Victor Vran: Overkill Edition (Switch) – Test

    Victor Vran feiert sein Debüt auf der Nintendo Switch. Und es wird noch besser, denn mit der Victor Vran: Overkill Edition steht der Hybridkonsole von Nintendo die gesamte Welt des düsteren Dämonenjägers offen. Wir wollten natürlich wissen, wie sich das Hack ’n Slay auf der Switch macht und unsere Eindrücke erfahrt ihr hier im Test!

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    Wer diesen Trailer sieht und keine Lust auf das Spiel bekommt, dem können wir dann auch nicht mehr helfen.

    Victor Vran ist kein Unbekannter im Hack ’n Slay Genre. Bereits vor rund 4 Jahren startete der wackere Held seine Abenteuer auf PC und Konsolen. Seit einigen Tagen dürfen auch Zocker auf Nintendo Switch ran ans Werk – und nicht nur das. Mit der Victor Vran: Overkill Edition stehen neben dem Hauptspiel auch die beiden DLCs „Fractured Worlds“ und „Motörhead: Through the ages“ in den Startlöchern. Die volle Packung Victor Vran eben.

    In diesem Test wollen wir uns auf die Besonderheiten der Switch-Version beziehen. Die Basics von Victor Vran könnt ihr in unserem Test aus 2015 nachlesen: Victor Vran Test

     

    Victor und „Die Stimme“

    Man hat den Eindruck, als würde das Genre an Hack ’n Slay Spielen auf der Switch eine Art Comeback feiern. Kürzlich erschien neben Victor Vran noch das leicht betagte (aber nicht weniger spannende) Titan Quest und mit Diablo 3 steht dann wohl der prominenteste Vertreter schneller Prügel-Action demnächst auch noch auf der Agenda. Freunde des Genres reiben sich in Zeiten wie diesen also die Hände und erfreuen sich stetigen Nachschubs.

    Die Overkill Edition enthält, wie oben bereits erwähnt, nicht nur das Hauptspiel, sondern auch gleich noch die beiden Addons Fractured Worlds und Motörhead: Through the ages mit parat. Während ersteres mit prozedural generierten Dungeons glänzt, das für permanenten Nachschub an unbekannten Levels sorgt, steht in Motörhead natürlich der verstorbene Frontmann Lemmy Kilmister im Vordergrund. Gleichwohl ist dieser DLCs einfach nur abgefahren und spiegelt die harten Metall-Riffs der Band in herrlicher Art und Weise wieder.

    Die Story ist kaum der Rede Wert, aber falls ihr doch Wert darauf legt, dann werft einen Blick in den oben verlinkten Artikel. Sie ist im Falle von Victor Vran allenfalls Beiwerk und kann getrost auf das Notwendigste reduziert werden. Macht aber auch nicht sonderlich viel, es reicht ja schließlich, dass sich in der Welt ein ganzer Haufen Dämonen und sonstiges Getier tummelt und wir sind schließlich ein Dämonenjäger.

    Im Gegensatz zum Branchen-Krösus aus dem Hause Blizzard geizt das Spiel eher mit seiner mauen Ausbeute. Phasenweise hat man in Diablo das Gefühl, man ist mehr im Inventar und mit dem Checken von Item-Stats beschäftigt, als im eigentlichen Spiel. Das geschieht in Victor Vran eigentlich nie, denn es droppen nur hier und da ein paar neue Waffen und nützliche Items. Insgesamt betrachtet stimmt die Balance hier sehr gut zwischen der Droprate von mächtigen Waffen und der reinen Spielzeit. Ein Manko ergibt sich durch die vom Start weg offen stehenden Welten der DLCs: Hier bekommt man beispielsweise schon recht früh ein gute Waffe, die dann im Hauptspiel schon im niedrigen Charakterlevel ordentlich Rabatz macht. Sicherlich ein verkraftbares Unding, über das man als neuer Spieler eigentlich nicht stolpert, sofern man der Reihe nach und somit mit der Hauptkampagne beginnt.

    The Ace of Spades

    Und selbst dann, wenn man mit der Hauptgeschichte durch ist und sich auf zu den Addons macht, hält das Spiel den Zocker immer wieder bei Laune. Es lohnt sich auch dann nochmals zurück in die Welt von  Zagurovia einzutauchen, weil man mit diversen Herausforderungen konfrontiert wird, die zwar knackig im Schweregrad sind, am Ende aber mit prächtigen Belohnungen aufwarten. Der Schwierigkeitsgrad steigt dann natürlich auch mit jeder Stufe, die der Spieler ausgewählt hat, logisch.

    Im Vorfeld hat uns die technische Umsetzung auf der Switch interessiert und schlussendlich bleiben wir hier mit einem zwiespaltigem Urteil zurück. Dass man im Vergleich zu PC, Xbox One oder Playstation 4 in puncto Grafik leichte Abstriche zu machen hat, sollte jedem klar sein. Nichts desto trotz hat die Switch-Version im gedockten Modus (1080p) immer mal wieder mit leichten Rucklern zu kämpfen. Besonders dann, wenn eine ganze Horde Monster auftaucht und diverse Effekte auf dem Bildschirm entfesselt werden. Das stört schon ein wenig und lässt auch im Spielverlauf nicht nach. Im Handheld-Modus (720p) läuft Victor Vran hingegen deutlich flüssiger. Hier allerdings hat man dann mit extrem kleinen Schriftzügen zu kämpfen. Schade eigentlich, dass die Entwickler die Schriften nicht für den jeweiligen Modus skaliert haben. Am deutlichsten merkt man die technische Limitierung von Nintendos Konsole im Koop-Modus. Wobei das Spiel nicht via Splitscreen jedem Spieler sein eigenes Sichtfeld lässt, sondern man gemeinsam auf einem Bild herum läuft und das Spiel dann bei größerer Entfernung die Karte heraus zoomt.

    Großartig ist in jedem Fall die deutsche Synchronisation mit den Stimmen von Martin Keßler (z.B. Nicholas Cage) und Torsten Michaelis (z.B. Sean Bean). Obwohl alle Cutscenes nur mit unbewegten Bildern recht plump inszeniert sind, sorgen diese und andere Sprecher für ein schauriges und stimmiges Ambiente.

     

    Fazit

    Die Victor Vran: Overkill Edition bietet die volle Packung Hack ’n Slay für unterwegs. Neben der Hauptkampagne stehen mit den Addons und den damit verbundenen Aufgaben und Welten etliche Spielstunden für den Spieler bereit, die buchstäblich höllisch viel Spaß machen können. Allein das Motörhead-Addon ist so dermaßen abgefahren in Design und Sound, dass man es einfach lieben muss. Der vielleicht größte Pluspunkt ist der Koop, bei dem bis zu 4 Spieler gleichzeitig auf die blutige Jagd nach Dämonen machen dürfen. Ein fader Beigeschmack bleibt aufgrund der technischen Mängel, die besonders dann auffallen, wenn man im Dock-Modus zockt. In der Summe aber bietet die Victor Vran: Overkill Edition ganz schön viel Inhalt und eine gehörige Portion Spaß. Kaufpflicht für Freunde gepflegter Schnetzel-Action!

    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur