OlliOlli 2 – Test / Review

    Vor gut einem Jahr schickte uns das Entwicklerteam Roll7 zum ersten Mal aufs Brett mit 4 Rollen und zeigte eindrucksvoll, dass OlliOlli eines dieser Spiele ist, warum Indie-Games derzeit so beliebt sind. Jetzt steht mit OlliOlli 2: Welcome to Olliwood der Nachfolger in den Startlöchern und wir haben uns quer durch das Spiel geflipt und gegrindet, hier unser Test.

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    Spieler, die bereits im Vorgänger durch die Pixxelwelt gebrettert sind, können beherzt auf das Tutorial in OlliOlli 2: Welcome to Olliwood verzichten. Denn die hier gezeigten Grundlagen wie Sprünge, Grinds und erste Flips sind nahezu identisch geblieben. Blutige Anfänger  haben die Buttonbelegung ebenfalls schnell begriffen, denn alle Aktionen gehen flink von der Hand. Und so ist man schnell dabei, immer waghalsigere und komplexere Stunts mit dem linken Analogstick durchzuführen. In Kombination mit dem X-Button kommt man so auf die wahnwitzige Summe von rund 100 Tricks – ein enormes Pensum für ein solch kleines Spiel.

    In jedem Fall ertappt man sich früher oder später dabei, frei nach dem Alles-oder-Nichts Prinzip durch die Level zu rauschen. Will heißen, dass man sich in luftiger Höhe zu immer ausgeklügelteren und anspruchsvolleren Kombos hinreißen lässt, die dann bei erfolgreicher Landung einen satten sechsstelligen Betrag aufs Punktekonto zaubern. Setzt man dagegen die Landung in den Sand, gibt es die blanke Nullnummer. Jetzt könnte man auch schlichtweg die Level absolvieren, in dem man immer nur kleine und kaum risikoreiche Tricks vollführt. Aber mal erhrlich: Wer will das schon?

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    Es geht immer noch einer mehr … oder man landet eben im Dreck

     

     

    Neben dem normalen Meistern der Strecken wartet jeder Parcours mit 5 Herausforderungen, die alle freigeschaltet werden möchten. Außerdem bietet der Spot-Modus die ausreichende Packung Kurzzeit-Nervenkitzel: 1 Versuch, 1 Trick und möglichst viele Punkte dabei rausholen. Wer sich dabei geschickt anstellt, hat seinen Platz in der Siegesliste sicher. Erfrischend sind die täglichen Herausforderungen, die jeden Tag aufs Neue den Spieler dazu anspornen, seinen Hintern aufs virtuelle Skateboard zu schwingen.

    Insgesamt gilt es, 5 Welten mit jeweils 10 Pisten zu meistern. Natürlich nimmt im Spielverlauf der Schweregrad zu und gipfelt in teils wirklich kniffligen Levels. Das Design der Pixelwelten ist thematisch nett in Szene gesetzt und jeder einzelne Abschnitt wartet mit vielen Rampen, Hügel und auch manchen Überraschungen, wie beispielsweise alternative Routen, auf. Getauft wurden die Welten auf Hollywood, Azteken, Wild West, Carnival of the dead und Titan Sky. Anhand der Namen erkennt man bereits, wie sich die jeweilige Weltenthematik im Design niederschlägt. Kurz: Das Design ist hervorragend.

    Der Sounduntermalt das Geschehen mit jubelnden Fans oder – im Falle eines Sturzes – knackenden Knochen immer passend. Der Sound dümpelt im Hintergrund unauffällig vor sich hin, was auch gut so ist. Denn nicht immer schien er uns zur rasanten Spielaction zu passen.

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    Nach einem langen Grind folgt meist die nächste Rampe

     

    Fazit

    OlliOlli 2: Welcome to Olliwood ist wieder eins der Spiele, das leicht zu erlernen aber schwer zu meistern ist. Wie vom Wahn getrieben ertappt man sich dabei, immer längere Kombos probieren zu wollen und nicht selten scheitert man bei diesem Versuch. Umso triumphaler der Jubel, wenn die Kette von zig Moves erfolgreich beendet wurde und das Board mit allen Rädern wieder auf dem Boden aufsetzt. Die Strecken sind spaßig, bieten viel Abwechslung und bieten ein gutes Maß an Ausgewogenheit. Dank knackiger Steuerung, die fast schon an ein Beat ‚em Up erinnert, werden alle Moves auch wie gewollt aufs Brett umgesetzt. Insgesamt betrachtet ist OlliOlli 2: Welcome to Olliwood ein würdiger Nachfolger und bietet spannende Stunden als virtueller Meisterskater.

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    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur