Giana Sisters: Twisted Dreams

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    Trailer zu Giana Sisters: Twisted Dreams

     

    Die Giana Sisters, man mag es kaum glauben, sind ein Urgestein der Videospiel-Geschichte. Begonnen haben die beiden Schwestern ihren Streifzug durch so allerhand Systeme auf dem Commodore C64 und gelten seit jeher als lupenreiner Klon von Super Mario. In ihrem jüngsten Abenteuer Giana Sisters: Twisted Dreams geht die knallbunte Hüpforgie jetzt auf dem PC in eine neue Runde. Wie sich das Spiel schlägt, das klären wir in unserem Test.

    Neben den großen Ablegern erfolgreicher Serien, die sich kostenmäßig in vielstelliger Höhe abspielen, gerne auch mal als AAA-Spiele bezeichnet, sind es die Indie Spiele, die in den vergangenen Monaten für viel Aufsehen sorgten. Diese sind aktuell auch nach wie vor hoch im Kurs bei Zockern weltweit und können oft überzeugen. Außerdem stehen sie in direktem Gegensatz zu den AAA-Spielen. Es sind keine hohen Budgets, die man zur Entwicklung veranschlagt und es gibt keine millionenteure Werbekampagnen. Ebenso erscheinen die Games oft zum Budget-Preis ab Release und auf den nervigen Kopierschutz DRM verzichtet man auch gerne mal.

    Giana Sisters: Twisted Dreams ist eines dieser Indie-Spiele, das sich aus der Masse heraushebt. Es gelten die einfachsten Regeln eines spaßigen Jump ’n‘ Runs, ein simpler Plattformer mit leichten Mechanismen. Quasi ein Spiel für Jedermann und –frau, egal, welchen Alters.

    Bevor wir zum eigentlichen Spielbericht kommen, gibt es noch ein paar spannende Facts zu Giana Sisters: Twisted Dreams. Der Entwickler Black Forest Games ließ das Spiel via Kickstarter als Crowed-Funding Aktion starten und das Projekt wurde erfolgreich finanziert. Knapp 180.000$ wurden gesammelt, nachzulesen gibt es daher alle Infos zur Finanzierung bei Kickstarter.

    Mittlerweile ist das Spiel für PC als digitale Downloadversion und als Boxed-Version in der Limited Edition erschienen. Konsoleros können an der Xbox 360 bereits zocken, während die Veröffentlichung für das Playstation Network noch diesen Monat folgt. Die Limited Edition enthält neben dem Spiel den kompletten Soundtrack von Chris Hülsbeck auf CD bereit, sowie zusätzliche Skins und ein Poster. 2012 konnte Giana Sisters: Twisted Dreams auch einen der begehrten deutschen Entwicklerpreis einheimsen.

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    Im eigentlichen Wesen ist Giana Sisters: Twisted Dreams ein 2D Plattformer mit altbekanntem Gameplay eines Jump ’n‘ Runs. Die Level scrollen von links nach rechts und wir hüpfen über tiefe Abgründe, entledigen uns fieser Gegner und sammeln unterwegs möglichst viele Kristalle. Der Clou bei Giana Sisters ist der Wechsel der beiden Schwestern. Diese unterscheiden sich nicht nur optisch, sondern besitzen auch verschiedene Angriffe, die allerdings kaum der Rede Wert sind. Viel spannender ist der gleichzeitige Wechsel der Spielwelt, sobald man die Schwester tauscht. Die quitschbunte Blumenpracht weicht dann plötzlich einer abgestorbenen Fläche, ellenlange Abgründe schrumpfen zusammen und werden passierbar, unbesiegbare Monster mutieren zu knuffigen Weicheiern und noch vieles mehr. Die beiden Welten stehen also nahezu in direktem Gegensatz zueinander und vertiefen das simple Gameplay ein gutes Stück.

    Diese Wechsel sind nicht nur schön anzuschauen, sondern sind natürlich nahtlos ins eigentliche Leveldesign eingeflochten. Und schon nachkurzer Spielzeit sollte der Wechsel per Knopfdruck sitzen, denn Giana Sisters: Twisted Dreams wartet mit einer steilen Kurve im Bezug auf den Schweregrad auf. Das kleine Tutorial am Start erklärt die grundlegende Steuerung, ab dann ist man allerdings auf sich alleine gestellt. In den Levels sind einige Speicherpunkte eingebaut, an denen wir dann im Falle eines virtuellen Ablebens wieder starten. Wer es härter mag, spielt die Variante ohne Speicherpunkte. Und richtige Freaks können sich am Über-Hardcore-Modus versuchen, bei dem man nur 1 Leben für das gesamte Spiel hat. Dank des hohen Schwierigkeitsgrades können wir da nur sagen: Viel Spaß!

    Giana Sisters: Twisted Dreams ist grafisch gesehen eine kleine Augenweide und strotzt vor Detailreichtum. Im kompletten Spiel ist uns kein Abschnitt aufgefallen, der nicht vom liebevollen Design der Entwickler überzeugt. Die Wechsel zwischen den Welten sind butterweich animiert und sehen prächtig aus. Daneben wechselt übrigens auch der Sound fließend, denn während in der „schönen“ Welt der passgenaue Sound von Chris Hülsbeck aus den Boxen kommt, dröhnen in der „gruseligen“ knallharte Heavy Metal Power-Riffs.

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    Fazit

    G2G_Gold_AwardBlack Forest Games hat mit Giana Sisters: Twisted Dreams ein ganz heißes Eisen auf den Markt der Indie-Spiele gebracht. Der Charme von simplen Mechaniken, kombiniert mit toller Atmosphäre versetzt Retrogamer gleichermaßen in Verzücken wie Fans von 2D Plattformern. Dem leichten Einstieg folgt ein enorm anziehender Schwierigkeitsgrad, der von Hardcore-Zockern aufs Maximum getrieben werden darf, sobald nur 1 Leben zur Verfügung steht. Das tolle Leveldesign und der samtweiche Wechsel zwischen den Welten überzeugt auf ganzer Linie und zeigt, mit wie viel Liebe man am Spiel gewerkelt hat. Bleibt festzuhalten, dass wir froh über solche Spiele und Entwickler sind, die unsere Kindheit und Jugend wieder frisch aufleben lassen und einfach ein rundum gutes Produkt abliefern. Danke!

    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur