Munin Test / Review

    In den meisten Puzzle-Spielen dürfen wir mit einem Mann, einer Frau oder auch einem Roboter Rätsel lösen. Doch Munin ist anders. Dies fällt uns bereits beim ersten Anspielen auf. Hier dürft Ihr nämlich mit Munin losziehen, einem Raben, der ein treuer Bote von Göttervater ist. Doch der Rabe wurde von Loki in ein kleines Mädchen verwandelt, wodurch Ihr euch in Ihre Haut begebt um wieder fliegen zu können. Also steuern wir im Grunde doch keinen Raben, sondern „nur“ ein Mädchen, das früher mal ein Rabe war. Allerdings dürfen wir doch auf einige spezielle Fähigkeiten zurückgreifen, welche das Plattform-Spiel einzigartig machen.

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    Wir drehen die Plattformen

    Über 80 Spielwelten erwarten uns, und unzählige Rätsel wollen gelöst werden. Nur dann erhalten wir nämlich alle Federn und dürfen wieder in unsere ursprüngliche Form zurückkehren. Dafür drehen wir einzelne Abschnitte der Levels um die Federn zu erreichen. Zum Beispiel gehen wir zu einer Säule, drehen den Bildabschnitt, und erhalten so einen Übergang. Natürlich ist dies nicht alles, denn später müssen wir aufpassen, dass wir nicht von Steinen erschlagen werden, im Wasser ertrinken und müssen auch bestimmte Schalter richtig einstellen um das nächste Gebiet zu erreichen.

    Grundsätzlich sind die Rätsel nicht allzu schwierig gestaltet, doch ungefähr ab der Hälfte der Spielzeit kommt es aber dennoch vor, dass Ihr euch mit den Bildabschnitten länger auseinander setzen solltet, um nicht das Zeitliche zu segnen. Wenn Ihr feststeckt, könnt Ihr natürlich das Level wieder von vorne beginnen. Schön ist, dass Ihr euch beliebig Zeit lassen könnt, um die Abschnitte zu schaffen. Ein Zeitlimit gibt es nämlich nicht. Gerade die verknüpften Welten bei denen Ihr Steine rollen müsst um physikalisch korrekt Säulen umzuwerfen, die Ihr in Folge wiederum dreht damit das Wasser abfließt – ja, Munin wird komplex aber niemals unfair.

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    Einfache, aber träge Steuerung

    Wenn Ihr das erste mal Munin spielt, müsst Ihr euch ein wenig umgewöhnen. Zwar steuert sich die Figur präzise und das Plattformdrehen geht schnell von der Hand, doch hier benötigt alles ein wenig Zeit. Von der Befehlseingabe bis zum Ausführen desselben müssen wir natürlich keinen Kaffee trinken gehen, doch wirkt es einfach träge. Dies ist jetzt nicht extrem negativ, da es nur selten auf genaues Springen ankommt, doch haben dies andere Spiele etwas besser gelöst. Auch wenn das Genre nicht dazu passt, die älteren FIFA-Teile hatten ungefähr dieselbe Latenz.

    Dafür spielt sich Munin sehr gut. Ihr werdet kaum an eine Stelle kommen, an der Ihr aufgrund der Befehlserkennung nicht weiterkommt oder eines unnötigen Todes sterben solltet. Wenn Munin das Zeitliche segnet, so wisst Ihr immer warum dies geschehen ist. Dies ist nämlich nie die Schuld des Spiels, sondern einmal falsch gedacht oder die falsche Bewegung vollführt. Hierbei kommt es besonders später sehr häufig vor, dass Ihr ein Level wieder von vorne beginnen müsst.

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    Wunderbarer Grafikstil

    Munin sieht einfach wunderbar aus. Vor allem der Grafikstil ist einfach nur als gelungen zu bezeichnen. Die Animationen, der Hintergrund, die kleinen Details, die in jedem Level zu finden sind, all dies macht einen ausgesprochen runden Eindruck. Generell ist Munin vor allem technisch durchaus mit Limbo zu vergleichen, denn auch hier erwartet euch ein schönes Erlebnis.

    Vor allem wenn Ihr mitten in ein Gewitter kommt und sich die Wolken im Hintergrund bewegen, werdet Ihr in Munin hineingezogen. Auch seid Ihr teilweise als Rabe unterwegs und dürft mit Ihm Höhlen erforschen, die wie Pastell-Zeichnungen wirken. Da der Hintergrund und die Figuren klar getrennt sind, verliert Ihr nie den Überblick.

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    Fazit

    Wenn Ihr Lust auf Munin möchtet, dann könnt Ihr das Spiel über iTunes für gerade mal €2,69 erwerben. Ohne Microtransaktionen, DLC, Goldkäufe oder ähnliches. Die Geschichte und vor allem die Präsentation sprechen auf jeden Fall dafür, auch wenn gerade Munin einen eher farblosen Eindruck erweckt. Auch hätte gerade die Steuerung noch viel Luft nach oben. Wenn der (hoffentlich entwickelte) Nachfolger dies beherzigt, dann wird das Spiel zu einem Top-Hit. Wir hatten jedenfalls dennoch viel Spaß am Laufen, Springen und Rätseln und denken mal, dass Ihr dies auch haben werdet.

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    Ich bin seit den Atari VCS Zeiten leidenschaftlicher Gamer und spiele besonders gerne Retro-Games, Sport, Adventure, Action und eigentlich alle möglichen Genres. Seit 2002 bin ich auch als Redakteur tätig und seit kurzem bei Game2gether und hoffe die Kollegen hier gut unterstützen zu können.