Mario Kart 8 – Test / Review

    Endlich – endlich!! – ist Mario Kart 8 für Wii U erschienen. Nintendo hat uns lange warten lassen auf eines ihrer größten Zugpferde, aber was lange währt, wird bekanntlich ja gut. Und im Falle von Mario Kart 8 hat sich das Warten mal so richtig gelohnt, wie ihr in unserem Test erfahren könnt.

    Nintendo musste die letzten Monate wirklich viel an Kritik einstecken, teilweise ungerechtfertig, aber teils auch mit einem Fünkchen Wahrheit. Primär standen dabei zwei Kritikpunkte im Vordergrund: Die vergleichsweise schwachen Möglichkeiten der Konsole Wii U (verglichen mit Playstation 4 und Xbox One) und der Mangel an Exklusivtiteln. Mit Mario Kart 8 dürften aber vorerst alle Kritiker verstummen, denn das Spiel ist ein Brett!

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    Mario Kart 8 Launch Trailer

     

    Grafik

    Es ist schon erstaunlich, was man anscheinend aus der Wii U an Grafikpower rauskitzeln kann. Mit Spielen wie Mario Kart 8 und der damit verbundenen optischen Schönheit muss sich die Konsole in keinster Weise hinter der Konkurenz verstecken. So lebendig, so detailliert und so prächtig verdient Mario Kart 8 ganz klar den Referenzpreis. Dabei ist es völlig egal, wohin unser Auge über den Bildschrim schweift, das gebotene Bild ist phantastisch. Die Entwickler haben an allen Ecken und Kanten eine unheimliche Fülle an Details eingebaut, von denen man viele erst beim zweiten Hinsehen bemerkt. Etwa, wie Donkey Kong sich empört, wenn er überholt wird. Oder die umklappenden Scheinwerfer, wenn es in einen Tunnel geht. Oder die im Wind wehenden Zöpfchen von Toadette. Die Liste ließe sich noch um viele Komponenten erweitern, aber der Grundtenor wird klar: Viel Liebe zum Detail stand auf der hausinternen To-Do Liste weit oben. Besonders deutlich wird dies in den Highlights am Ende eines Rennens, wenn diverse Zeitlupeneffekte zum Staunen einladen.

    In 1080p (hochskaliert 720p) Full-HD mit 60 Frames läuft Mario Kart 8 butterweich, zumindest im Einzelspieler Modus. Schwingt man sich in den lokalen Multiplayer, der im obligatorischen Splitscreen funktioniert, geht es runter auf immer noch sehr flüssige 30 Bilder pro Sekunde.

    Hier mal ein Beispiel dafür, wie gespickt mit Details Mario Kart 8. Mittlerweile ist der Begriff „Luigi’s Todesblick“ schon zu einer festen Größe im Netz geworden, daher haben wir dieses Video hier gewählt. Achtet mal auf den Blick von Luigi, aber auch auf die zahlreichen Details rundherum:

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    Strecken

    Wenn wir schon bei der Grafik eine einzige Lobhudelei auf Mario Kart 8 trällern, dann machen wir bei den Strecken doch gleich weiter damit. Optisch perfekt gelungen bieten sie einen enormen Funfaktor und sorgen dank der vielfältigen und knallbunten Szenerien für ordentlich Abwechslung. Egal, ob Bowsers Festung, Wolkenstraße oder der fast schon legendäre Regenbogen Boulevard, die thematische Gestaltung in typischer Nintendo-Manier war in keinem bisherigen Mario Kart schöner. Insgesamt stehen 32 Strecken parat, die in 8 Cups mit jeweils 50ccm, 100ccm oder 150ccm unterteilt sind. Und natürlich besteht die Hälfte aller Strecken wieder aus Retro-Parcours, also optisch aufgewertete Strecken aus älteren Mario Kart Spielen. Hier der Überblick:

    Pilz Cup

    • Mario Kart Stadion
    • Wasserpark
    • Zuckersüßer Canyon
    • Steinblock Ruinen

