Helldivers – Test / Review

    Krieg ist toll, dies sollte man glauben, wenn man den Aussagen der Regierung der „Supererde“ blind vertraut. Die Regierung möchte mit aller Macht ihre Demokratie im gesamten Universum verbreiten. Sollte sich ein anderer Planet dagegen sträuben, so wird man ihn mit allen verfügbaren Mitteln dazu zwingen. Dies bricht dann schnell zu heißen Feuergefechten aus, hier bleibt selten Stein auf Stein und so werden viele Bugs ihr Leben lassen. Hmmmm, war da nicht mal was ? Achja, Starship Troopers lässt grüßen – begleitet wird der ganze Spaß mit einer Portion Sarkasmus, der seinesgleichen sucht.

    Wir sind die Auserwählten und werden den Aliens die Demokratie bringen, denn wir sind die Helldivers. Eine eigens dazu gegründete Gruppe, die die Philosophie der Supererde im All verbreiten soll. Man verspricht den Helldivers jede Menge Spaß und zusätzlich genug Geld, um die Familie zu versorgen.

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    Der Wohlstand, den wir haben, ist nicht umsonst. Beschütze deine Familie. Verbreite die demokratischen Grundsätze deines Heimatplaneten im Universum. Demokratie wird hier ganz klar mit einer Kriegshandlung überschattet. Denn nicht selten kommt es vor, dass unser Krieger, den wir spielen, mit Sprüchen wie „Schönen Gruß von der Demokratie“ oder „Wie schmeckt euch die Freiheit?“ umher wirft. Fehlen würde nur noch „Lasst es brennen“. Mit dem großen Waffenarsenal, welches sich nahtlos ins Spiel einfügt, kommt man schnell auf den Gedanken, dass dies wenig mit Demokratie zu tun haben könnte. Denn die Waffen haben naja… sagen wir mal sehr eindeutige Namen „AR-19-Liberator“, „DBS-2-Double-Freedom“ oder „AR-20L-Justice. Schöne Namen, aber mit Demokratie scheinen diese wenig gemeinsam zu haben.

    Fraktionen

    CO-OP Online-Massaker

    Mit bis zu vier Helldiver können wir sowohl online, als auch lokal in die Schlacht ziehen, das Tolle daran ist, dass dies auch gemischt funktioniert. So können zwei Spieler lokal im CO-OP spielen und über das Internet kommen zwei weitere Helldiver hinzu. Die actiongeladenen Schlachten auf dem Schlachtfeld erinnern an klassische Twinstick-Shooter, man rennt aus der Vogelperspektive über die verschiedenen Planeten, um hier und da seine Missionsziele zu erfüllen. Oft begegnen wir hier Horden von Gegnern, aber auch das Vorbeischleichen ist möglich, sofern das Radar nicht gestört wird.

    Action-Rambos werden in Helldivers sehr wahrscheinlich nicht weit kommen. Neben Friendly-Fire und Munitionsknappheit spielt die Kommunikation eine wichtige Rolle in Helldivers. Wir müssen mit Bedacht unsere Gegner bekämpfen und nicht wahllos einfach durch die Gegend ballern, denn zum Einen könnten wir unsere Teamkameraden damit in die ewigen Jagdgründe schicken, zusätzlich ist die Munition sehr knapp bemessen. Klar können wir Nachschub anfordern, aber dies dauert ein paar Sekunden und wenn es Hart auf Hart kommt, sind dies die Sekunden, die unser Team evtl. nicht hat.

    Wir empfehlen daher, immer per Chat oder im Teamspeak untereinander zu kommunizieren, denn so kann einer nachladen und kriegt Deckung von einem Teamkameraden, während ein anderer Nachschub anfordert oder Hilfsmittel, wie ein Geschützturm ruft. Am besten ist natürlich, wenn man vor der Mission schon variable Aufgaben verteilt, denn nicht immer klappt all dies, wie vorher besprochen. Da sollte man immer einen Ausweichplan parat haben. Dies klappt dann mal mehr, mal weniger. Im Großen und Ganzen spielt sich Helldivers im CO-OP hervorragend, hier gibt es nahezu nichts zu meckern. Daumen hoch.

    Erkundung

    Die Missionsareale werden immer zu Beginn des Matches zufällig generiert, so kann es kaum vorkommen, dass man eine Mission spielt, die auf derselben Karte spielt. Dies ist im Test jedenfalls nicht vorgekommen. Die Missionen hingegen sind nicht sehr abwechslungsreich und einige Aufgaben wiederholen sich, dennoch bringt es Spaß mit sich und man vergisst schnell, dass man mal wieder ein Raketenabwehrsystem aktivieren muss.

    Auf den Reisen durch die Vielfalt an Planeten suchen wir Flugschreiber, Bunker und andere technischen Anlagen. Diese Missionsziele sind auch schon grob auf der Karte eingezeichnet. Die Areale wirken oft durch mangelnde Vegetation sehr schlicht, doch so ist das nunmal auf fremden Planeten, nicht jeder Planet kann so eine schöne Vegetation wie die „SuperErde“ haben.

    Waffen und noch mehr Waffen (DLC’s)

    Wie kann man die Langzeitmotivation in einem Spiel drastisch steigern? Richtig, die Jagd nach besserer Ausrüstung wird hier ganz groß geschrieben. Am Anfang noch mit einem extrem überschaubaren Arsenal von einem Sturmgewehr und einer Schrotflinte, kriegen wir im späteren Spielverlauf immer mehr Ausrüstungsgegenstände, die wir durch das Abschließen der Missionen als Belohnung erhalten.

    Unser größter Vorteil gegen unsere Feinde sind oft die Sekundärwaffensysteme, wie Geschütztürme, Panzer, Mechs, Raketenwerfer oder verschiedene Luftangriffe, bis hin zu Mini-Atombomben. All dies lässt sich durch abgeschlossene Missionen erbeuten und das Beste daran ist, ihr seht schon bei der Missionsauswahl was eure Belohnung sein wird. So könnt ihr euch das Wichtigste zuerst holen, um dann gemütlich den Rest anzugehen.

    Auch gibt es eine Vielzahl an neuen Waffen, Fahrzeugen, Kleidungen und anderer Gimmicks, die man sich in Form von DLC’s kaufen kann. Jedes DLC lässt sich sowohl einzeln kaufen, als auch als Paket oder man entscheidet sich direkt für die Digital Deluxe Edition, denn diese kostet nur schlappe 10 Euro mehr. Bei Einzelkauf würden 20 Euro für das Grundspiel und ca 40 Euro an DLC’s anfallen. Die DLC’s kann man aber auch als Paket für 20 Euro erwerben, was eine gute Ersparnis von 50% bedeutet, dies ist für all diejenigen unter euch interessant, die sich nicht direkt die Digital Deluxe Version gekauft haben.

    Die DLC-Waffen sind sehr stark und somit empfiehlt es sich, auch das eine oder andere DLC zu kaufen, denn die Bosskämpfe werden somit auch deutlich einfacher, denn manche DLC-Waffen, Fahrzeuge etc. sind sehr stark.

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    Bugfreie Optik?

    Bis auf die tatsächlichen Käfer, welche uns das Leben im Spiel schwer machen wollen, blieben uns im Test Abstürze, Grafikfehler oder Slowdowns erspart. Auf dem PC macht Helldivers somit einen ausgereiften Eindruck und sieht oben drauf ganz nett aus. Die Gegner werden physikalisch korrekt durch die Wucht unserer Waffen weggeschleudert und erinnern bei ihrem Ableben an Diablo 3. Das Erkunden der Planeten schaut ansehnlich aus und Wetter-Effekte, wie Nebel oder Sandstürme, tragen zur Atmosphäre bei. Der effektreiche Einsatz der Waffen beleuchtet die Umgebung und runden das Schlachtfeld-Feeling mit vielen Explosionen und zuckenden Lasern ab. Wir haben es zwar hier nicht mit einem Crysis zu tun, aber die Comic-Optik bringt eine Zeitlosigkeit mit sich, welche einen die Borderlands-Serie auch heute noch ohne Würgereiz spielen lässt. Alles in einem wurde also optisch gute Arbeit geleistet, welche nach oben allerdings noch Luft hat.

    Der Ohrwurm aus dem All

    Nach über 30 Stunden Spielzeit hat sich die Titelmelodie dermaßen ins Hirn gebrannt, dass man diese schon summt, wenn man auch nur an das Game denkt. Die Musik ist zwar somit gelungen, aber könnte mehr Tracks beinhalten. Dafür lässt aber Starship Troopers ganz klar grüßen und wem das irgendwann zu viel ist, findet sicherlich in seiner privaten Sammlung passende Alternativen. Als musikalische Empfehlung der Redaktion: Einfach mal auf Youtube Epic Battle Music eingeben 😉

    Völlig muten muss man das Game aber auf keinen Fall, denn die restliche Soundkulisse ist sehr gut gelungen. Alle Waffen hören sich anders an und klingen wie in einem hochwertigen Shooter.  Besitzer von guten Anlagen freuen sich über anstürmende Luftunterstützung, welche den Sound des Krieges mit einem ordentlichen Bums übertönen und nur noch kreischende Gegner hinterlassen, welche spätestens durch anrauschende Drop-Pods vollends zum Schweigen gebracht werden. Schweigen sollten allerdings die Synchron-Stimmen nicht, denn diese wurden professionell vertont und runden den gelungenen Sound-Aspekt vorbildlich ab.

    Fazit

    Mein_Profil_Bild

    Patrick: Helldivers hat mich persönlich sehr überrascht, denn ich konnte mir zu Anfang nicht wirklich vorstellen, ob Helldivers auf Langzeit Spaß bringen wird. Aber nun ja, wie es nun einmal so ist, wird man gerne eines Besseren belehrt, so auch bei Helldivers. Im CO-OP bringt Helldivers den meisten Spaß, vor allen Dingen, wenn man mit Freunden oder Redaktionskollegen nebenbei im Teamspeak sitzt und Taktiken bespricht, die dann wie aus Geisterhand oft genau so funktionieren, wie geplant. Taktisch muss man im jedem Falle vorgehen, denn sonst wird unser Team abgeschlachtet, naja manchmal sind auch eigene Teamkameraden Schuld. Doch ohne Friendly-Fire wäre Helldivers nur ein Spiel, in dem alle stumpf rum ballern. Daher ist dies so wie es ist, perfekt gelöst. Für alle CO-OP Freunde da draußen, „Helldivers“ sollte nicht in eurer Spielesammlung fehlen.

    domenik_e_fazitDomenik: Helldivers ist einer meiner größten Überraschungen 2015. Dabei punktet das Game mit seinem stilvollen und sarkastischen Humor, seinen extrem vielen Waffen & Extras und seinen großartigen Feuergefechten. Nach Mario Kart dürfte Helldivers das Game sein, in dem ich am meisten geflucht habe. Mit Freunden lokal oder über das Internet macht es natürlich am meisten Spaß. Gerade auf höheren Schwierigkeitsgraden und bei Massen an Gegnerhorden helfen vorheriges Taktieren und Überlegen. Und wie geht das am Besten? -Mit Freunden lokal und über Teamspeak! Leider fehlt eine Kampagne bzw. eine Story. Dies würde das Komplettpaket von Helldivers abrunden.

    Sammy

    Sammy:  Wenn ich die Begriffe Twinstick und Coop-Shooter in einem höre, bin ich immer zu haben. Allerdings bin ich durch Spiele wie Kill-Team oder Gatling Gears stark verwöhnt. Helldivers aber, hat es geschafft, mich noch viel länger zu beschäftigen, als alle Games in diesem Genre zuvor. Trotz tonnenweise Waffen und Ausrüstung hätte es gerne noch mehr davon sein können. Gemotzt wird hier, aber wenn dann auf hohem Niveau. Für eine Fortsetzung wünsch ich mir mehr gegnerische Fraktionen und Abwechslung in den Missionen. Bis dahin freue ich mich auf die nächste Runde Helldivers und hoffe, dass mich nicht meine eigenen Kollegen killen.

    Nun bin ich knapp 7 Jahre bei game2gether als Autor tätig und berichte über aktuelle Spiele und teste diese auch. Die Projektleitung habe ich vor knapp 4 Jahren übernommen. Mein Hauptaufgabenbereich ist hier die Hardware-Redaktion und das PR-Management. Online erkennt man mich unter dem Pseudonym "eXilitY" oder RaketenJohnny.