Halo Wars 2 – Test / Review

    Halo Wars 2 Horizontal Key Art

    Mit Halo Wars 2 hat das lange Warten nun ein Ende. Halo Wars hat nicht jeden Halo-Fan gefesselt, doch rund um den Strategietitel hat sich eine große Fanbase zusammengetan. Die Community von Halo Wars hat sich nichts sehnlicher gewünscht, als einen Nachfolger des Scifi-Strategie-Spiels. Die Wünsche wurden erhört und somit veröffentlicht nun 343 Industries Halo Wars 2 und versucht damit in die großen Fußstapfen des Vorgängers zu treten.

    XBOX ONE VERSION TEST

    Über Halo Wars

    Im Jahre 2009 erblickte Halo Wars das Licht der Welt. Das Spiel sah man skeptisch an, da bis dato gute Strategiespiele auf der Konsole undenkbar waren. Die Entwicklerstudios Bungie, Ensemble Studios und Robot Entertainment hatten aber eine gute Idee für das Spiel. So machte man sich die eingeschränkte Steuerung des Controllers zu eigen und verbaute simple Befehle mit durchdachten Einheiten- und Gebäudestufen. So gab es eine Masse an Befehlsketten. Einheiten wurden ausgewählt zum Erkunden und Angreifen mit nur einem Tastendruck. Das Aufwerten ging auch leicht von der Hand mit der passenden Kaserne. Die Station konnte auch weiter ausgebaut werden, indem man die Stufe erhöhte. Für den strategischen Tiefgang sorgte das „Stein, Schere, Papier“ Prinzip. Bodenfahrzeug ist stark gegen Bodeneinheiten, Luftfahrzeug gegen Bodenfahrzeug, Bodeneinheiten gegen Lufteinheiten. Nur spezielle Konterangriffe konnten den Spies umdrehen und dafür sorgen das auch Fußsoldaten gegen einen Ghost ankamen. Halo Wars bot eine toll inszenierte Kampagne mit der Idee, die Strategie Elemente in einen Kampagnen-Shooter à la Halo manière einzubauen. Man blieb immer in der Rolle des Anführers und kontrollierte das Geschehen von oben.

    Bis Anfang letzten Jahres wurde es still um den Franchise und man hat schon gar nicht mehr mit einem zweiten Teil gerechnet. Doch 343 Industries gruben den Titel aus und sorgte für einen Nachfolger des Strategietitels für die Heimkonsole und nun sogar für Windows 10.

    Kampagne

    Der Brute „Atriox“ wurde von der Covenant versklavt. Dieser sollte für eine heilige Rebellion sterben, an die er selbst nicht mal glaubt. Es waren 40 von ihnen doch nur 39 sind gefallen. Atriox kam als einziger zurück, doch dies sollte er nicht. Kurz bevor man ihn niederstreckte, erhob er sich und seines gleichen taten dies ihm nach. So erhob sich Atriox als Anführer der Verbannten. Nun führt er einen Krieg gegen die, die ihn sterben lassen wollten und die übrigen des UNSC-Schiffes. Um dies zu verhindert übernimmt ihr die Rolle des Anführers Captain Cutter und trefft während der Kampagne auf die übrigen Anführer von Halo Wars 2. Die Geschichte ist für Frischlinge des Spieles etwas wirr und unverständlich, wenn man mit dem Halo Universum nicht vertraut ist.

    Halo Wars 2 spielt im Jahre 2559, genau 28 Jahre nach den Geschehnissen von Halo Wars 1 und nur knapp nach dem Ende von Halo 5: Guardians.

    Die Missionen der Story bedienen sich an denen ihres Vorgängers. So werden Gebiete erkundschaftet, Basen gebaut oder Truppen evakuiert. Um die Missionen noch spannender zu machen und fordernder, können neben den auswählbaren Schwierigkeitsstufen: „Leicht, Normal, Heldenhaft und Legendär“ auch die bekannten Halo-Schädel eingesammelt werden. Des Weiteren werden nach Abschluss der Missionen die im Spiel erbrachten Punkte in Medaillen gewogen. Diese sind hilfreich für den Rang des Profils und folglich schalten sie auch Booster frei für den „Blitzmodus„. Die Missionen lassen sich sogar mit einem Freund im Koop-Modus spielen. Leider fällt der Kampagnenspaß etwas knapp aus mit 12 relativ kurzen Missionen.

    Ein gutes Feature des Spieles ist der Speicher Modus. Sollte es dazu kommen, dass man das Spiel beendet und zu einem anderen Zeitpunkt wieder anfängt, so beginnt man im letzten Abschnitt vom Missionsende, an dem man das Spiel beendet hatte. Dadurch kann man noch mal Revue passieren, was zuletzt geschehen ist, ohne viel von der Story zu vergessen.

    In der Story kam es öfters zu Frameeinbrüchen und Hänger, doch dies ist mir im Test weder in den Cutscenes noch während einer Multiplayer-Partie passiert.

    Multiplayer

    Der Multiplayer bietet einem verschieden Typen zu spielen, darunter: „Deathmatch, Festungen und Dominanz„. Entweder im Gefecht gegen eine KI, im Feuergefecht mit einem Freund gegen immer stärker werdende Wellen oder dem klassischen Match gegen Spieler aus aller Welt. Dabei kann man zwischen Ranglistenspiel und ohne den Einfluss von Ranglistenpunkte Spiele austragen. Hauptsächlich geht es bei den Partien Team gegen Team oder Spieler gegen Spieler um das Einnehmen der Plätze A, B und C oder den totalen Sieg über den Gegner. Zum Üben ist es sogar möglich in der Spielersuche Leute zu finden, die gemeinsam mit einem gegen die KI spielen. Dabei kann auch innerhalb von Team Rot und Team Blau ein Misch-Team entstehen aus Bruts und UNSC. Das nimmt dem Spiel aber nicht den Wind aus den Segeln, da jedes UNSC-Team einen Scarab gebrauchen kann.

    Bei den verschiedenen Spieltypen gibt es zwei klare Unterschiede. Während man in dem einen klassisch Deathmatch mühselig Ressourcen und Energie sammeln muss, um die Basis oder Einheiten zu verbessern und aufzuwerten, so hat man in Festungen unbegrenzte Ressourcen und die komplette Freiheit nach Lust und Laune Einheiten zu generieren. Nur kann man das Bevölkerungslimit auch hier nicht überschreiten. Dieser Modus macht besonders Spaß, da man direkt die schlagkräftigsten Einheiten in Richtung Gegner schicken kann und es perfekt geeignet ist für eine kurze Partie zwischendurch.

    In dem Multiplayer-Modus kann man auch Privatmatches austragen. Hier hat man die Möglichkeit aus dem Mappool und den Spielvariationen sein persönliches Match zusammenzustellen. Im Gefecht kann sogar ein Freund Online oder Lokal an dem Spiel teilnehmen. Die wöchentlichen und täglichen Herausforderungen sorgen für Erfahrungspunkte und dem Aufsteigen des Profils.

    * Vieles vom eigentlichen Spielziel wird auch im Blitzmodus gefordert. Darauf gehe ich im folgenden Abschnitt genauer ein.

    Blitzmodus

    Dieser Modus dürfte schon einigen bekannt sein. Der Blitzmodus war Mitte Januar in der Open Beta spielbar. Für diesen Spielmodus werden Kartendecks benutzt und im „Yu-Gi-Oh Style“ werden die Einheiten auf die Map gespawnt. In dem Bereich deines Sichtfeldes tauchen die Soldaten und Fahrzeuge auf, die mittels Karten ausgewählt wurden. Es gibt drei verschiedene Kartentypen: „UNSC-Einheiten, Brute-Einheiten und spezifische Anführerkarten“. Das bedeutet, dass nur ein bestimmter Anführer besagte Karte in sein Deck nehmen kann. Die Karten sollten im Deck gut überlegt sein, da diese auch effektreiche Vor- und Nachteile haben.

    Derzeit gibt es 6 Anführer. Unter ihnen Atriox, Decimus, Schiffsmeister, die KI-Isabel, Captain Cutter und Sergant Forge, welcher kostenlos als DLC im Store zur Verfügung steht. Jeder von ihnen hat persönliche Fahrzeuge und Spezialangriffe. Die Schwierigkeit des Modus ist, genügend Energie zu sammeln, um die Handkarten auszuwerfen und gleichzeitig die meisten Plätze zu halten. Man hält stets 4 Karten und sobald eine abgeworfen wurde, kommt die nächste dazu. Das Deck wird dabei nicht leer. Bereits benutzte Karten tauchen auf der Hand wieder auf.

    Bei den Karten gibt es das bekannte Seltenheitssystem. Die Karten tauchen dann im Booster öfters oder selten auf. Angst über unzählige doppelte braucht man an der Stelle nicht haben, da die Doppelten dafür gedacht sind, dass die besagte Karte sich um eine Stufe erhöht. So werden die Karten stärker und wertvoller. Um einen Marinetrupp auf Stufe 2 zu bringen, bräuchte man zwei doppelte, um den Kartenstufenaufstieg zu erfüllen. Wodurch hier ein Vorteil herausspringt für den Spieler mit den höchsten Kartenstufen.

    Die Booster, welche mindestens 5 Karten enthalten, bekommt man durch das Abschließen der Storymissionen oder bestimmten erfüllten Aufgaben. Selbstverständlich können Booster auch im Microsoft Store für Echtgeld erworben werden.

    Steuerung

    Die Steuerung wurde ein wenig angepasst, hat sich jedoch bemerkbar verbessert. So können durch Doppelklick bestimmte Einheitentypen innerhalb einer Gruppe markiert werden, um ihnen einen Befehl zu geben. Diese lassen sich auch mittels gedrückter Schultertaste auf das Steuerkreuz setzen, um innerhalb der markierten Einsatzgruppe die Typen auszuwählen. Das Steuerkreuz lässt einen auch zwischen Kampfgeschehen, Festungen und eingenommenen Basen wechseln. Dadurch hat man immer das Sichtfeld und den Focus auf das wichtige Geschehen im Spielverlauf. Das Aufwerten der Basis und der Einheiten blieb ansonsten wie bei seinem Vorgänger gleich. Dies geschieht über das Anklicken des Gebäudes und der Auswahl mit dem Stick im Aktionsrad.

