God of War Collection (PS Vita) – Test / Review

    Kratos is back! Naja, zumindest halbwegs, denn die brandneue God of War Collection für Playstation Vita bringt die beiden ersten Abenteuer des Spartanen auf den Handheld von Sony. Wir haben uns das Spektakel reingezogen und unser Ergebnis lest ihr hier in unserem Test.

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    HD Collections sind nach wie vor eine willkommene Abwechslung bei uns Gamern. Zwischen all den neuen AAA-Titel und Actiongewittern im Dauerakkord sind die manchmal unscheinbaren Sammlungen älterer Spiele mehr als nur etwas für den kleinen Zockerhunger zwischendurch. Nachdem die beiden Spiele God of War und God of War 2 – ursprünglich auf Playstation 2 erschienen – schon vor einiger Zeit für Playstation 3 neu aufgelegt wurden, werden jetzt dann auch die Besitzer einer PS Vita belohnt. Wie bei so ziemlich jeder der vielen HD Collections gilt auch bei God of War: Wer die Spiele bereits kennt, der bekommt Altbekanntes im neuen (moderneren) Look. An der Story und dem Gameplay hat sich wenig bis nichts geändert.

    Eigentlich sollte jeder Gamer da draußen mittlerweile die Geschichte rund um den blutrünstigen Antihelden Kratos kennen. Sollte dem nicht so sein, dann stellt euch für 5 Minuten in die Ecke, schämt euch, und lest dann an dieser Stelle weiter.

    Die Geschichte in God of War wird in einer Rückblende erzählt. Kratos nimmt sich das Leben, er springt von einer Klippe und über das Warum herrscht zunächst Unklarheit. Also der Blick zurück im Zeitfenster. Denn lange zuvor war der Spartane Kratos ein ruhmreicher Heerführer, der seine Truppen von Sieg zu Sieg führte. Bis ihm und seinen Gefolgsleuten eine Übermacht an Barbaren gegenübersteht und die erbitterte Niederlage droht. Doch just in diesem Moment beschört Kratos den Kriegsgott Ares und geht mit ihm einen Blutpakt ein: Sollte Ares die Feinde vernichten, dann würde Kratos ihm seine Seele überlassen. Der Plan geht auf, Ares sendet Kratos die mächtigen Chaosklingen und fortan mäht sich der Spartaner durch die Horden an Barbaren. Getrieben vom Blutdurst wütet er weiter durch Griechenland und rottet ganze Dörfer voller unschuldiger Menschen aus. Um aus Kratos die perfekte Tötungsmaschine zu machen, greift Ares zu einer List und aus dieser heraus sterben auch Frau und Kind von Kratos. Das ist zu viel für den Spartaner: Er löst sich vom Pakt mit Ares und schwört fortwährende Rache den Göttern des Olymps.

    God of War 2 setzt nach den Ereignissen vom ersten Teil an. Ares ist gefallen und Kratos hat seinerseits den Platz als Kriegsgott eingenommen. Doch der Hass auf die Götter ist weiterhin enorm. Zeus selbst ist dieses Mal für den Verrat an Kratos verantwortlich: Erst schickt er ihm die sagenumwobene Klinge des Olymps als Waffe, die dann aber sämtliche Macht aus Kratos saugt und ihn sterblich macht. Ungeahnte Hilfe bekommt Kratos von Gaia, die Mutter aller Titanen. Fortan bekommt er Beistand von den Titanen im erneuten Kampf gegen die Götter des Olymps und das Ziel ist klar: Zeus muss sterben.

    Das soll zur Story reichen, die wie gesagt eigentlich ohnehin bekannt sein sollte. Kommen wir also zu den Eigenschaften der PS Vita Variante der God of War Collection.

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    Grafik

    HD oder nicht HD, das ist hier die Frage. Nein, eigentlich ist es keine Frage, die God of War Collection für PS Vita hätte den Beinamen HD nicht verdient, das gesamte Spielgeschehen läuft in Standardauflösung. Im Vergleich zur inhaltsgleichen PS3-Version haben Spieler damit also ein Nachsehen. Dort lief die gleiche Collection in 720p bei 60 FpS. Natürlich ist die Vita nicht so leistungsstark, wie die Playstation 3 und so muss man schlicht mit ein paar Abstrichen bei der Grafik leben. Diese haben aber – und das betonen wir an dieser Stelle – keinerlei negative Auswirkungen auf den Spielspaß. Richtig gut gelungen ist die Anpassung an den Bildschirm der Vita, in 16:9 macht das Hack ’N Slay ordentlich was her. Dabei zeigt sich die Framerate meist stabil, lediglich bei sehr hohem Gegneraufkommen bemerkt man ein kurzes, kleineres Stocken. Die meiste Zeit aber läuft alles sehr sauber und flüssig, die Framerate pendelt sich bei rund 30 Frames ein. Ein Wehmutstropfen sind die Zwischensequenzen, die leider nur in 4:3 dargestellt werden und von ihrem optischen Bombasteffekt dadurch einbüßen.

    Gameplay

    Die Hardware der PS Vita besitzt 2 Schultertasten weniger als der Controller der Playstation. Daher gibt es im Gameplay bzw. der Bedienung leichte Änderungen, die aber ganz ordentlich gelöst wurden. Zu Gute kommen der Vita die beiden Touchscreens auf Vorder- und Rückseite, die auch beide zum Einsatz kommen. Mit dem vorderen Touchscreen aktivieren wir den Zorn-Modus, ansonsten kommt er nicht zum Zuge. Viel häufiger dagegen der rückseitige Touchscreen: Truhe werden geöffnet und Rätsel damit gelöst, wobei letzteres nicht ganz so flink von der Hand geht und eine leichte Eingewöhnung erfordert. Extra für die Vita neu eingebaute Elemente gibt es keine.

    Die Steuerung von Kratos samt aller Aktionen und Kombos geht geschmeidig von der Hand und sitzt schon nach wenigen Spielminuten wie aus dem ff.

    Und sonst?

    Der Sound ist ebenfalls komplett von der Vorlage übernommen und gut in die Version für die Vita eingeflochten. Freunde des O-Tons freuen sich daran, dass man Kratos im Englischen Original auf Wunsch hören darf. Die multiplen Schweregrade bieten sowohl Einsteigern, als auch Veteranen genug Freiraum, so dass jeder Spieltyp ausreichend bedient wird. Sehr cool finden wir das Feature des Cross Buy. Kauft ihr euch im Store die God of War Collection für Playstation Vita, erhaltet ihr die Version für Playstation 3 ebenfalls kostenlos zum Download – oder umgekehrt. Sammler kommen bei beiden Spielen voll auf ihre Kosten, denn von Vorne bis Hinten werden Trophys voll unterstützt.

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    Fazit

    Die Spiele rund um Kratos gehören in jeden Playstation-Haushalt. Wer die beiden ersten Abenteuer verpasst hat, der bekommt nun also die Gelegenheit, beide Spektakel zum günstigen Preis für die PS Vita zu ergattern. Obendrauf spendiert Sony noch dank Cross Buy die Variante für Playstation 3 kostenlos dazu, das ist klasse. Einzig die im Vergleich etwas schlechtere Grafik trübt die Freude ein wenig, ansonsten warten viele Stunden brachiale Schnetzelorgien auf den Spieler. In der Gesamtsumme passt alles gut zusammen und in puncto Spielspaß verdient Kratos wie fast immer die volle Punktzahl.

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    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur