Doom 1-3 – Test

    Na da wurden wir ja alle richtig schön überrascht, als wie aus dem Nichts Doom 1, Doom 2 und Doom 3 für Konsolen angekündigt wurden. Warum diese drei legendären Shooter auch heute noch Spaß machen, das zeigen wir Euch hier in unserem Test zu Doom 1-3.

    Für diesen Test spielten wir Doom 1-3 auf Nintendo Switch

    YouTube

    Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
    Mehr erfahren

    Video laden

     

    Das Wort Klassiker dürfte in diesem Fall das Treffenste sein, was man finden wird. Die Doom-Serie war damals wie heute der Inbegriff des schnellen Shooters ohne große Schnörkel. Es wird auf das kleinste Element herunter gebrochen: Pack dir eine Waffe und schieße auf alles, was vor dir auftaucht. Deckungssystem, Waffenmods oder knifflige Gadgets sind alle geschenkt. In Doom zählte immer nur ein starker Ballermann, genügend Munition und ausreichend viele Hitpoints.

    Und eigentlich hätte alles so wunderbar unkompliziert sein können. Zwischen 5€ und 10€ werden je nach Spieltitel im Nintendo eShop verlangt, in den Shops der anderen Konsolen sind es identische Preise. Herunterladen und loslegen ist aber dennoch nicht möglich. Denn, und das sorgte im Vorfeld für eine ziemliche Kontroverse, man benötigt zum Daddeln einen Bethesda-Account. Die Frage nach dem Warum werden wohl nur die Kollegen von Bethesda Software wissen. Als Spieler ist das sinnlos und eine unnötige Schikane, aber, es soll eben so sein. Bzw. nein, muss es gar nicht, denn mittlerweile hatte man ein Einsehen und versprach einen baldigen Patch, der diese Zwangsregistrierung herauslöscht. Gut so, aber warum denn nicht gleich?

    Das Gute ist, dass es das auch fast schon war mit unserer Kritik an den drei Doom-Klassikern. Eine kleine Sache folgt später noch bei Doom 3, aber dazu dann an gegebener Stelle ein paar Worte.

     

    Doom 1

    Doom erschien ursprünglich 1993, schon damals übrigens für PC und Konsolen. Nach etlichen Jahren auf der Liste wurde das Spiel endlich 2011 vom Index gestrichen und man darf seit dem völlig legal auf die Pixeljagd gehen.
    Forscher haben auf dem Mars mit einer neuartigen Technik zur Teleportation experimentiert. Das Ding ging gewaltig schief und man öffnete versehentlich ein Portal zur Hölle. Die Kreaturen, die durch das Portal entschlüpften, töteten natürlich alles und jeden. Als namenloser Marine machen wir uns auf und, siehe oben, schießen auf alles, was sich bewegt. Bezeichnend waren die für damaligen Verhältnisse labyrinthartigen Level, in denen man sogenannte Keycards finden musste, um Türen und weitere Abschnitte öffnen zu können. Das Zielen war nur in der Horizontalen möglich, wobei es reichte, bei Gegnern auf Höhe einfach nur in deren Richtung zu zielen.
    Im Verlauf rüstete man sein Arsenal spürbar auf. Startet man lediglich mit einer Pistole, hat man alsbald schon die erste Shotgun in den Hand bis hin zur legendären Kettensäge. Nicht weniger populär war damals schon die BFG, die Big Fucking Gun, die ganze Gegnerhorden per Dauerfeuer auslöschte.

     

    Doom 2

    Der direkte Nachfolger Doom 2: Hell on Earth, erschien 1994, also nur ein Jahr nach dem Erfolg des Starttitels. In Deutschland erlitt er das gleiche Schicksal und wurde auch erst 2011 vom Index genommen.
    Inhaltlich knüpft Doom 2 direkt an Teil 1 an. Nachdem wir aus der Hälle entkommen konnten und zur Erde zurückkehren, stellen wir fest, dass die Dämonen auch dort schon ihr Unwesen treiben.
    Spielerisch unterscheiden sich beide Spiele so gut wie gar nicht voneinander. Auch hier gilt das Mantra: Keine Fragen stellen, sondern die Waffen sprechen lassen. Ansonsten gibt es einige wenige neue Gegnertypen und die bekannte doppelläufige Schrotflinte.

