unserer Schusswaffe anvisieren, wechselt die Kamera in die „Ego-Perspektive“: wir sehen Kimme und Korn unserer Waffe und können damit präziser schießen. Naja, Präzision ist hier ein großes Wort, denn die Steuerung mit Maus und Tastatur erweist sich als recht schwammig.

    Umbrella Corps - 3rd Person

    Made with Unity – Die Technik

    Umbrella Corps setzt technisch auf die Unity-Engine. Grafisch kann nicht gemekert werden, aber es sollte auch kein Meilenstein erwartet werden. Die Texturen sind bis auf ein paar schwammige Texturen gut aufgelöst. Im Optionsmenü für die Grafikdetails können wir leider nicht sehr viel einstellen.
    Problematischer sieht es allerdings bei der angesprochenen Maus- und Tastatursteuerung sowie dem Lobby-System aus. Hier werden verfügbare Spieler in eine Lobby geworfen, was zu einem hohen Ping führen kann und somit das gesamte Spielgefühl negativ beeinflussen kann. Schwierig scheint auch die Spieleranzahl zu sein, denn Umbrella Corps genießt aktuell auf Steam einen eher schlechten Ruf. Durch die noch bleibenden Spieler kann es in den Lobbys zu Wartezeiten von mehreren Minuten kommen, was etwas für Frust sorgen kann.

    Umbrella Corps - Options

    Was die Performance angeht, funktioniert aber alles recht gut (die Netzwerkproblematik nicht beachtet). Auch ältere Systeme sollten mit dem Titel keine Probleme haben. Nachfolgend sind die Systemanforderungen gelistet:

    Minimum:

      • Betriebssystem: Windows 7 SP1 / Windows 8.1 / Windows 10 (Nur 64 Bit)
      • Prozessor: Intel Core i3-4160 @ 3.6GHz oder besser
      • Arbeitsspeicher: 4 GB RAM
      • Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX460 oder besser
      • DirectX: Version 11
      • Netzwerk: Breitband Internetverbindung
      • Festplattenspeicher: 13 GB freier Speicher

    Empfohlen:

      • Betriebssystem: Windows 7 SP1 / Windows 8.1 / Windows 10 (Nur 64 Bit)
      • Prozessor: Intel Core i7-4790 @ 3.2GHz oder besser
      • Arbeitsspeicher: 6 GB RAM
      • Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX760 oder besser
      • DirectX: Version 11
      • Netzwerk: Breitband Internetverbindung
      • Festplattenspeicher: 13 GB freier Speicher

    Fazit

    Umbrella Corps ist ganz klar ein schneller Taktikshooter mit überschaubarem Umfang. Wer hier ein vollwertiges Resident Evil-Spiel erwartet, der wird enttäuscht. Hierbei handelt es sich nur um ein Spin-Off ohne Story und mit dem Fokus auf Multiplayer-Action. Leider hat der Titel einige Schwächen, was gegen eine Empfehlung spricht. Jedoch denke ich, dass Fans von schnellen Taktik-Shootern hier vielleicht etwas Spaß haben könnten oder auch jene, die alles, was mit dem Resident Evil-Universum zu tun hat, haben möchten/müssen.
    Für knapp 30 € wird hier leider kein hochwertiges Spiel geliefert. Es bietet zwar tolle Ansätze, diese hätten jedoch besser verfolgt werden können. Denn es hätte sicherlich ein besseres Spiel werden können.

    Wertung 2 stern

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    Film- und Computerspielbegeisterter, der mit MediaField anfing und damit nun hier im Bereich für Spiele- und Filmtrailer gelandet ist.