    Blumen Cup

    • Marios Piste
    • Toads Hafenstadt
    • Gruselwusel Villa
    • Shy Guys Wasserfälle

    Stern Cup

    • Sonnenflughafen
    • Delfinlagune
    • Discodrom
    • Wario Abfahrt

    Spezial Cup

    • Wolkenstraße
    • Knochentrockene Dünen
    • Bowsers Festung
    • Regenbogen Boulevard

    Panzer Cup (Retro)

    • Kuhmuh Weide
    • Marios Piste
    • Cheep Cheep Strand
    • Toads Autobahn

    Bananen Cup (Retro)

    • Staubtrockene Wüste
    • Donut Ebene 3
    • Königliche Rennpiste
    • DK Dschungel

    Blatt Cup (Retro)

    • Wario Arena
    • Sorbet Land
    • Instrumentalpiste
    • Yoshi Tal

    Blitz Cup (Retro)

    • Ticktack Trauma
    • Röhrenraserei
    • Vulkangrollen
    • Regenbogen Boulevard

    Das Design der Strecken ist auch deshalb nahezu perfekt gelungen, weil sie das neue Feature der Anti-Schwerkraft nahtlos einflechten. Fährt man über eine blaue Abgrenzung, wird der Anti-Schwerkraft Modus aktiv: Die Reifen klappen um und ab geht die Luzi. Senkrecht nach oben, im 90° Winkel nach unten, Wände seitlich oder gar kopfüber – alles scheint möglich. Bei der nächsten blauen Markierung befindet man sich dann wieder mit allen Rädern auf dem Asphalt. Im Anti-Grav Modus bietet das Rammen der Gegner noch eine kleine Finesse, denn beide Fahrer bekommen einen kurzen Boost. Wer die Streckenführung kennt ist klar im Vorteil, denn hier und da warten teils waghalsige Abkürzungen auf den Fahrer. Wertvolle Sekunden können hier gutgemacht werden.

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    Items

    Ja, es gibt ihn auch in Mario Kart 8, den berüchtigten blauen Panzer. Aber, und an dieser Stelle heben wir dankend die Hände gen Himmel, man kann ihn endlich kontern. Zur Erinnerung: Der blaue Panzer fliegt unaufhaltsam auf den Führenden und erwischt ihn in jeder Situation. In Mario Kart 8 gibt es als neues Item die Hupe, die eine Schallwelle rund ums Kart erzeugt und alles im Umkreis wegpustet, also auch den blauen Panzer. Neben der Hupe, die sich im Spiel als Allround-Item erweist, hat Nintendo noch weitere neue Items platziert, die für frischen Wind sorgen. Mit dem Bumerang ziehen wir wie in Super Mario 3D Land den Gegnern eins über und sie damit aus dem Verkehr. Die Piranha Pflanze schnappt rings um uns nach Gegnern und Bananen. Besonders spektakulär wird es mit dem 8-Item, bei dem sich gleich acht verschiedene Waffen ums eigene Kart drehen und diese nach und nach abgefeuert werden können. Den größten Pool an Items bilden alte Bekannte, wie etwa grüne und rote Panzer (jeweils einer oder drei), Bananen, Sterne, etc. Den Tintenfisch hat Nintendo ebenfalls überarbeitet, das Blickfeld wird nun deutlich mehr eingegrenzt, sobald sich die Tinte auf dem Schirm tummelt. Einzig die Münzen bieten keine direkte offensive Fähigkeit mit sich, sondern dienen als Sammelitems. Zehn davon können maximal pro Strecke gesammelt werden, die dann für Freischaltungen neuer Kartteile benötigt werden.

    Alle Items

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    Ein gerader Schuss nach vorne oder nach hinten

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    Drei Schuss nach vorne oder nach hinten

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    Ein zielsuchender Schuss nach vorne oder nach hinten

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    Drei zielsuchende Schüsse nach vorne oder nach hinten

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    Auf der Banane rutscht der Gegner aus

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    Gleich drei Bananen dürfen geworfen werden

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    Der Pilz verleiht einen kurzen Boost

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    Drei Pilze, also drei Boosts

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    Explodiert in einem mittleren Radius

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    Feuerbälle nach den Gegnern werfen

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    Macht für kurze Zeit unbesiegbar

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    Die Gegner bekommen einen Tintenfleck ins Sichtfeld

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    Trifft garantiert den Führenden

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    Alle Gegner schrumpfen und verlieren ihre Items

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    Ein kurzer Autopilot, der alles aus dem Weg rammt

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    Wirft einen Boomerang nach den Gegnern

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    Schnappt nach Gegnern

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    Superboost auf Knopfdruck

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    Erzeugt eine mächtige Schallwelle

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    8 verschiedene Items in Rotation

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    Fahrer

    Zum Spielstart stehen viele Fahrer bereit, weitere können durch das erfolgreiche Abschneiden in den Cups freigespielt werden. Hier kommen Nintendofans voll auf die Kosten, Mario, Luigi, Toad und Yoshi  sind genauso mit dabei wie die Schurken Bowser, Waluigi usw. Jeder Spieler nimmt seinen bevorzugten Charakter und schwingt sich damit aufs Kart oder Bike, man kennt es in dieser Form bereits zu genüge. Das eigene Mii muss übrigens erst freigeschaltet werden, wie man an folgender Auflistung aller freischaltbaren Fahrer sieht:

    [tabgroup][tab title=“Rosalina“]

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    [/tab][tab title=“Baby Rosalina“]

    mario-kart-8-charakter-013

    [/tab][tab title=“Toadette“]

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    [/tab][tab title=“Gold Peach“]

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    [/tab][tab title=“Metal Mario“]

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    [/tab][tab title=“Lakitu“]

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    [/tab][tab title=“Larry“]

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    [/tab][tab title=“Morton“]

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    [/tab][tab title=“Wendy“]

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    [/tab][tab title=“Iggy“]

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    [/tab][tab title=“Roy“]

    mario-kart-8-charakter-009

    [/tab][tab title=“Lemmy“]

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    [/tab][tab title=“Ludwig“]

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    [/tab][tab title=“Eigenes Mii“]

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    [/tab][/tabgroup]

     

    Gameplay

    Vom Gameplay her ist Mario Kart 8 ein typischer Vertreter seines Genres. Die Steuerung geht fix von der Hand, mit dem Buttonlayout ist man nach wenigen Spielminuten bereits vertraut. Als Controller darf man auf das Game-Tablet, den Wii U Pro Controller oder die WiiMotes zurückgreifen. Hier hat der Spieler am Tablet dank des zweiten Bildschirms dezente Vorteile. Nintendo hat auf die Einblendung einer Minimap auf dem TV verzichtet, nur Spieler am Tablet bekommen diese mit einem Fingerzeig eingeblendet. Das erweist sich im laufenden Spiel dann doch nicht so wirklich als Vorteil, denn kein Mensch hat bei diesem rasanten Spiel die Zeit, seine Augen aufs Tablet zu senken, um die Karte einzusehen. Ganz klar hätten wir uns hier eine Minimap für alle Spieler auf dem großen Bildschirm gewünscht.

    Beim Kampf um den ersten Platz dreht sich neben Abkürzungen und Items alles um eins: Den Boost. Diesen gibt es wieder in zwei Stufen. Driftet man durch eine Kurve, lädt sich der Boost auf und signalisiert am Heck ein blaues Leuchten. Schafft der Spieler besonders lange Drifts, wird das Leuchten rot und der folgende Boost ist sehr viel länger. Der mögliche Boost zum Rennstart wurde subjektiv bewertet leicht entschärft.

