LEGO Jurassic World – Test / Review

    Ich gebe zu, die Zeiten der stummen LEGO-Figuren sind schon etwas länger vorbei; doch was Traveller’s Tales mit dem neuen Bauklötzchen-Ableger zu Steven Spielbergs Dinosaurier-Reihe ablegt, kommt einer Revolution gleich. Wieso ich vom Spiel schlichtweg begeistert bin und wohl noch viele Stunden auf den Schauplätzen der vier Filme verbringen werde, lest ihr nachfolgend.

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    Die aus den Filmen bekannte Dramatik wird passend eingefangen

    Kunterbunte Erfrischung

    Seit Star Wars und Indiana Jones werden wir Jahr für Jahr regelrecht mit Lego-Steinen überschwemmt. Was mir als Kind zumindest in physikalischer, statt virtueller, Form doch sehr gefallen hätte, sorgt heute in der Regel für eine Übersättigung. Wieso sollte LEGO Jurassic World (nachfolgend LJW) einen Unterschied machen? Nun – die Gänsehaut, für die der Soundtrack und die Nähe zu den Filmen sorgt.

    Traveller’s Tale hat alle vier Filme rund um Insel Sorna und Insel Nublar in das neue Spiel rund um unsere beliebten Blauklötchen gepackt und mit einer offenen Spielwelt und vielem mehr gewürzt. Doch das, was das Besondere des Spiels ausmacht steckt tatsächlich in der verwendeten IP.

    good ol‘ School

    Wenn wir zu Beginn die erste Lieferung Raptoren miterleben, später mit unseren Kollegen erst in der Wüste Fossilien ausgraben und später dann mit entsprechend ikonischer Original-Musik durchs große, hölzerne Tor in den echten Jurassic Park eintreten dürfen, werden quasi Kindheitsträume war.

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    Die Spielwelt wird durch „reale“ Elemente erweitert um die Szenerie detaillierter darzustellen, wie hier das Gebälk

    Der Entwickler schafft es, sich nicht zuviel auf den teils albernen Klamauk aus den alten Spielen zu konzentrieren – dieses Mal liegt der Hauptaugenmerk tatsächlich auf die Filmvorlagen, was angenehm und authentisch zugleich ist. Es werden nicht „nur“ die echten Stücke aus Spielbergs Meisterwerke verwendet, auch die Stimmen, Szenen, … ja selbst Kameraeinstellungen wurden derart präzise aus den Vorlagen übernommen, dass wir uns an vielen Stellen wie zu Hause fühlen. Oder im Kinosessel. Bravo!

    Leider muss hier aber auch erwähnt werden, dass die deutsche Synchro grundsätzlich zwar mit seiner Qualität zu überzeugen weiß – einige Sound stellenweise in dem Zuge aber irgendwie komisch abgemischt wurden und teilweise sogar abgehakt sind. Wer des Englischs mächtig ist, hat hier einen klaren Vorteil; die Umstellung lohnt sich und tut der Immersion einen großen Gefallen.

    Auf die Klötzchen, fertig – los!

    Das Gameplay brilliert durch eine perfekte Symbiose mit altbekannten Szenen aus den Filmen, gesüßt mit einer Prise kindlichem Humor. Anm. d. Red.: Ich nutze an dieser Stelle ganz bewusst „kindlich“ und nicht „kindisch“, da auch wir Älteren oft vom Spiel zum Lachen gebracht werden (können, sofern wir wollen).

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    Im Spiel werden wir oft von größeren Echsen gejagt. Quasi ein running Gag

    So müssen wir in der, aus dem ersten Film bekannten, Szene den T-Rex vom Auto ablenken und greifen hierbei auf einen überdimensionalen Gummi-Knochen zurück, während die Wände des Dixie-Klos trotz Allem auseinander fallen. Der zu verschluckende Protagonist wird mit samt Klobürste von der überdimensionalen Echse geschnappt und putzt ihr noch eben schnell die Beißerchen. All solche kleinen, wohl platzierten Momente runden das Erlebnis kindgerecht ab und bringen einem gut zum schmunzeln.

    Leider leidet darunter massiv die Herausforderung an den Spieler, die in dieser Hinsicht in keinster Weise vorhanden ist. Das Spiel macht bis zu diesem Punkt alles richtig – filmreife Adaption, perfekte Soundtrack, tolle Open World – doch die immer gleichen „Sammle Steine und halte dann an Punkt A die Taste B gedrückt“-Aufgaben ermüden nach und nach. Wer davon seit Langem genug hat, sollte die Finger vom Spiel lassen. Allen anderen kann man LJW wärmstens empfehlen.

    Jene, die zum Spiel greifen muss eines gesagt werden: Bringt Zeit mit! Traveller’s Tale klackert nicht mit Features und Umfang. Neben der Kampagne wartet eine offene Spielwelt, freispiel- und steuerbare Dinosaurier und sogar die Möglichkeit, durch Gen-Forschung eigene Echsen zu kreieren auf euch!

    Augen- und Ohrenschmauß aus dem Hause Warner

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    Beide Inseln zu erkunden und alle Geheimnisse zu entdecken braucht zeit!

    Wie schon erwähnt brilliert das Spiel durch die orginal, lizenzierte Hintergrundmusik aus den Filmen. Als wäre dem nicht genug, strotzt die Grafikpracht (NextGen-Konsolen sei Dank! *zwinker*) an vielen Stellen von überraschenden Effekten. Das Spiel besteht generell aus einer tollen Symbiose von Bauklötzchen- und realer Szenerie – weiter so Traveller’s Tale! Das Spiel läuft auch wunderbar rund, kommt ohne Macken in Form von Bugs oder Framerate-Einbrüchen daher. Die Steuerung ist genau die selbe, wie in den letzten LEGO-Titeln; weshalb alles wunderbar von der Hand geht. Lediglich die schon erwähnte, deutsche Synchro ist leider nicht so gut abgemischt und ein Umstellen auf den O-Ton ist eine klare Empfehlung.

    Echsenmäßiges Fazit

    Nun – was gibt es abschließend noch viel zu sagen? Jurassic World in LEGO-Form macht nicht viel Neues, doch das ist gar nicht mal so schlimm. Der Umfang (alle Filme, Open World, freispielbare Dinosaurier, eigene Gen-Forschung uvm.) und die tolle Lizenzumsetzung machen alles wett. Auch der Mangel an Herausforderungen. Und nun: Holt euch einen Freund dazu und macht Insel Nublar und Insel Sorna unsicher; viel Spaß!award_80_06_2015.png


    Vielen Dank an Warner Bros. für die freundliche Bereitstellung des Testmusters!

    Egal ob Games, Hard- oder Software ich bin einfach für alles Technische zu begeistern. In der Game2Gether Redaktion habe ich einen Weg gefunden diese Leidenschaft mit der Welt zu teilen. Als eingefleischter PC-Gamer bin ich für alles zu begeistern was sich auch nur im Geringsten mit einem Computer befasst. Des Weiteren habe ich ein starkes Interesse gefunden was Handys und Gadgets rund ums Smartphone betrifft. Mein neustes Hobby habe ich in der Konsole entdeckt und befasse mich nun mit der PS4.