Grand Theft Auto V – PC-Test

    Bereits seit 18 Monaten dürfen Besitzer einer PS3 oder Xbox360 die Gegend um Los Santos unsicher machen. Ab November letzten Jahres durften dann auch PS4- und Xbox One-Spieler die Stadt erkunden. Lange mussten PC-Besitzer auf Grand Theft Auto V warten, aber nun ist die „Vollversion“ – wie einige PC-Spieler behaupten – für den heimischen Computer erschienen. In unserem Test gehen wir besonders auf die Unterschiede gegenüber den Konsolen-Versionen ein und klären ob der Start einwandfreier lief als beim Vorgänger Grand Theft Auto IV.

    GTA-V-Wallpaper

    Kopierschutz

    Grand Theft Auto V muss einmalig bei Rockstar Social Club registriert werden. Danach kann – solange der Online-Modus nicht gestartet werden soll – GTA V auch Offline gespielt werden. Der Social Club läuft bei jedem Spielstart im Hintergrund, ist also zwingend notwendig.

    Auch Käufer der Steam-Version müssen bei jedem Start auf den Social Club zurückgreifen. Wer den Rockstar Titel an der Ladentheke oder anderen Online-Shops erworben hat, braucht nur den Social Club. Die Steam-Version ist ausschließlich bei Steam vorhanden.

    Der Start

    Es ist der 14. April 2015 00:55 Uhr: tausende Spieler warten vor Ihren Computern, um endlich das lang ersehnte Grand Theft Auto V zu starten. Kurz nach 01:00 Uhr (offizieller Release) war es dann soweit: die Spieler können Grand Theft Auto V starten und das ohne große Probleme, anders als manch einer vermutet hatte. Im Vergleich zum Vorgänger verlief der Start des Open-World Abenteuers nahezu reibungslos.

    Kurz vor Release haben AMD und Nvidia einen aktuellen Beta-Treiber veröffentlicht, der für die optimalen Voraussetzungen der Systeme sorgen sollte. Auch wenn AMD den Treiber erst ganz kurz vor dem offiziellen Release veröffentlichte, gab es auch mit AMD-Systemen keine Probleme das Spiel zu starten.

    YouTube

    Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
    Mehr erfahren

    Video laden

    Quelle: YouTube

    Mehrere Stunden später, es ist nun 11:00 Uhr am Morgen des 14. Aprils 2015: es tummeln sich immer mehr PC-Spieler in Los Santos. Die Freundesliste in Steam zeigt fast jeden Freund als „Im Spiel: Grand Theft Auto V“ an. Probleme scheint es nicht zu geben. Allerdings zeigte sich nach und nach, dass das Spiel mit einigen Sachen doch nicht ganz zurecht kommt: manche Spieler berichten über einen fehlgeschlagenen Start des Spiels mit dem Fehlercode 1. Laut Rockstar Games hat dies mit dem Benutzer-Namen im Betriebssystem zu tun, denn wenn dieser Sonderzeichen beinhaltet, kann es vorkommen, dass das Spiel nicht starten kann. Desweiteren muss der Windows Media Player installiert sein, da sonst das Spiel ebenfalls nicht startet.

    Grand_Theft_Auto_V_PC_02

    Solche Fehler sind zwar ärgerlich, jedoch verkraftbar, da es sich um marginale „Baustellen“ handelt und bei den meisten Spielern überhaupt nicht erst auftreten. Probleme, wie beispielsweise Server-Ausfälle oder ähnliches, konnten bis jetzt nicht festgestellt werden. Was weitere Fehler angeht, ist bis auf die beiden genannten nichts bekannt. So hat Grand Theft Auto V auf dem PC also einen soliden Start hingelegt.

    Los Santos in voller Pracht – Die Performance

    Die PC-Version wird von Rockstar Games selbst als das ultimative GTA V bezeichnet, andere nennen es die Vollversion, die nach 18 Monaten Beta-Test endlich auf der richtigen Plattform erschienen ist. Aber wie sieht es mit der Performance aus?

    Rockstar Games hat schon im Vorfeld die Systemanforderungen veröffentlicht, die viele PC-Spieler verblüfft haben, da diese doch recht niedrig sind:

    Systemanforderungen:

    MINIMUM:

      • Betriebssystem: Windows 8.1 64 Bit, Windows 8 64 Bit, Windows 7 64 Bit Service Pack 1, Windows Vista 64 Bit Service Pack 2* (*Bei der Verwendung von Windows Vista wird eine Nvidia Grafikkarte empfohlen)
      • Prozessor: Intel Core 2 Quad Q6600 @ 2.40GHz (4 CPUs) / AMD Phenom 9850 Quad-Core Prozessor (4 CPUs) @ 2.5GHz
      • Arbeitsspeicher: 4 GB RAM
      • Grafikkarte: NVIDIA 9800 GT 1GB / AMD HD 4870 1GB (DX 10, 10.1, 11)
      • Festplatte: 65 GB freier Speicherplatz
      • Soundkarte: 100% DirectX 10 kompatibel

    EMPFOHLEN:

      • Betriebssystem: Windows 8.1 64 Bit, Windows 8 64 Bit, Windows 7 64 Bit Service Pack 1
      • Prozessor: Intel Core i5 3470 @ 3,2GHz (4 CPUs) / AMD X8 FX-8350 @ 4GHz (8 CPUs)
      • Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
      • Grafikkarte: NVIDIA GTX 660 2GB / AMD HD 7870 2GB
      • Festplatte: 65 GB freier Speicherplatz
      • Soundkarte: 100% DirectX 10 kompatibel
    2015-04-22_00001
    Nur eine kleine Auswahl der Grafikeinstellungen

     

    Zugegeben: Grand Theft Auto V läuft unter den oben genannten Systemvoraussetzungen, allerdings nicht in maximalen Details und seiner vollkommenen Pracht. Wir haben das Spiel auf verschiedenen Systemen getestet und mussten feststellen, dass das Spiel durchaus gut funktioniert. Allerdings hängt es immer davon ab, was eingestellt wird. Wer die Grafikeinstellungen des Vorgängers kennt, wird hier gleich aufstöhnen: auch Grand Theft Auto V zeigt den Verbrauch des Grafikspeichers an. Allerdings lässt sich dies ausstellen, sodass munter alle Regler bis zum Anschlag gestellt werden können. Allerdings ist hier keine Garantie für ein flüssiges Spielen über 40 FPS vorhanden.

    2015-04-22_00005
    In der Ego-Perspektive fühlt sich GTA anders an…

    Wer keine Lust hat sich durch die vielen Optionen der Grafikeinstellung zu kämpfen, kann auch die automatischen Einstellungen des Spiels, die beim ersten Starten erstellt werden, übernehmen. So kann mit einem Mittelklasse-PC auf hohen bis mittleren Details mit etwa 60 FPS gespielt werden. Wer aber näher hinschaut, kann an manchen Stellen etwas „Feintuning“ betreiben, um so die maximale Performance für sein System zu erhalten. Es ist kein Geheimnis, dass Grand Thft Auto V sehr grafikspeicherlastig ist. Für mindestens 40 FPS bei FullHD-Auflösung werden für Ultra-Einstellungen knapp 8GB an VRAM benötigt. Das bieten heute nicht alle Grafikkarten. Jedoch ist dies aber ohne Weiteres mittels CrossfireX/SLI zu erreichen. Denn an dieser Stelle wird der Grafikspeicher addiert.

    Grand_Theft_Auto_V_PC_01
    FullHD mit höchsten Details, ohne MSAA

    Was nun den Unterschied zur Konsole macht, ist natürlich der Grafiksprung sowie die Performance. Während die Konsolen 30 FPS bei HD-Ready, bzw. FullHD, bieten, unterstützt die PC-Version offiziell 60 FPS bei FullHD und 4K. Höhere Auflösung sind aber auch möglich, dementsprechende Hardware vorausgesetzt. Die Texturen sind in der PC-Fassung definitiv am schönsten. Außerdem ist die Sichtweite und die Details bemerkenswert. Ein Augenschmaus bietet sich ebenfalls, wenn es bei Nacht regnet und es vor Reflektionen nur so strotzt. Schließlich bietet der PC natürlich das bekannte Feature der Kantenglättung, worauf Konsolen auch heute noch weiträumig verzichten müssen.

    Allerdings muss man aber auch hervorheben, dass die Engine des Spiels nicht die jüngste ist. Das Spiel sieht sehr gut aus, ist allerdings nicht der Überhammer, der jeden aus den Socken haut. Rockstar Games hat bei der Optimierung sehr gute Arbeit geleistet und scheinbar das Maximum der Engine herausgeholt.

    Let’s Bounce! – Das Gameplay

    Das Gameplay von Grand Theft Auto V ist schon von den Konsolen bekannt, doch wie sieht es bei der PC-Version mit der Maus- und Tastatursteuerung aus?
    Während auf der Konsole der Controller verwendet wird, bietet der PC etwas mehr Unterstützung. Mittels Maus und Tastatur steuern wir unsere/n Protagonisten sicher durch Los Santos und Umgebung. Rockstar Games hat sich wirklich Gedanken bei der Tastaturbelegung gemacht und so eine sehr angenehme Steuerung hervorgebracht.

    Beispielsweise fällt das Waffenrad für die Auswahl der Waffen eigentlich weg, da ein Mausrad vorhanden ist, mit dem wir schnell durchscrollen können. Außerdem können wir, je nach Situation, mit einem Druck auf „alt“ zwischen unseren Charaktere wechseln. Ansonsten geht das auch einfach über die F-Tasten auf der Tastatur.

    Auch ein angenehmes Feature ist, dass das Wechseln zwischen Gamepad und Tastatur jederzeit möglich ist. So kann zu Fuß mit Maus und Tastatur und in einem Fahrzeug mit Gamepad gespielt werden. Natürlich bietet sich bei der Maus- und Tastatursteuerung die Ego-Perspektive des Spiels an. Hier fühlt man sich schon wie in einem Open-World-Ego-Shooter. Jetzt nur noch eine offizielle Oculus Rift- und Omni-Unterstützung und man endet in einem virtuellen Leben in Los Santos

    2015-04-22_00006
    … nicht nur hinter dem Lenkrad, sondern auch zu Fuß.

    Das vollkommene GTA V? – Der Inhalt

    Inhaltlich kann die PC-Version von Grand Theft Auto V als vollkommen bezeichnet werden, da sie alle Inhalte bereithält, die für GTA V erschienen sind. Sei es der Online-Modus oder die Heists dafür. Alles ist von Anfang an verfügbar.

    Der Story-Modus unterscheidet sich logischerweise nicht zu dem der Konsolen. Wir spielen wieder Michael, Trevor und Franklin, die ihre eigenen Eigenschaften und Angewohnheiten haben. Wir erledigen verschiedene Missionen in der Gruppe, zu zweit oder auch alleine. Immer wieder planen wir Raubüberfälle, beschaffen das Nötigste dafür und führen den Überfall dann aus. In der riesigen und offenen Welt treffen wir dabei auf verschiedene Nebenmissionen sowie -aktivitäten, mit denen wir uns die Zeit vertreiben können.

    2015-04-22_00003

    Im Online-Modus – der aufgebaut ist wie ein MMO – erstellen wir einen eigenen Charakter und absolvieren zu Anfang einige Tutorial-Missionen. Anschließend können wir wie im Hauptspiel Leute ausrauben, Waffen besorgen, Rennen fahren, uns einkleiden und Immobilien kaufen. Nur mit dem Unterschied, dass wir dies mit inklusive 29 anderen Spieler auf der Karte durchführen können. Erreichen wir Level 12 können wir die sogenannten Heists-Missionen mit zwei bis zu vier Spieler abschließend. Diese Missionen spielen sich ähnlich wie die Raubüberfälle in der Hauptstory.

    In der PC-Version erhält der Spieler jedoch noch einige Möglichkeiten mehr, als auf der Konsole. So kann eigene Musik in das Spiel eingefügt werden, sodass der Spieler einen eigenen Radiosender hat. Das ist aber ein Feature, das seit Grand Theft Auto III immer wieder möglich war. Interessant dagegen ist aber der Rockstar Editor, der es dem Spieler ermöglicht als Regisseur zu agieren und seine eigenen Videos zu drehen und diese dann online zu stellen. Es gibt also nicht nur die Video-Aufnahme-Funktion im Spiel, wie es schon aus Grand Theft Auto IV bekannt ist, sondern ein eigenständiger Editor-Modus.

    YouTube

    Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
    Mehr erfahren

    Video laden

    Wer alle Musiktitel im Überblick haben will, wird hier fündig. Für weitere Details zum Gameplay und zur Story empfehlen wir unseren Test zur PS3- & Xbox360-Version.

    Fazit

    GustavGustav: 18 Monate, seit dem erstem Release, hat es gedauert bis Grand Theft Auto V endlich für den PC erschienen ist und ich muss sagen, dass ich sehr zufrieden bin. Ich habe es zwar damals schon etwas auf der XBOX 360 zum Release angespielt, es war mir schnell klar, dass ich das viel lieber auf dem PC spielen möchte und die Wartezeit auch in Kauf nehme. GTA V ist auf dem PC wirklich vollkommen und wurde sauber entwickelt und optimiert. Der Start verlief wunderbar und das Spiel macht sonst auch keine Probleme.
    Für PC-Spieler ist dieser Titel schon fast ein Pflichtkauf.

    domenik_e_fazitDomenik: Lange musste ich auf Grand Theft Auto V warten. Und es hat sich definitiv gelohnt! GTA V in hübsch, schön und mit guter Maus- & Tastatursteuerung! Zwar ist die Engine schon leicht angestaubt, aber Rockstar Games hat nochmals alles rausgeholt und einen weiteren Sprung gegenüber der PS4- & Xbox One-Version gemacht.
    Diesmal sind wir PC-Spieler von einer katastrophalen Umsetzung verschont geblieben. Man muss sogar sagen, dass das Spiel exzellent läuft und Spieler auf Mittelklasse-PCs ihren Spaß haben werden. Für Spieler die Grand Theft Auto V bereits auf den alten und/oder aktuellen Konsolen gespielt haben, wird – solange ihnen die Grafik relativ egal ist – nicht viel Neues geboten. Dagegen ist für die PC-Gemeinschaft der Titel schon fast ein Pflichtprogramm in diesem Jahr!