    Windows 10 Vorausetzung

    Windows 10-Systemanforderungen Halo Wars 2 – Minimale Systemanforderungen Halo Wars 2 – Empfohlene Systemanforderungen Halo Wars Definitive Edition – Minimale Systemanforderungen Halo Wars Definitive Edition – Empfohlene Systemanforderungen
    Betriebssystem 64-Bit-Version von Windows 10 14393 (Anniversary) 64-Bit-Version von Windows 10 14393 (Anniversary) 64-Bit-Version von Windows 10 64-Bit-Version von Windows 10
    DirectX-Version DirectX 12 (Featureebene 11) DirectX 12 (Featureebene 11) DirectX 11 (Featureebene 11_0) DirectX 11 (Featureebene 11_0)
    CPU Intel i5-2500
    AMD FX-4350
    Intel Core i5-4690K
    AMD FX-8350
    Intel Core i3 or Equivalent Intel Core i5 or Equivalent
    GPU NVIDIA GeForce GTX 650 Ti
    AMD Radeon HD 7750
    Intel HD 520
    AMD RX 480
    nVidia GTX 1060
    NVIDIA GeForce GT 740M
    AMD Radeon R5 M240
    Intel HD Graphics 4200
    NVIDIA GTX 560, 650, 750
    AMD HD 5850, 6870, 7790
    VRAM 2 GB 4 GB 512 MB 1 GB
    RAM 6 GB 8 GB
    Festplattenspeicherplatz 25 GB 25 GB 10 GB 10 GB

    Bild und PC-Anforderung Quelle: Halo Wars 2 Xbox

    Fazit

    Mein Standpunkt zu Halo Wars 2 war ein Hin und Her. Ich war schon etwas skeptisch nach dem Desaster von Halo 4 und Halo 5:Guardians. Das erste mal kam ich auf der Gamescom 2016 mit Halo Wars 2 in den Kontakt und das anspielbare Teamgefecht gegen die anderen Messebesucher hat verdammt Spaß gemacht. Die Beta mit dem Blitzmodus hat mich dann ein wenig ausgebremst, da ich mir sorgen machte mit dem Karten-Vorteil von Zahlern und über die Ausgeglichenheit der Spieler innerhalb des Matches. Wie ich in meinem Test merkte, lag ich damit nicht ganz falsch. Auch im Blitzmodus nach der Eröffnung des Early-Access habe ich schon Matches gespielt gegen Spieler mit deutlich höherem Rang. Anhand der Einheiten und Spezialattacken konnte ich mir ein Bild ausmalen des Decks, welches der Gegner wohl nutzte.

    Ich empfehle da eher den klassischen Multiplayer. Die Steuerung wurde angepasst und aus meiner Sicht ein wenig verbessert. Nun kann man sich, dank des Steuerkreuzes, auf vieles gleichzeitig fokussieren und schneller in das Geschehen eingreifen. Das bekannte Ressourcen und Energie sammeln zum Aufbauen der eigenen Armee und das Verbessern von Waffen, Fahrzeugen und vielen mehr geben einem das klassische Strategie-Gefühl auf der Heimkonsole. Nur die Ranglistenspiele könnten noch etwas ausgewogener sein, da man keine Lust hat gegen erfahrene Strategen abzustinken. Dennoch denke ich, dass sich auch Halo Wars 2 trotz des schwierigen Einstiegs und der paar Ruckler während des Spieles sich als Top Strategietitel des Jahres durchsetzen kann. Die ersten Patches lassen ja nicht lang auf sich warten.

    Die Kampagne ist durch die Cinematic-Cutscenes auf gleichem Spannungslevel wie seine Shooter-Geschwister aus dem Halo Universum. Halo Wars 2 bietet mit dem neuen künstlichen Planeten, der diesmal wie ein Lotus aussieht, anstatt wie ein Ring, eine weitere schöne Atmosphäre. Über die Kampagnen-Missionen kann man echt nicht meckern. Diese sind durch das Einnehmen, Aufbauen, Evakuieren, Sammeln und Bosse killen mehr als abwechslungsreich. Das Sammeln der Log-Dateien und Schädel gibt den Missionen noch mal die gewisse Würze und befriedigt den Sammlertrieb.

    Bei Halo Wars 2 ist noch etwas Luft nach oben und ich bin gespannt auf die DLC, welche noch folgen sollen.

    Halo Wars 2 erscheint offiziell am 21. Februar 2017 und kostet ca. 69,99 Euro. Käufer der 89,99 Euro teuren Definitive Edition können bereits seit dem 17. Februar spielen. Zudem bietet sie den Vorgänger „Halo Wars: Definitive Edition“ als abwärtskompatibles Xbox 360-Spiel (Digitaler Code).

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    Seit 2014 schreibe ich für das tollste Online Magazin in Deutschland. Ich kümmere mich um alles an News von den Microsoft Studios, einigen Releases und Buchkritiken zu Comics sowie Mangas.