Sudden Strike 4 – Test / Review

    Nach dem Desaster des letzten Teils war es lange ruhig um Sudden Strike. Doch kann nun nach 10 Jahren der neuste Ableger wieder alles gut machen, oder ist es wieder ein Rohrkrepierer? Dies werden wir nun für euch in unserem Test herausfinden.

    Szenario und Umfang von Sudden Strike 4:..

    Mal wieder der Zweite Weltkrieg, einerseits gehört das zu Sudden Strike wie Butter aufs Brot, doch irgendwann ist jedes Szenario in einem Genre ein wenig ausgelutscht. So wäre nun nach 10 Jahren Abstinenz von Sudden Strike 3 zu Teil 4 eventuell die Zeit gekommen, etwas neues zu erschaffen, doch man setzt hier auf das altbewährte zweite Weltkrieg-Setup, wie auch schon bei den Vorgängern oder wie bei der Konkurrenz Blitzkrieg.

    Inhaltlich ist Sudden Strike 4 mehr als nur überschaubar. Wir haben direkt die Qual der Wahl, bevor wir die erste Mission starten, denn wir schalten den Inhalt nicht nach und nach frei, sondern können direkt wählen, ob wir mit den Deutschen, den Russen oder den Alliierten Streitkräften in die Schlacht ziehen wollen. Jede dieser Kampagne verfügt über sieben Missionen, somit kommen wir auf eine Anzahl von 21 Missionen um Sudden Strike 4 durchzuspielen. Nicht gerade viel auf dem ersten Blick, aber das wird sich am Ende erst zeigen, wenn man jede Mission gespielt hat, wie lang diese ausfallen werden. Haben wir hier 30 Minuten Schlag auf Schlag oder gibt es auch Missionen, die alles von uns fordern und auch gerne mal über eine Stunde andauern werden. Wir sind in jedem Fall gespannt.

    Die drei Befehlshaber:..

    Neben der Wahl, mit welcher Kampagne man beginnen möchte, wird noch ein wenig spannender gestaltet, denn sobald man sich für eine Kampagne entschieden hat, hat man doch die Wahl zwischen drei historischen Befehlshabern. Auf dem ersten Blick könnte man meinen, dass dies das Spielgeschehen maßgeblich beeinflussen wird, doch leider weit gefehlt. Sicherlich bewirken die Befehlshaber etwas im Spielgeschehen, allerdings sind dies Kleinigkeiten wie zum Beispiel, dass die Panzer besonders gut sind, die Infanterie verbessert wird und so weiter.

    Doch dies betrifft nur die Basisfähigkeiten der drei Befehlshaber, denn um so mehr Aufgaben ihr im Verlauf des Spiels mit Bravour meistert, schaltet ihr Punkte frei die ihr dann vor der nächsten Mission für weitere Fähigkeiten investieren könnt. So werden Einheiten um einen Wert X schneller, verfügen über zusätzliche Granaten oder haben 40% mehr Rüstung, wenn diese sich in einer Stellung befinden und vieles mehr. Hier kann man taktisch noch so einiges herausholen und dies sollte man immer bedenken und die Auswahl nicht einfach nach dem Randomprinzip verteilen, denn sie können zwischen Sieg und Niederlage durchaus entscheidend sein.

    Abwechslungsreiche Missionen:..

    Jede der 21 Missionen erzeugt sein ganz eigenen Flair. Holländische Städte, französische Landschaften oder aber Leningrad über einem gefrorenen See, hier bekommt man doch einiges an Abwechslung aus optischer Sicht geboten. Doch damit nicht genug, auch der Inhalt der einzelnen Missionen ist sehr variable gestaltet, so müssen wir Brücken zerstören, um den Nachschub der gegnerischen Einheiten zu unterbrechen, Dörfer einnehmen, Flakstellungen zerstören, damit unsere Luftunterstützung ungestört operieren kann. All diese Aufgaben sind gescripted und werden uns nach und nach als Missionsziel aufgetischt.

    Eine Mission, die uns sehr gefallen hat, fand im Leningrad statt, dies ist auch die erste Mission der Russen, hier müssen wir die Deutschen davon abhalten unseren Nachschubskonvoi zu zerstören. Das Besondere an der Mission sind die großen Eisflächen, unsere Fahrzeuge fahren zwar auf festen Untergrund, doch alles drum herum ist umschlossen von einer Eisschicht. Was ist die beste Taktik in solch einem Fall, ganz einfach, hindere den Gegner am weiterkommen. Also nimmt man seinen Panzer und schießt einfach das Eis unter den gegnerischen Einheiten kaputt und lasst diese wortwörtlich untergehen.

    Im Großen und Ganzen wiederholen sich einige Aufgaben, aber dank der schönen und zerstörbaren Umgebung, bekommt man definitiv Lust auf mehr Sudden Strike 4.

    Nötiges Managment der Einheiten:..

    In Strategiespielen ist es in der Regel immer möglich eine Basis zu erreichten, um für Nachschub von Einheiten zu sorgen, doch in einem RTS wie Sudden Strike ist dies anders. Wir starten die Missionen mit einer festgelegten Anzahl von Einheiten und müssen mit diesen taktisch vernünftig vorgehen, sonst wird es sehr schwer eine Mission erfolgreich abzuschließen. Doch nach und nach, wenn man einen Punkt im Spiel erreicht hat, greift das Script von Sudden Strike 4 und beschert uns Nachschub, den wir dringend brauchen, um der gegnerischen Stellung endlich den gar auszumachen.

    Daher ist die Wahl des Befehlshaber auch so wichtig, denn wir müssen mit all den uns zur Verfügung gestellten Mitteln klarkommen, bis die Verstärkung eintrifft. Dies zwingt uns unsere Wahl effektiv einsetzen zu müssen, sei es mit Granaten gegnerische Panzer zu zerstören, da unser Panzernachschub noch nicht eingetroffen ist, oder das wir Häuser besetzen, um einen Vorteil gegenüber dem gegnerischen Trupp zu erhalten. Dies scheinen auf dem ersten Blick nur Kleinigkeiten zu sein, doch weit gefehlt. Diese Interaktionen machen das Spiel extrem spannend und können in einem Krimi enden. Sollte man eine kleine Denkpause brauchen, kann man das Spiel zu jederzeit pausieren, um in sich zu gehen, um die nächsten Schritte genaustens zu überleben, denn sind die Einheiten zerstört, bevor der Nachschub eintrifft, heißt es „von vorne beginnen“.

    Punkte, Sterne und Boni:..

    Wir haben ja schon die Befehlshaber angesprochen und die Punkte, die man für einen taktischen Vorteil ausgeben kann, erwähnt. Am Ende jeder einzelnen Mission bekommen wir ein, zwei oder drei Sterne für den Abschluss der Mission. Diese Sterne kann man dann auch nützlich einsetzen.

    Diese Boni können entscheidend für den Sieg sein, aber was viel wichtiger ist, ist der Aspekt zusätzlich motiviert zu werden. Gerade Hardcore-Strategen dürften hier auf ihre Kosten kommen, denn hier will man als Hardcore-Stratege doch am Ende immer die drei Sterne haben und so mit steigt auch der Wiederspielwert einer Mission, wenn man diese eben mal doch nicht mit drei Sternen abgeschlossen haben sollte.

    Ein zusätzlicher Anreiz könnte der noch nicht freie Schwierigkeitsgrad sein, denn dieser wird erst freigeschaltet, wenn ihr eine gewisse Anzahl von Sternen gesammelt habt.

    Geht also bedacht mit den Punkten um, denn man verdient in den meisten Fällen weniger Punkte, als man eigentlich bräuchte, um alle wichtigen Boni zu aktivieren. Sicherlich hilft es, sich einen Überblick der Mission zu verschaffen und sich dann ein paar Gedanken zu machen.

    Achtung Hindernis:..

    Sudden Strike 4 sieht nicht nur schick aus und hat viele tolle Effekte, nein es bietet noch viel mehr. Jedes Terrain und dessen Umgebung haben einen starken Einfluss auf unsere Einheiten. Tiefer Matsch, Schnee oder Gewässer verlangsamen wie ich echten Leben die Einheiten, hier wird nicht einfach weiter gerannt, sondern man hat mit dem Terrain ordentlich zu kämpfen. Panzer können zwar Bäume umfahren, werden aber sichtlich um ein Minimum langsamer.

    Auch wenn uns eigentlich nichts so wirklich aufhalten kann, so ist es schön, dass das Wetter und die Umgebung sehr wohl Einfluss darauf haben, wir schnell wir mit unserer Streitkraft vorwärtskommen.

    Skirmish und der Multiplayer:..

    Bei einem Titel wie Sudden Strike darf natürlich der berühmte und geliebte Skirmish-Modus nicht fehlen. Geplänkel vom feinsten. Aktuell gibt es leider nur vier Karten und eine DLC Karte, also mehr als überschaubar. Es dürfen aber immerhin bis zu acht Spieler an den Schlachten teilnehmen, und in Anbetracht der Kartengröße ist das schon eine krasse Hausnummer. Sollte man keine acht Spieler zusammenbekommen, kann man die fehlenden Slots natürlich mit KI-Gegner besetzen. In den Gefechten geht es darum, Punkte zu erobern und zu halten. Doch auch hier gibt es keine Möglichkeit Einheiten zu produzieren, daher ist hier Teamwork und Koordination ohne Ende gefragt, denn jeder Spieler hat nur eine kleine Gruppe an Einheiten zur Verfügung. Taktiker kommen hier in jeden Fall auf ihre Kosten.

    Video:..
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    Fazit:..

    Sudden Strike 4 hat zumindest bei mir eingeschlagen wie eine Bombe. Hier wurde ein solides RTS auf den Markt gebracht, welches im Vergleich zu den Vorgängern mehr als nur glänzt, auch wenn es ein paar Schwächen gibt. Sehr ansehnliche Grafik, tolle Gefechte mit atemraubenden Explosionen und eine super Atmosphäre sind nur ein paar Dinge, die mir sehr gut gefallen haben.

    Strategische Möglichkeiten ohne Ende, auch wenn man hier die Haudrauftaktik wählen kann und die stellenweise doch recht dumme KI ausspielen kann, ist es möglich, dass ganze Spielgeschehen mit einer strategischen Tiefe zu meistern.

    Der Schwierigkeitsgrad auf „Easy“ ist für jeden Anfänger bestens geeignet um sich zum Beispiel auf ein neues Genre einzulassen, doch schnell wird man das verlangen spüren, den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, denn „Easy“ ist wirklich zu einfach, gegnerische Einheiten suchen keine Deckung, wenn diese unter Beschuss stehen, sie schmeißen sich lediglich auf den Boden. Dies ist allerdings auch auf normal noch das eine oder mal passiert. Dies ist eine der Schwächen von Sudden Strike 4 und wird hoffentlich noch mit einem Patch verbessert.

    Auch wenn ich bisher jede einzelne Mission direkt im ersten Anlauf geschafft habe, ohne dabei ins schwitzen zu kommen, kam der Spielspaß nicht zu kurz. Aber ich bin nun auch nicht der Hardcore-Strategie Spieler und war mit dem bisher gebotenen sehr zufrieden.

    Nun bin ich knapp 7 Jahre bei game2gether als Autor tätig und berichte über aktuelle Spiele und teste diese auch. Die Projektleitung habe ich vor knapp 4 Jahren übernommen. Mein Hauptaufgabenbereich ist hier die Hardware-Redaktion und das PR-Management. Online erkennt man mich unter dem Pseudonym "eXilitY" oder RaketenJohnny.