Snipers – Test / Review

Neben dem mit Spannung erwartetem Sniper Elite V2 gibt es einen weiteren Titel, der sich ganz den lautlosen Killern aus dem Hinterhalt verschrieben hat: Snipers. Anders, als die Konkurrenz, setzt Publisher BigBen auf ein reines Online-Spiel und verspricht spannende Kämpfe. Und wie wir in unserem Test feststellen mussten, guckten wir mit dem Zielfernrohr auch buchstäblich in die Röhre.

Für unseren Test nutzten wir die Playstation 3 Version von Snipers inkl. der Move Sniper Gun.

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Der Debut Trailer für Snipers

Snipers kommt nicht nur als loses Spiel daher, sondern zumindest für die Playstation 3 gibt es zum Spiel noch eine wuchtige Sniper Waffe für das Bewegungssystem Move gleich dabei. Wer noch eins oben drauf setzen möchte, der legt sich die Collectors Edition zu, denn neben Spiel und Move-Gun liegt hier noch ein Headset bei. Wie gesagt, das alles für die Playstation 3, Spieler an der Xbox 360 müssen sich mit dem reinen Spiel begnügen.

Waffen, Karten, Modi

Bevor man sich im Multiplayer um seine Statistiken bringt, ist eine Trainingsrunde im Offline-Modus sicherlich immer ratsam. Snipers bietet ein Trainingsgelände an, auf dem man sich nach Lust und Laune austoben kann, am Ende sitzt die ohnehin leicht eingängige Steuerung wie aus dem ff. Das war es dann auch schon für den gepflegten Solozock, aber das weiß man ja, bevor man sich das Spiel kauft, denn letztlich ist das Spiel für Online-Matches gemacht und wird auch so beworben.

Zur Auswahl stehen die Modi Capture The Flag, Team Deathmatch, Vertrag und Free For All. Diese Modi stehen dann nachfolgend auf 10 Karten zur Verfügung, auf denen wir uns mit insgesamt 12 Spielern um die Krone des Sniper-Königs wetteifern. Im Spiel muss man nicht zwangweise zum Scharfschützengewehr greifen, sondern darf auch beherzt eine Pistole zücken oder wirft mit Granaten um sich. Aus Auswahl an Ausrüstungsgegenständen ist ordentlich, denn 20 Gimmiks laden zum rumexperimentieren ein. Auf diese dürfen wir aber erst im Verlauf des Spiel zurückgreifen, denn mit dem Erfolg füllt sich auch langsam aber stetig unser virtuelles Konto, von dem aus wir dann Goodies und neue Waffen freischalten können. Eine Brille mit Wärmesensor lässt uns Gegner schon frühzeitig erkennen, wogegen wir mit einem Hologramm unsere Kontrahenten in die Falle locken können.

Ein einzig großer Fehlerteufel

Das liest sich alles recht gut, aber sobald man Snipers spielt, stellen sich einem die Nackenhaare schlagartig hoch.

Bislang waren Scharfschützen immer dafür berüchtigt, kauernd in einem Versteck zu lauern und den Gegner mit tödlicher Präzision auszuschalten. Doch dieses Spielt stellt es völlig auf den Kopf. Wollten wir in den ersten Runden noch dem Namen alle Ehre machen, mussten wir sehr bald feststellen, dass Asche mit Lautlosigkeit und sachtem Vorgehen ist. Snipers gleicht einer einzigen Hüpf-Orgie! Wie albern ist das denn, rumhüpfende Scharfschützen? Der Knackpunkt liegt in der Steuerung, denn es macht überhaupt gar keinen Unterschied beim Zielen, ob ich auf dem Boden liege oder fleißig durch die Gegend springe, das Zielen funktioniert immer gleich (un)genau.

Auf der technischen Seite waren wir auf der Playstation 3 nicht etwa durch Frameinbrüche oder Ruckelpartien begleitet, sondern die Lags bereiteten uns ziemliches Kopfzerbrechen. Dabei handelt es sich anscheinend um ein generelles Problem, denn in diversen Foren beschweren sich Spieler über miserable Lags, die natürlich für ein Online-Spiel gravierend sind. Ob die Lags in diesem enorm störenden Umfang auch für Xbox Live gelten, wissen wir nicht. In den Abendstunden tummeln sich momentan zumindest ordentlich viele Spieler auf den Servern, dennoch dauert es mitunter Minuten, bis ein Match zustande kommt. Das wird dann umso ärgerlicher, wenn bereits nach wenigen Minuten Spielzeit auf der Karte die Verbindung zum Server zum wiederholten Male abreißt. Hier sollte sich schleunigst was tun, denn ein Online-Spiel ohne funktionierende Server ist sinnlos.

Die insgesamt 10 verschiedenen Karten bieten zumindest etwas Abwechslung, aber Liebe zum Detail sieht anders aus. Egal ob Lagerhalle oder Hafendock, es scheint, als hätten den Entwicklern  eine Hand voll verschiedener Kisten-Modelle zur Verfügung gestanden, die dann nach und nach auf den Maps verteilt wurden. Über mangelnde Deckungsmöglichkeiten darf man sich jedenfalls nicht beschweren, man benötigt fast immer nur wenige Schritte (oder Sprünge *feix*) bis zur nächsten Deckung. Rein Grafisch ist das Spiel im Mittelmaß anzusiedeln. Farbliche Tristesse macht sich sehr schnell breit, denn das Spektrum an genutzten Farbtönen zwischen Grau und Braun schien nicht sehr ergiebig zu sein. Die Texturen sind recht ordentlich, zeigen sich aber in der genaueren Betrachtung ebenfalls als pixel-lastig. Da muss man dem Spiel allerdings zu gute heißen, dass wir schon schlimmeres gesehen haben.

Die Sniper Gun für Playstation Move ist groß, wuchtig und liegt gut in der Hand. Die Verarbeitung ist ordentlich und der Controller sitzt ebenfalls sicher in der Plastik-Knarre. Leider ist das Spiel aber für Move etwas unsauber programmiert, denn unser Zielen durch das Gewehr wich immer vom eigentlichen Einschlag etwas ab. Tragischerweise macht das kaum einen Unterschied, denn in der Praxis spielt der schnellere Abzug eine größere Rolle als das genaue Zielen.

Zu guter letzt: Snipers erschien als Budget-Titel. Die Xbox 360 Version kostet  39,99€ und das Playstation 3 Set (Spiel + Gun) 59,99€ (jeweils UVP). Beide Versionen sind über Amazon.de verfügbar.

 

Fazit und Wertung folgen auf der nächsten Seite!