Earth 2140 HD

    Die Geschichte eines Krieges

    Im Jahr 2140 ist das Land nach zahlreichen Kriegen und Umweltkatastrophen in zwei Großmächte geteilt. Die United Civilized States (UCS) und die Eurasian Dynasty (ED) wollen die letzten verbleibenden Ressourcen für sich beanspruchen. Während auf der Oberfläche also immer noch Krieg herrscht, sind die Bewohner in neu gebaute, unterirdische Städte, geflüchtet.

     

    Die Vorgeschichte von „Earth 2140 HD“ klingt nach heutiger Sicht durchaus glaubwürdig. Noch dazu hat der Klimawandel in dieser Story die Überflutung vieler Landmassen gefordert. Nun müssen wir also los und den Krieg für uns entscheiden. Dafür stehen uns natürlich etliche Kämpfer, Roboter und andere Kriegsmaschinerie zur Verfügung.

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    Schwieriger Einstieg

    Hilfe von außerhalb oder gar ein Tutorial vermissen wir in „Earth 2140 HD“ jedoch. Wir werden gleich mal auf eine große Karte geworfen und müssen selbst schauen wie wir hier zurechtkommen. Glücklicherweise ist aber die Anzahl an Einheiten (zu Beginn) noch überschaubar und die Karte kann nach und nach aufgedeckt werden.

     

    Hier kommt allerdings ein Punkt ins Spiel, der sich über die gesamte Kampagne hinweg zieht. Das typische „Trial and Error“ Prinzip früherer Strategiespiele. Erforschen wir die Karte zu schnell und lassen vielleicht auch noch ein paar Truppen unbewacht, sind unsere Einheiten schneller weg als wir UCS sagen können. Daher sind auch meist mehrere Anläufe notwendig um zu siegen.

     

    Haben wir erst einmal die ersten Missionen hinter uns, geht es richtig los. Einheiten wollen produziert werden, Erweiterungen erforscht und Gegner sollen ausgelöscht werden. Hierfür ist exaktes Mikromanagement notwendig und hauhalten mit den Ressourcen essentiell. Grundsätzlich zieht der Schwierigkeitsgrad dann auch von schwer auf sehr schwer an.

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    Noch schwerer in späteren Missionen

    Um das Ganze noch ein wenig herausfordernder zu gestalten gibt es den obligatorischen Nebel des Krieges, der so dicht ist, dass wir wirklich nur ein paar Felder weit blicken können. Dies wäre bei einer rundenweise Kriegsführung nicht wirklich tragisch, im Echtzeituniversum von „Earth 2140 HD“ nimmt der Schwierigkeitsgrad dadurch noch weiter zu.

     

    Bereits in der dritten Mission wird zum Beispiel unsere Basis von scheinbar nie enden wollenden Gegnerwellen angegriffen und wir müssen wirklich schnell sein um zu verhindern, dass diese uns zerstören. Doch das ist erst der Anfang, sobald wir von UCS auf die ED wechseln dürfen wir zwar noch mehr bauen, allerdings müssen wir auch schwierigere Gegner besiegen.

     

    Die Geschichte führt uns dann auch von Mittelamerika über Skandinavien nach Europa um den krönenden Abschluss wieder in Amerika  abzuschließen. Dabei werden tausende Einheiten gebaut und auch vernichtet, wobei manche Missionen mit einer fest vorgegebenen Anzahl an eigenen Kämpfern geschafft werden müssen.

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    Technik von früher

    Was soll man nur über die Technik eines Spiels berichten, das 1997 erstmals in den Handel kam und seit dessen nur leichte optische Korrekturen erhielt? „Earth 2140 HD“ ist zwar relativ gut gealtert, einen kleinen Grafiksprung vermissen wir jedoch in der Neuauflage. Schlimmer ist jedoch, dass das Spiel alles andere als komfortabel steuerbar ist.

     

    Jede Einheit muss wirklich genau angewählt werden, die Seitenleisten für das Baumenü sind stark verschachtelt und auch das Zusammenfügen von Einheiten wurde schon mal besser gelöst. Diese Kritikpunkte musste sogar schon das originale Earth 2140 über sich ergehen lassen und – seitdem hat sich eigentlich nichts geändert.

     

    Wenigstens wurde die K.I. leicht verbessert, so dass es nicht mehr zu so extremen Aussetzern wie bei der XP Version kommt. Alles in allem wurde aber eindeutig zu wenig erneuert um das Spiel wirklich als eine Neuauflage zu präsentieren. Als grundsätzliche Portierung des Originals schlägt sich „Earth 2140 HD“ jedoch noch gut.

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    Fazit

    Wer das Originale „Earth 2140“ mochte, wird auch mit „Earth 2140 HD“ seine Freude haben. Zwar sind die Verbesserungen überschaubar, dafür läuft das Spiel aber auch auf aktuellen Rechnern und Betriebssystemen. Der Schwierigkeitsgrad ist teilweise enorm, was nicht an der Intelligenz der Gegner sondern eher an der schieren Übermacht liegt.

     

    Dafür ist die Geschichte durchaus glaubwürdig gestaltet. Die Erderwärmung und globale Kriege sind von „Science-Fiction“ zu durchaus möglich gewechselt. Wer also einmal ein Strategiespiel außerhalb des Command and Conquer Universum erleben möchte und dessen Frustpotential wirklich hoch ist, der kann „Earth 2140 HD“ auf jeden Fall mal anspielen. Noch dazu ist es ein guter Geschichtsunterricht vergangener Spiele.

    Ich bin seit den Atari VCS Zeiten leidenschaftlicher Gamer und spiele besonders gerne Retro-Games, Sport, Adventure, Action und eigentlich alle möglichen Genres. Seit 2002 bin ich auch als Redakteur tätig und seit kurzem bei Game2gether und hoffe die Kollegen hier gut unterstützen zu können.