Donkey Kong Country: Tropical Freeze – Test / Review

    Das bewährteste Mittel von Nintendo ist auch gleichzeitig das am meist verschrienste: Das Gameplay bleibt beim alten. Eine ganze Reihe der langjährigen Erfolgsserien könnte man mit diesem Label versehen, eine davon wäre die Donkey Kong Serie. Seit dem Super Nintendo dürfen wir mit Donkey und Diddi viele Abenteuer als Plattformer erleben. Mit Donkey Kong Country: Tropical Freeze geht die Reihe in eine neue Runde. Wir erklären in unserem Test, warum das Spiel für Wii U Besitzer eine spaßige Angelegenheit ist.

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    Donkey Kong: Tropical Freeze – Launchtrailer

     

    Für alteingesessene Zocker und Donkey Kong Kenner machen wir es mal kurz: Ihr könnt im Grunde genommen aufhören, weiter zu lesen. Wer eins der Donkey Kong Country Spiele gezockt hat, der stellt sich eben jenes in optisch hochwertigem Gewand vor. Und genau das ist fast schon der einzige Negativpunkt, den man Nintendo mit Donkey Kong: Tropical Freeze vorwerfen kann. Neuerungen bzw. Inovationen sind fehl am Platz. Was leider eine bittere Pille ist, denn wenn man schon eine neue Konsole mit neuen Features hat, warum werden diese dann nicht genutzt? Zum Standard hat es sich gemauschelt, dass die Spiele – und so auch Donkey Kong: Tropical Freeze – rein auf dem Tablet-Controller gezockt werden können. Mehr Neuerungen gibt es nicht, kein 2ter Bildschirm oder Bewegungsfeatures.

    Gemäß dem Spielenamen merkt man schon, dass da was im Busch ist, denn „Tropical“ verbindet man eher mit Wärme, als mit „Freeze“. Und genau so ist es auch, die Viehkinger sind Schuld an der Misere. Diese haben nämlich dem tropischen Paradies nicht nur alle Bananen gemopst, sondern es kurzerhand auch noch in eine Winterlandschaft verwandelt. Das macht den alten Donkey Kong natürlich so richtig sauer, also schnappt er sich seine Kollegen Diddy, Dixie und Cranky Kong und geht stiften.

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    Das Gameplay bietet bekannte Kost. Ihr spielt entweder Solo oder gemeinsam im Koop, flitzt von links nach rechts durch die Level, sammelt unterwegs möglichst viele Bananen, lasst euch in Fässern durch die Luft katapultieren und entledigt euch diverser Gegner. Zusätzlich gibt es unterwegs einige wertvolle Münzen zu entdecken, die man im spieleigenen Shop in nützliche Upgrades investieren sollte, wie z.B. zusätzliche Luft, um unter Wasser länger durchhalten zu können.

    Wem das Spiel zu leicht ist, der darf sich am Hardcore Modus versuchen. Mit nur 1 Herz und ohne Zusatzäffchen nimmt der Schweregrad enorm zu. Dieser ist von Level zu Level übrigens recht unterschiedlich und manchmal ein schmaler Grad zwischen Lust und Frust. Unfair wird das Spiel jedoch nie und das ist enorm wichtig für den bleibenden Spielspaß. Weiterhin gibt es den Zeit Modus, bei dem man möglichst fix durch die Level rauscht, um sich in der Highscoreliste (online) einen Platz auf dem Siegertreppchen zu sichern.

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    Etwas hinter seinen Erwartungen zurückgeblieben ist der Koop Modus. Hier gibt es keine neuen Extralevel oder sonstige Mehrwerte. Man spielt die gleichen Welten, wie im Solo-Abenteuer, nur eben zu Zweit. Im Gegensatz zu etwa einem Super Mario entwickelt man bei Donkey Kong: Tropical Freeze jedoch keinen „Konkurenzdruck“ und macht sich einen Spaß daraus, seinen Mitspieler aus dem Bild zu schubsen. Viel mehr handelt es sich hier um einen echten Koop, also ziehen die Spieler auch wirklich nur an einem Strang.

    Bei der Grafik darf man sich jetzt wieder streiten. Im Zeitalter von Playstation 4 und Xbox One sieht Donkey Kong: Tropical Freeze auf der Wii U fast schon pixelig aus, was es definitiv nicht ist. Nur steht den Spielen von Nintendo eben auch dieser Look, wir sind sie so gewohnt und Donkey Kong: Tropical Freeze sieht im HD-Gewand schick aus. Quitschbunte Farben und knallige Effekte, so mögen wir das. Man sollte sich bewusst sein, dass das Spiel nichts Neues bietet, es bleibt der gewohnte 2.5D Plattformer wie eh und je.

    Der Sound ist gewöhnungsbedürftig, denn im Zeitalter orchestraler Bombastsoundtracks kommt Donkey Kong: Tropical Freeze fast schon retro daher. Die einen nennen es Gedudel, wir finden es charmant und fühlen uns im Bezug auf die Soundkulisse direkt in den Tropen daheim. Auf eine Sprachausgabe wurde mal wieder verzichtet.

    Donkey Kong: Tropical Freeze bietet das volle Programm an Steuerungsmöglichkeiten. Tablet, Pro-Gamepad oder WiiMote, was darf es sein? Und wir finden es gut, dass sich der alte Affenknabe nach wie vor nicht so präzise steuern lässt, wie ein Super Mario, denn auch das machte immer ein Stückchen weit die Stimmung des Spiels aus. Ein Affe ist nunmal ein träger Geselle.

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    Fazit

    Donkey Kong: Tropical Freeze macht Spaß und das ist die wahrscheinlich wichtigste Erkenntnis und sollte bei der Bewertung eines Spiels im Vordergrund stehen. Fakt ist aber auch, dass es nichts Neues bietet. Wahrscheinlich ist Nintendo die einzige Firma, die sich das erlauben darf und trotzdem noch ein gutes Spiel auf den Bildschirm bringt. Dennoch darf es bitte etwas mehr Mut für die Zukunft sein, ein paar neue Features hier und da hätten Donkey Kong: Tropical Freeze frischer wirken lassen. Für Einsteiger wirkt das Spiel fast schon wie ein schwerfälliger Klumpen aus vergangener Zeit.Wer schon früher die Donkey Kong Serie mochte, der wird sich freuen, wieder ein paar Jahre (trotz HD-Grafik) zurück katapultiert zu werden. In der Gesamtsumme macht Donkey Kong: Tropical Freeze eine richtig tolle Figur und sorgt für viele Stunden Spielspaß, auch im Koop.

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    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur