Tomb Raider

    Seit vielen Jahren begleiten wir unsere geliebte Lara durch die verschiedensten Abenteuer und lösen mit ihr allerlei Rätsel um vergangene Epochen. Doch nach den schlechten Verkaufszahlen des letzten Spieles, hat sich Square Enix dazu entschieden eine völlig neue Lara in unsere Wohnzimmer zu bringen. Und welcher andere Archäologe hat derzeit die meisten Videospielverkäufe? Nathan Drake. Wahrscheinlich hat sich Crystal Dynamics deshalb stark von den Spielen von Naughty Dog inspirieren lassen. Ob diese Entscheidung dem Tomb Raider-Franchise geholfen hat oder ob wir Lara Croft letztendlich hiermit zum virtuellen Grabe tragen, lest ihr in unserem Review.

    Tomb Raider

    Lost

    Lara Croft und das Expeditionsteam rund um den Fernseharchäologen Dr. James Whitman sucht nach den Artefakten des verlorenen japanischen Königreichs von Yamatei. Kurz bevor sie die Insel erreichen, auf der sie das verlorene Königreich vermuten, wird das Schiff in einem Sturm zerstört. Die Gruppenmitglieder werden auf der ganzen Insel verteilt und Lara muss sich ganz allein auf die Suche nach den Anderen machen…

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    Gespaltene Croft

    Die Geschichte von „Tomb Raider“ versucht zwar Lara langsam von der jungen Dame zu unserer altbekannten taffen Frau zu machen, doch das Spiel steht sich hierbei selbst im Weg. Bei ihrer ersten Tötung ist Lara am Ende mit ihren Nerven und immer wieder denkt sie in den Zwischensequenzen voller Verzweiflung an die letzten Situationen. Doch kurz darauf werdet ihr mit Lara in die nächste Welle von anstürmenden Gegnern geworfen und ohne mit der Wimper zu zücken erschießt ihr zig Feinde mit Bogen, Pistole, Schrotflinte oder eurem Maschinengewehr. Durch diesen krassen Kontrast wird die ansonsten fabelhafte Geschichte leider etwas unglaubwürdig.

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    Verbesserungen

    Auf eurem Weg zur Endsequenz werdet ihr auf sehr viele Gegner treffen und deshalb solltet ihr euch schon am Anfang Gedanken über eure Verbesserungsmöglichkeiten machen. Für Aktionen wie zum Beispiel für das Sammeln von Artefakten, Tötungen oder für die Nahrungssammlung bekommt ihr Erfahrungspunkte, die euch langsam im Level aufsteigen lassen. Für jeden Levelaufstieg dürft ihr für Lara eine neue Fähigkeit freischalten und ihr macht sie dazu zu der altbekannten Kampfmaschine. Die Fähigkeiten reichen von besseren Kampfattributen über eine höhere Lebensenergie bis zu der Markierung von allen Schätzen auf eurer Karte. Neben den Erfahrungspunkten könnt ihr auch Bergungsgut sammeln, welches sich in vielen Kisten auf der Insel befindet oder sich manchmal in den Taschen eurer toten Gegner versteckt. Mit dem Bergungsgut könnt ihr eure Waffen verbessern. Diese Verbesserungen reichen von der Erhöhung der Durchschlagskraft bis zu größeren Magazinen.

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    Wissbegierig

    Natürlich hat Lara ihren Forscherdurst schon immer gehabt und deshalb sucht sie bereits in „Tomb Raider“ nach jedem kleinen Artefakt. Im Spiel verstecken sich viele Schriftstücke, auf denen ihr kurze Geschichten lesen könnt, die die Story noch weiter ausbauen. Außerdem gibt es Artefakte die meistens noch ein kleines Geheimnis verbergen. Aber vor allem gibt es Gräber die erkundet werden möchten und nur in diesen Gebieten keimt das alte Tomb Raider-Gefühl wieder in uns auf. In diesen Gräbern müsst ihr durch die Lösung eines Rätsels an den alten verborgenen Schatz herankommen, der euch leider nur ein paar Erfahrungspunkte einbringt. Meistens liegt die Lösung klar auf der Hand und ihr müsst nur das Offensichtliche tun um an die begehrte Truhe zu kommen. Mit der instinkt-Fähigkeit könnt ihr euch alle benutzbaren Objekte anzeigen lassen, wodurch die Aufgaben noch einfacher werden. Doch trotz dieser simplen Mechanik hatten wir viel Spaß beim Lösen der kleinen Rätsel und nach der ganzen Action waren diese Sequenzen eine willkommene Abwechslung.

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    Survivor

    Im neuen Multiplayer-Modus gibt es neben den altbekannten Deathmatch auch zwei etwas kreativere Modi. In einem muss das Team der Überlebenden Medikamente auf der Karte einsammeln und ins Lager bringen, während die Inselbewohner die überlebenden im Nahkampf töten sollen. Im anderen Modus müssen die Überlebende Punkte einnehmen, indem sie mit einer Überzahl an Spielern in einem bestimmten Ort für eine vorgegebene Zeit stehen. Die Inselbewohner sollen hierbei die Überlebenden töten und danach ihre fallengelassenen Batterien einsammeln. Die Karten sind auf bis zu acht Spieler ausgelegt und haben viele kleine versteckte Abkürzungsmöglichkeiten. Es gibt Seile an denen ihr runterrutschen könnt, Wände die ihr erklimmen könnt und vieles mehr. Zusätzlich gibt es ein Levelsystem und die Möglichkeit eure Ausrüstung aufzubessern. Dadurch werdet ihr gerade am Anfang von Spielern die ein viel höheres Level als ihr habt über den Haufen geschossen. Doch nachdem der Frust der ersten paar Stunden vorbei ist, entfaltet der Multiplayer seinen vollen Reiz und ihr werdet damit Spaß haben. An Battlefield und Call of Duty kommt der Multiplayer-Modus aber nicht heran.

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    Inselpracht mit viel Krach-Bumm

    „Tomb Raider“ ist mit seiner Inselwelt und den vielen großartigen Höhlen eines der grafisch prächtigsten Spiele dieser Konsolengeneration. Die Inszenierung der langen Kletterpassagen ist zwar nicht so episch wie bei der „Uncharted“-Serie, aber gerade zum Ende hin gibt es einige unglaublich beeindruckende Landschaftsaufnahmen. Die unzähligen Explosionen können sich sehen lassen und die Neugestaltung von Lara Croft ist auch gelungen. Die Quicktime-Events kommen vor allem am Anfang viel zu oft vor, aber sie schaffen es die Inszenierung zu unterstreichen. Die teilweise drastischen Sterbesequenzen von Lara hätten unserer Meinung nach nicht so explizit seien müssen.

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    Noras Schmuddelfilm

    Mit Nora Tschirner wurde eine bekannte Schauspielerin für die Rolle der Lara Croft im deutschsprachigen Raum verpflichtet. Mit der englischen Synchronisation kann Tschirner bei weitem nicht konkurrieren, aber sie hat eine gute Leistung abgeliefert. Eine unbekanntere Persönlichkeit hätte Lara unserer Meinung nach besser getan, da wir Nora Tschirner durch ihre Rollen in vielen Komödien nicht als die taffe Frau wahrnehmen. In einigen Kletterpassagen muss Lara Croft so oft stöhnen, dass dies eher die Synchronisation eines Schmuddelfilmes seien könnte. Mit weniger Gestöhne wäre der Charakter von Lara Croft noch glaubhafter gewesen. Besonders schwer haben es Xbox 360-Spieler die nichts mit Nora Tschirner anfangen können, denn alle anderen Spielversionen enthalten die englische Sprachausgabe. Nur die Xbox 360-Version musste aufgrund des geringeren Speicherplatzes darauf verzichten, aber immerhin könnt ihr das Spiel auf Französisch spielen…

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