     

    Doom 3

    Mit Doom 3 möchten wir uns am ausführlichsten beschäftigen, da dieser Teil aus der Trilogie heraussticht.
    Doom 3 erschien 2004 und spielt sich völlig anders als seine beiden Vorgänger. Hier sprechen wir de facto zum ersten Mal von dem, was für viele von uns heute einen Shooter ausmacht. Die Story ist dabei nahezu identisch geblieben. Forscher haben mal wieder zu viel mit der Portal-Technologie rumgespielt und zack ist es wieder da, das Portal direkt zur Hölle.
    Betrachtet man Doom 1 und 2 in der Retrospektive, dann spielen sich diese beiden Teile sehr direkt, schnörkellos und auch sehr schnell. Im Vordergrund steht das blanke Gemetzel, man hat eigentlich nur in den hohen Schweregraden mit Munitionsknappheit oder dem virtuellen Ableben zu kämpfen. Doom 3 hingegen springt von diesem Muster völlig ab. Hier geht es deutlich langsamer zu, man muss fast immer die Hitpoints und den Vorrat an Kugeln im Blick behalten.
    Grafisch muss man sich vor Augen halten, dass das Spiel nunmal einige Jahre auf dem Buckel hat. Kantige Texturen, vor allem in den Gesichtern der menschlichen Figuren, sind also keine Seltenheit. Revolutionär war die Möglichkeit der Engine, dass Licht- und Schatteneffekte in Echtzeit berechnet werden konnten. Für viele war das ein extrem wichtiger Punkt seiner Zeit, denn diese Effekte trugen maßgeblich zur schaurigen und wirklich düsteren Atmosphäre bei. Damit es nicht zu dunkel für den Spieler wurde, gab es direkt beim Spielstart schon ein Gimmik in die Hand, die Taschenlampe. Blöd nur, dass diese in der Ur-Version des Spiels mehr Hindernis als Hilfsmittel ist. Man durfte nämlich nur einen Gegenstand in den Händen halten. Sprich: Entweder Funsel oder Wumme. Spielerisch war das natürlich eine kleine Katastrophe und die Zugänglichkeit war extrem eingeschränkt.
    Zum Glück wurde das mit dem Re-Release gefixt, der BGF-Edition. Und zu unserem weiteren Glück beinhaltet die Version für Switch genau diese Edition. In der BFG-Version wurde das Unding mit der Taschenlampe dahingehend heändert, dass diese nun auf der Schulter montiert ist und jederzeit zuschaltbar ist. Außerdem sind dann auch gleich die beiden Erweiterungen mit von der Partie. Resurrection of Evil und Lost Missions bieten neue Waffen und rund 20 frische Stages.

    Kommen wir kurz zu den eingangs erwähnten Problemen. Während Doom 1 und 2 absolut problemlos und weich laufen, hat Doom 3 hier und da mit dezenten Verlusten in der Performance zu kämpfen. Die angestrebten 60 Frames werden nicht immer erreicht und brechen bei hohem Gegneraufkommen spürbar ein. Und das sowohl im Dock-, als auch im Handheld-Modus. Deaktiviert man in den Optionen die Schatten der Lampe, dann ruckelt es zu keinem Zeitpunkt.
    Den zweiten Abzug in der B-Note gibt es für das Fehlen der Untertitel. Diese gab es zwar auch nicht im damaligen Originalrelease, ist aber heutzutage nicht mehr wegzudenken. Besonders dann, wenn man unterwegs spielt und seine Mitmenschen nicht mit den Spielsounds belästigen möchte. Doom 3 hat für einen Shooter sehr viel Text durch Gespräche mit Figuren oder Audiologs. Der Story wird man also nur folgen können, wenn man den Ton aktiviert hat.

     

    Fazit

    Machen wir uns nichts vor und nennen das Kind beim Namen. Doom 1 und Doom 2 sind Klassiker der Videospielgeschichte und jeder sollte diese Perlen gezockt haben. Der spielerische Anspruch geht zwar weit nach unten, aber hey, das war in den 90ern der heißeste Scheiß, den man bekommen konnte. Doom 3 sticht aus dem Paket heraus, weil es sehr viel moderner, düsterer und aktueller daher kommt.

    Im Grunde ist die Formel ganz leicht: Alle drei Doom-Teile sind ein no-brainer für jeden Switch Besitzer da draußen. Davon abgesehen zahlt man lächerliche 5€ bis 10€ pro Teil, so dass man eigentlich keine Ausrede gelten lassen kann, sich diese Spiele nicht zu kaufen. Und wenn Bethesda jetzt auch noch den Patch zum Zwangslogin raushaut, dann ist wirklich alles in Butter.

    So oder so: Bis wir Doom Eternal spielen dürfen, bilden diese drei günstigen und spaßigen Klassiker eine mehr als gute Übergangslösung, selbst für diejenigen, die alle drei Spiele bereits gedaddelt haben.

    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur