The Hungry Horde – Test / Review

    Selbst der letzte Hinterwäldler hat mittlerweile mitbekommen, dass Zombies gerade schwer hoch im Kurs sind. Während sich etliche Entwicklerschmieden an den blutrüstigsten Survivalspielen versuchen, verschlägt es den Spieler in The Hungry Horde auf die Gegenseite. Wir haben uns als Klötzchen-Zombie versucht und Jagd auf unschuldige Mitbewohner gemacht.

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    [box_light]The Hungry Horde ist bereits erschienen und exklusiv für Playstation Vita digital im PSN erhältlich.[/box_light]

     

    The Hungry Horde spielt sich dann auch genau so, wie man es vermutet. Wir starten als Zombie und machen die Straßen unsicher. Was heißt unsicher, eigentlich wollen wir sogar dafür sorgen, dass sie möglichst menschenleer werden. Unwissende Passanten knabbern wir kurz an und voilà, schon haben wir einen neuen Zombie in unserer Horde. So wächst und wächst dann unser Pöbel an Untoten auf ein stattliches Maß und alle haben Hunger auf Gehirne.

    Einen kleinen Haken hat die Sache allerdings, denn The Hungry Horde spielt auf Zeit. Es ist also Pustekuchen mit gemächlichem Umherschleichen und Erkundung der Gegend. Nein, vom Start weg tickt die Uhr unaufhörlich gegen uns und  wir müssen buchstäblich die Beine in die Hände nehmen, um möglichst viele Zivilisten zu ergattern. Nur 60 Sekunden misst unser Zeitmesser am Bildschirmrand bevor alles in die Luft fliegt, das ist wahrlich nicht viel. Ein Glück, dass man mit etwas Geschick wertvolle Sekunden einheimsen kann. Etwa dann, wenn wir einen Bewohner erfolgreich infizieren. Dennoch muss man sich permanent sputen, denn für erwähnte Zombifizierung gibt es nicht einmal ganze 2 Sekunden on top. Vereinzelt sind auf der Karte hier und da Zwischenpunkte eingebaut, die schon etwas mehr Sekunden springen lassen. Bis zu 45 Sekunden sind hier drin, allerdings funktioniert jeder Checkpoint nach dem Zufallsprinzip – es können also auch wesentlich weniger sein.

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    Mit jedem infizierten Bewohner wächst unsere untote Horde

     

    Gelegentliche Minispiele lockern das untote Treiben nicht nur auf, sondern belohnen uns ebenfalls wieder mit etwas Zeit. Die kleinen Spielchen sind innerhalb der Stadt in Geschenkboxen versteckt und werden ebenfalls per random ausgewählt. Erst später können diese im Menü festgelegt werden, falls man eines bevorzugen sollte. Die Bandbreite ist dabei gleichermaßen lustig wie auch abwechslungsreich. Viele der Minigames erinnern an alte Klassiker, etwa Conga Zombie, das dem Snake-Prinzip sehr ähnelt. Im oben eingebettenen Trailer könnt ihr diese Minispiele bewundern. Bratz-Das-Vieh und Robotron sind ebenfalls mit von der Partie.

    So ganz ohne Sammelitems kommt natürlich auch The Hungry Horde nicht aus. Genau betrachtet liegt sogar der Fokus auf den Sammelgegenständen, im Spiel in Form von Stickern. Ähnlich wie in PvZ: Garden Warfare füllt man mit jedem Aufkleberchen sein virtuelles Album und schaltet auf diesem Wege dann auch gleich noch etliche neue Features frei. Ganze 150 Sammelbilder müssen gefunden werden und seid euch sicher, damit hat man alle Hände voll zu tun.

    Grafisch springen die Entwickler von The Hungry Horde voll auf den Minecraft-Zug. Das sieht nett aus und erlaubt viele Customs bei der Zusammenstellung der Zombies. Zwar kann die Visualität vom Spiel auf dem kleinen Bildschirm der Playstation Vita durchaus begeistern, allerdings wurde die Technik etwas unsauber umgesetzt. Die Ladezeiten sind störend lang und gelegentliche Ruckler sind ein stetiger Begleiter innerhalb des Spiels. Auch beim Design hätte man noch etwas mehr Kreativität einfließen lassen dürfen, denn die Spielwelt ist teilweise extrem unübersichtlich. Das trübt den Spielspaß, denn unter dem stetigen Zeitdruck möchte man sich am liebsten die Haare raufen, wenn man mal wieder in einer Sackgasse gelandet ist. Der Sound geht in Ordnung mit all seinen Stöhngeräuschen, ohne besonders aufzufallen.

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    Habt ihr früher auf eurem Nokia auch gerne SNAKE gespielt?

     

    Fazit

    The Hungry Horde hat einen interessanten Ansatz, nämlich, in der Flut an Zombiespielen mal das Ganze aus der Sicht eines Untoten darzustellen. Nur bei der Umsetzung ist es dann etwas gescheitert, denn der kontinuierliche Zeitdruck gepaart mit dem zermürbenden Stadtdesign sorgt für unnötigen Frust beim Spieler. Die Zeit ist unserer Meinung nach einfach zu knapp bemessen, mit einer Startzeit von zwei Minuten statt nur einer hätte man wohl deutlich mehr Freude an der Zombifizierung. Ansonsten bleibt der Titel recht unspektakulär in fast allen Belangen, wobei man den hohen Wiederspielwert nicht unerwähnt lassen sollte. Die Minecraft-Optik ist sicherlich schön anzusehen, aber eben auch Geschmackssache. Wer ein Katamari mit Zombies sucht und dabei kleine Minispiele zur Auflockerung mag, der sollte im PSN zugreifen.

    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur