Driveclub – Test / Review

    Nach längerer Wartezeit ist Driveclub endlich erhältlich. Doch – gerade zu Beginn gab es einige Schwierigkeiten mit der Verbindung zum Server und dem damit verbundenen Club-Modus. Die PS Plus Version wurde ebenfalls verschoben, wobei noch kein Releasedatum dahingehend feststeht. Doch – die Vollversion ist schon ziemlich gut spielbar, wodurch wir uns einen echten Eindruck vom Spiel machen konnten.

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    Drive? Club?

    Im Grunde könnte Driveclub durchaus als zweiteiliges Spiel bezeichnet werden. Einerseits das reine Rennspiel, bei dem wir gegen andere – Computergesteuerte – Fahrer antreten und andererseits der „echte“ Club-Modus. Dieser besteht Großteils aus dem zusammenarbeiten mit anderen Spielern, das gemeinsame Fortschreiten auf der Karriereleiter und den Herausforderungen, die ein Club mit sich bringt. Dementsprechend negativ waren auch die anfänglichen Kommentare, da im Prinzip nur das Halbe Spiel fertiggestellt wurde. Der Online-Modus konnte nicht gestartet werden, die PS Plus Version ist nicht erhältlich, Clubs konnten nicht erstellt werden und die damit verbundenen, freischaltbaren Untersätze konnte niemand erhalten. Nun, die Probleme sind weitestgehend gelöst, wodurch wir nun das komplette Spiel vor uns haben. Dahingehend nimmt unsere Bewertung auch nicht auf die Vergangenheit Bezug, sondern auf die Gegenwart und Zukunft des vielversprechenden Projekts, das uns etliche DLCs verspricht, wodurch die Langzeitmotivation bestehen bleiben soll.

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    Autos, Strecken, Zusätze

    Bereits zu Beginn des Spiels dürfen wir uns unseren Fahrbaren Untersatz aus einigen Autos auswählen sowie einige Strecken in Angriff nehmen. Allerdings können wir nicht mit „jedem“ Fahrzeug auf „jedem“ Kurs fahren. Stattdessen wählen wir aus verschiedenen Flitzern unseren Favoriten aus, so wir diesen bereits freigeschaltet haben. Insgesamt gibt es momentan 38 Autos, wobei bereits ein kostenloser Mercedes zum Download bereit steht. Im Laufe des Jahres kommen dann noch einige freie DLC auf uns zu, wobei der Season-Pass natürlich noch vielfältiger wird. Auch neue Lackierungen sowie Strecken und Veranstaltungen werden nach und nach veröffentlicht.

    Da Driveclub ein ziemlich schnelles, aber nicht unglaublich realistisches Spiel ist, können wir um die Kurven driften, wie dies normalerweise nur bei einem „echten“ Arcade-Racer der Fall ist. Überhaupt gilt es, möglichst spektakulär und Unfallfrei zu fahren. Nur so erhalten wir nämlich massig Punkte, die unser Level steigen lassen. Im Windschatten fahren – Punkte erhalten, sauber Überholen – mehr Punkte, Ohne die Streckenbegrenzung zu berühren ein ganzes Rennen zu bestreiten – es regnet Punkte. Doch dies ist gar nicht mal so einfach, da sich die gegnerischen Fahrer ordentlich zu wehren wissen. Die K.I. ist zwar nicht wirklich hochklassig, doch das abdrängen und Linienfahren beherrschen sie recht gut.

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    Alleine üben, gemeinsam fahren

    Wer nicht gerne mit anderen Spielern gemeinsam fährt, der wird zwar wohl kaum einen Titel kaufen, der „Club“ bereits im Namen trägt. Dennoch ist auch der Einzelspielermodus ein Highlight des Spiels. So dürfen wir in unterschiedlichen Herausforderungen unsere Fahrkünste perfektionieren sowie neue Autos freischalten sowie Lackierungen erhalten. Das ist eigentlich dann auch schon der Hauptsinn des Offline-Modus. Möglichst viel trainieren damit wir bereit sind, einem Club beizutreten oder selbst einen zu erstellen. Die Strecken sind nämlich vielfältig und wir können nur mit ordentlich Training eine richtig gute Zeit hinlegen. Einfach mal Einsteigen, losrasen und gewinnen gelingt vielleicht auf den anfänglichen Strecken, aber nicht gegen reale Gegner.

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    Ein Club, der Deinen Namen trägt

    Das besondere an Driveclub ist, wie es bereits der Name verrät, die Clubfunktion. So könnt Ihr euren eigenen Club aufbauen, mit bis zu fünf weiteren Spielern bestücken und es geht los. Und das ist wörtlich gemeint, denn – wir fahren ab diesem Zeitpunkt nicht mehr nur für uns alleine, sondern für (und mit) dem ganzen Club. Dann gibt es auch Mehrspielerrennen, einzigartige Herausforderungen und generell nochmal mehr Spielspaß als alleine. Natürlich werden bereits zu Beginn ein paar neue Autos freigeschaltet, die wir im Einzelspielermodus ebenfalls verwenden können. Mehr Laune macht es allerdings, wenn wir mit unseren Clubmitgliedern auf Punktejagd gegen einen anderen Club antreten. Vor allem die Individualisierungsmöglichkeiten innerhalb des Clubs sind fantastisch. So erstellen wir ein eigenes – einzigartiges – Logo, dürfen unsere Autos lackieren und sind dann wirklich ein Club. Da wir nicht als Einzelkämpfer fahren fühlen wir uns auch mit den anderen Fahrern weit mehr verbunden als dies etwa „Facebook“ mit der Freundesliste je schaffen wird.

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    Es ist schön, ein Rennfahrer zu sein

    Das erste „echte“ Next-Gen Rennspiel sieht einfach nur fantastisch aus. Seien es nun die Fahrzeuge, die bis aufs kleinste Detail nachmodelliert wurden, die Strecken, die ausgesprochen lebendig wirken oder die Sonne, die uns realistisch blendet. Das dynamische Wettermodell ist da noch gar nicht vorhanden, und wir fühlen uns als echter Rennfahrer. Die Kurse selbst sind jedoch keine echten Strecken, sondern diesen nur nachempfunden. Wir düsen durch Wälder, bei denen sogar das Laub auf der Straße aufgewirbelt wird oder auf abgesteckten Rennstrecken, die doch ziemliche Ähnlichkeiten mit „realen“ Kursen aufweisen. Dabei läuft das Spiel immer schön flüssig und wir mussten keine signifikanten Ruckler hinnehmen. Dabei ist der Realismus am größten, wenn wir in die Cockpit-Perspektive oder auf die Stoßstangenkamera schalten. So kommt die Geschwindigkeit toll über den TV. Klasse ist auch der Motorensound, den wir beim Rennen erleben. Nur die Reifenquietscher hätten sich die Entwickler sparen können, oder zumindest nicht bei jedem Lenkmanöver einbauen müssen.

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    Die kommenden DLCs

    Fazit

    Alles in allem ist Driveclub also ein toller Arcade-Racer, der besonders im Club-Modus viel Spaß macht. Zumindest wenn dieser funktioniert, was bei unserem Test oft der Fall war. Nicht immer, das stimmt, aber – da dies mit Sicherheit behoben wird, werten wir den vollständigen Umfang und nicht die vergangenen Probleme. Wer Driveclub also jetzt kauft, hat bereits gute Chancen, den Club-Modus komplett zu erleben, und so macht das Spiel auch am meisten Spaß.

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    Ich bin seit den Atari VCS Zeiten leidenschaftlicher Gamer und spiele besonders gerne Retro-Games, Sport, Adventure, Action und eigentlich alle möglichen Genres. Seit 2002 bin ich auch als Redakteur tätig und seit kurzem bei Game2gether und hoffe die Kollegen hier gut unterstützen zu können.