    Zu unserer aller Freude wurde der Gummiband-Effekt ebenfalls entschärft. Gerade auf der Wii sorgte das künstliche Beieinanderhalten der Fahrer immer wieder für etwas Frust. In Mario Kart 8 zeigt sich das Fahrerfeld als recht geschlossen und nur selten gibt es Ausreißer nach vorne oder hinten. Das sorgt für wesentlich mehr Rivalität im fahrerischen Können. Geschicktes Driften, das Erreichen von Abkürzungen und das Ausnutzen von Windschatten wiegen also deutlich schwerer. Dazu kommt, dass alle Fahrzeuge, trotz unterschiedlicher Statistiken in Beschleunigung und Co., recht ausgewogen sind. In besonderem Maße gilt das für Motorräder, die früher dank Wheely einen Vorteil genossen. Fahrerische Unterschiede gibt es trotzdem ausreichend und für jeden Spielertypen steht das passende Gefährt parat.

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    Multiplayer

    Im Multiplayer lässt Mario Kart 8 so richtig die Sau raus. Lokal dürfen bis zu 4 Spieler im Splitscreen antreten, online sind maximal 12 zulässig. Ebenfalls möglich: 2 Spieler daheim treten online gegen den Rest der Welt an. Die spannenden Turniere sind ein Garant für lange anhaltenden Spielspaß und sorgen für unheimlich viel Langzeitmotivation. Dabei ist es völlig egal, ob man vordefinierte Turniere fährt oder Rennen mit eigenen Regeln erstellt, der Spaß passt zu jeder Zeit. Etwas unüblich gestaltet sich die Ballon-Schlacht. Wo früher in verzwickten Arenen die Schildkrötenpanzer um die Ohren flogen, wird die Hatz in Mario Kart 8 auf 8 der Eventstrecken ausgetragen. Zugegeben, auch das macht Spaß, dürfte aber für Fans der Arenen ein Schlag ins Gesicht sein. In lokalen Matches ohne Bots kommt so auch deutlich weniger Action auf und der Nervenkitzel bleibt buchstäblich auf der Strecke. Online wird definitiv mehr geboten.

    Der Netzcode ist sauber programmiert, wir hatten bislang keinerlei Verbindungsabbrüche oder ähnliches. Auch die Ladezeiten sind moderat und somit steht eine kurzen Online-Partie Mario Kart 8 nichts im Wege.

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    Fazit (Christoph)

    ChristophSchon auf der Gamescom 2013, als ich Mario Kart 8 anspielen durfte, war mir klar: Das Spiel wird der Hammer. Und Nintendo hat mich mit dem finalen Produkt rundum überzeugt. Selbst wenn die Wii U die letzten Monate mit wenigen richtig guten Spielen versorgt wurde, Mario Kart 8 macht fast alles wieder wett. In der letzten Woche musste ich den Pro Controller so oft aufladen, wie sonst innerhalb von vielen Monaten – das spricht Bände. Mich persönlich stört es nicht, dass die Arenen weichen mussten, aber ich kann durchaus nachvollziehen, wenn Fans der Serie das vollkommen anders bewerten. Für mich steht der Spielspaß im Vordergrund und davon bietet Mario Kart 8 eine unglaublich große Portion. Und da sage noch einer, dass die Wii U keine schönen Grafiken auf den Bildschirm zaubern kann – Unsinn! Die Fülle an Details, das herausragende Streckendesign und die liebevolle Gestaltung sind wie eine Liebeserklärung an die Mario Kart Serie. Für mich ist Mario Kart 8 schon jetzt definitiv eines der besten Spiele diesen Jahres, komme was will.

     

    Fazit (Sascha)

    SaHKuWOW! Der Kauf der Wii U hat sich für mich spätestens jetzt gelohnt. Nach einer langen, langen Durststrecke und dem Warten auf neue Hits bringt Nintendo mit Mario Kart 8 eines der am sehnsüchtigsten Spiele auf sein aktuelles Flagschiff; und was soll man sagen? Die Charaktere wirken niedlich wie eh und je; die Grafik ist einfach bombastisch (auf FullHD- wie auf Padbildschirm), eine große Auswahl an Strecken und natürlich an Fahrern; auch wenn weniger „Baby“-Charaktere vielleicht besser gewesen wären. Nintendo hat so viele Franchises; da wären z.B. noch ein Kirby, ein Fox McCloud, eine Samus Aran, ein Link; eventuell auch ein Sonic, wenn man SEGA lieb bittet. Sollte man sich für DLCs entscheiden, dann wäre es wirklich nett von Nintendo, hier noch ein paar Charaktere mehr zu bringen.
    Auch das Fehlen der klassischen Battle-Arenen fand ich zu Beginn etwas störend; andererseits kann man sich mit bis zu 11 Mitspielern online die Panzer um die Ohren werfen; also kann man das nicht wirklich als Manko sehen.
    Als Mario Kart-Spieler der ersten Stunde bleibt mir also nur noch zu sagen:
    Mario Kart 8 ist ein absoluter Kauftipp; und wer bisher gegrübelt hat, ob er sich eine Wii U holen soll, der sollte spätestens jetzt zuschlagen.

    Fazit (Sammy)

    Sammy

    Prinzipiell schließe ich mich meinen Kollegen Christoph und Sascha an, aber (denn einer muss ja motzen) ich bin nicht ganz zufrieden. Als Mario Kart Veteran gibt es ein par Dinge die mich gewaltig nerven. Wenn ich  bislang auf platz 8 oder weiter hinten in Mario Kart (Wii Version) war, konnte ich mit Items rechnen welche mit weit nach vorne brachten. Aber anstelle eines gewohnten goldenen Turbo-Pilz oder Blitz, Kanonenkugel usw. bekam ich bei Mario Kart 8 oft nur eine Banane oder gar das Münz-Item welches in dieser Situation absolut Sinnlos ist. Auch wird man nun viel härter bestraft wenn man die Bande berührt und somit stark ausgebremst was mich zu einer völlig neuen Fahrweise zwingt. Ich will doch kein Gran Tourismo mit Mario am Steuer spielen.  Es mag zwar sein das Mariokart 8 einsteiger freundlicher ist, aber die Fans, welche sich erbitterte Kämpfe geliefert haben und während der Rennen um Items Pokerten, um in der letzten Runde den Spieß umzudrehen, werden erst mal enttäuscht sein. Jetzt kann man getrost von Anfang bis zum Ende des Rennens vorne bleiben und hat kaum noch was zu befürchten. Es gab sogar komplette Cups wo kein einziger blauer Panzer oder ein Blitz eintraf.  Insgesamt fühlt sich Mario Kart 8 also an wie das Rennspiel Blur oder wie ein Unreal Tournament ohne Double-Jump. Daran ändert auch der Furiose Modus kaum etwas, denn auch dort bleibt der Nervenkitzel aus, da viel zu oft das unbrauchbare Münz-Item anstelle etwas brauchbarem, fiese Pläne den gar aus machen. Wozu den Vordermann vor lassen um den blauen Panzer kassieren zu lassen, wenn dieser entweder nicht kommt, oder von der Tröte gekontert werden kann? Ich möchte wieder ein Mario Kart welches die Spieler zum kreischen und verzweifeln bringt. Ein Mario Kart welches mich taktisch fordert und mir die Macht gibt meine Gegner dumm aus der Wäsche schauen zu lassen, wenn ein gemeiner Plan gelungen ist. Ich könnte zwar jetzt weiter motzen, aber das verstehen nur diejenigen welche die alten Teile insbesondere den Vorgänger genau so aggressiv und enthusiastisch gespielt haben wie ich. Wer sich damit abgefunden hat oder sogar mit Mario Kart 8 seinen ersten Funracer im Laufwerk hat, bekommt dennoch eine sehr gelungene Spaß-Granate mit vielen abwechslungsreichen Strecken, super Optik, und hoher Langzeitmotivation, ob alleine oder natürlich im Multiplayer. Ich werde jetzt Mariokart 8 weiter zocken auch wenn momentan mit einem lachendem und weinendem Auge und hoffe auf DLC-Nachschub, richtige Arenen und einen Hardcore-Modus, welcher das alte Feeling wieder zurück bringt.
    mk8

    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur