Wii U

Über die Wii U gibt es schon viele Nachrichten zu lesen. Mittlerweile verzeichnet sie auf dem Markt einen kleinen Siegeszug, wobei dieser sicherlich aus Sicht von Nintendo hätte größer ausfallen dürfen. Ob dieser Erfolg dank ihrer Eigenschaften gerechtfertigt ist zeigen wir euch heute in einem sehr deutlichen Test.

Dank geht an Nintendo, indem wir die schwarze Konsole (Premium) als Testmuster zur Verfügung gestellt bekamen.

 

Ausstattung

Die Premium Konsole bringt das komplette Hauptequipment mit sich. Im Detail heißt das außer der Konsole selbst folgender Inhalt beim auspacken zu Tage kommt:

Wii U

  • 1 Wii U Ständer
  • 1 Wii U Ladekonsole
  • 1 HDMI Kabel
  • 1 Tablet
  • 1 kabelgebundenen Empfänger für Tablet und Controller (Sensorleiste)
  • 1 Netzkabel
  • schriftliche Dokumente die alle Belange der Wii U abdecken

Die Verpackung an sich gibt durch ihre Stabilität und Polsterung der Konsole eine recht große Sicherheit. So wird das gute Stück auch den Weg mit dem Lieferdienst bestens überstehen. Wer bereits eine Wii sein Eigen nennt oder nannte, dem wird die Verpackung übrigens sehr bekannt vorkommen. Nintendo setzte wieder auf das bewährte System mit 2 Schubladen, in denen alle Komponenten verstaut wurden.

Die Konsole selbst hat eine angenehme Form, welche an den Vorgänger angelehnt ist. Dieses Mal entsprechend der Moderne sind die Ecken abgerundet, was sie deutlich ansehnlicher macht. Was sofort auffällt ist das sie kaum größer als das Tablet selbst ist. Vom Gewicht her entspricht sie der XBOX360, auch wenn sie deutlich kleiner ist als der Konkurrent. Der Ständer um das Tablet, beispielsweise fast senkrecht im Regal, zu verstauen bietet selbst auf rutschigen Oberflächen eine sichere Position dank Gummiunterlagen. Gleiches gilt für die Ladekonsole. Wie schon der Wii U Vorgänger bot, wurde auch dem Tablet eine stylische und effiziente Ladekonsole bescherrt.

Wii U
Auf Wunsch kann das Kabel allerdings auch direkt am Tablet angeschlossen werden, sollte beim spielen doch einmal der Akku leer gehen.

Technische Daten, Fakten und Hintergründe zum System

Die Wii U bietet außer den 3 Standardanschlüssen für Strom, Empfänger und HDMI:

  • 4x USB 2.0 (2 hinten und 2 vorne durch eine Klappe verdeckt)
  • 1x SD Card Reader (unterstützt werden SD Karten bis zu 2 GByte und SDHC-Karten mit bis zu 32 Gigabyte Speicherplatz)
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  • Ca. 4,6 cm hoch, 26,8 cm lang und 17,2 cm breit
  • Grafikprozessor basiert auf ATI Radeons RV7xx-Generation
  • 802.11b/g/n WiFi-Adapter
  • Laufwerk Lesegeschwindig-keit von 22 MB
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Prozessortechnisch bieten sich dem Benutzer 3 Kerne, welche mit 1,24GHz arbeiten. Wesentlich langsamer als die Konkurrenten. Während die GPU recht leistungsstark dasteht (550MHz), lässt uns der Prozessor in jedem Ladebildschirm deutlich hängen.
Schlimmer wird es nur noch beim Wechsel zur alten Wii Funktion, sollten alte Spiele zur Verfügung stehen. Hier dauert es bis zu 45 Sekunden bis wir in der Lage sind eine spaßige Mario Kart Runde zu starten. Dazu allerdings später mehr.
Woran es scheiterte, dass der kleine Spassfaktor so langsam geworden ist, könnte an der GPU Unterstützung liegen. So werden dem Prozessor Berechnung für KI und Physik abgenommen. Vermutlich wurde daher der Prozessor etwas unterdimensioniert. Vergleichsweise betrachtet: Der 3-Kern-Prozessor der XBOX360 arbeitet mit 3,2GHz.

Lautstärkemäßig ist die Wii U nicht weniger leise als ihre Hauptkonkurrenten, dies ändert sich allerdings beim einlegen einer Scheibe. Abhängig vom Standort der Konsole im heimischen Wohnzimmer interessiert es eigentlich eher weniger. Dafür begeistert die Lesegeschwindigkeit, auch wenn ausschließlich Wii/Wii U Discs angenommen werden.

In Zeiten der steigenden Strompreise lohnt sich auch ein Vergleich des Verbrauchs:

– Hauptmenü ohne eingelegte Disc: ca. 31W
– Super Mario Bros. U: ca. 33W
– Maximaler Verbrauch: ca. 75W

Das Wii U Tablet

Das Tablet selbst liegt trotz seiner Größe angenehm in der Hand. Dies haben vor allem Tests im Bereich Multiplayer gezeigt, wobei es stetig weiter gereicht wurde. Unerfahrene und Kinder könnten allerdings eine gewisse Einübungszeit benötigen, gerade hinsichtlich des Systems mit 2 Bildschirmen zu spielen. Dabei enttäuscht uns das Bild weder auf 42-60 Zoll Fernsehern, noch auf dem Controller selbst.

Der resistive Touchscreen des Wii U Gamepads ist nicht multitouchfähig. Im Detail heißt dies das nur eine Berührung gleichzeitig registriert wird, dafür ist diese Art der Verarbeitung schnell und präzise.
Weitere technische Einzelheiten der Kontrolleinheit:

Wii U

  • Beschleunigungssensoren
  • Rotationssensoren
  • Einen Stylus Stift für präzise Eingaben auf dem Touchscreen
  • Vibration, ähnlich den alten Controllern
  • Zwei weitere Schultertasten auf der Rückseite
  • Near Field Communication (NFC)
  • Nutzbar als Infrarot Fernbedienung
  • Auflösung von 854 x 480 Pixel

Der Wechsel zwischen TV und Tablet geht nach einer gewissen Zeit leicht von der Hand. Das ließ sich zumindest mit Spielen wie Zombi U, Nintendo Land und Super Mario Bros. U feststellen.
Sobald Wii Spiele der letzten Generation sprichwörtlich ins Spiel kommen wechselt die Software nicht nur zur alten Wii Darstellung, das Tablet ist hier völlig nutzlos. Dafür bietet die mittig eingesetzte Kamera einen gewissen Spaßfaktor während Multiplayerspielen. Die grafische Qualität ist dabei passabel.

Weniger akzeptabel ist dabei die Standhaftigkeit des Akkus. Je nach Einstellungen und Gebrauch ist nach ca. 2-3 Stunden Schluß. Praktisch dass das Kabel der Ladestation auch direkt an das Tablet angeschlossen werden kann.

Praxis und Spaßfaktor

[pullquote_left]Unterstützung für 2 Wii U Gamepads; bis zu vier Wii Controllereinheiten inkl. Classic Zubehör und Wii Balance Board[/pullquote_left]

Nach wie vor ist auch die Wii U hauptsächlich für das gemeinschaftliche Vergnügen ausgelegt. Klassiker wie Super Mario Bros. spielen sich dagegen besser im Solo-Modus. Schnell stellt sich heraus das sich die Spieler zu schnell gegenseitig blockieren, was dazu führt das die jeweils eigene Spielfigur schnell in den Abgrund stürzt.
Spiele wie Zombie U mit einer vernünftigen Kampagne und einer halbwegs guten Story, bescherren zeitweise Unterhaltung. Dennoch bleibt das Vergnügen in der Gruppe Vordergründig.

Die Abwärtskombatibillität, was sich auf die normale Wii Software begrenzt, funktioniert ohne große Probleme. Die Startzeit ist zwar nicht ganz unerheblich, aber schließlich wird die Konsole für diesen Prozess auch rebootet und nutzt eine Emulation für Wii-Spiele. Falls die Wii Controller sich nicht gleich verbinden, lässt sich

Wii Udies mit dem Sync Button lösen, an der Station und der jeweiligen Einheit. Wichtig zu wissen ist, dass alte Wiimotes von der Wii ebenfalls problemlos an der Wii U funktionieren. Die alten Spiele profitieren allerdings nicht von der gegenwärtigen Technik, weder grafisch noch hinsichtlich des Sounds.

Wer im übrigen Surround zu genießen pflegt benötigt einen entsprechenden Receiver mit HDMI Eingang. Die günstigsten AV-Receiver kosten allerdings mindestens 200 Euro, wer höhere Qualität erwartet investiert sicherlich das 3-fache.
Auch dann ist der Sound nicht perfekt. Im Spiel Zombie U beispielsweise erkennt man die Richtung der Geräusche nicht. Mit anderen Spielen scheint dies zu funktionieren. Die Soundausgabe am heimischen TV hört sich soweit passabel an, kann zuweilen die Grenze des Erträglichen auch überschreiten.

Fazit

Wer die Vorgänger Wii besitzt darf gerne dabei bleiben. Aktuell liegt die Wii U preislich ohnehin noch zu hoch. Wer keine passenden Receiver besitzt und dennoch wert auf Klang legt gibt im Durchschnitt weitere 400-600 Euro aus um dies zu verwirklichen. Für Einzelspieler ist die Konsole ohnehin nur minder geeignet, der Multiplayer ist wie beim Vorgänger das Hauptmerkmal.
Im Vergleich mit der Konkurrenz ist die Konsole aktuell noch zu teuer. Wobei nur die Premium Edition alle Hardwareelemente beinhaltet. Der Standard Edition fehlt beispielsweise die Empfängerleiste, welche bei der aktuellen Preislage absolut dabei sein könnte.

Wer die Vorgänger Konsole nicht besitzt oder in Multiplayer Partien mit den neuen Wii U Spielen seinen Spaß haben möchte ist gut beraten sich die Konsole anzuschaffen.

Klangfetischisten die nicht bereit sind, unter Umständen, weiteres Geld für Equipment auszugeben, nur wegen einer Konsole, sollte eher die Finger davon lassen.

Mit Game2Gether habe ich vor einigen Jahren meine ersten Erfahrungen im Bereich "Spiele Redakteur" gesammelt. Mit diesem Team konnte ich weiterhin darauf aufbauen und aus einem Hobby eine kleine Berufung entstehen lassen. An dieser Stelle: Danke dafür! Heute spiele und arbeite ich, mit eigenem Projekt im Hintergrund, Hand in Hand mit diesen Geegs zusammen und freue mich besonders über die internationale Community, die sich dank manchen Projekten und mehrsprachigen Artikeln eingefunden hat.