Call of Duty: Ghost – Singleplayer Test

    Einstürzende Hochhäuser, Himmel voller Kampfjets und Hubschrauber und mehr Blei in der Luft als in allen Rambo Filmen zusammen. Auf ein Call of Duty passt diese Beschreibung allemal auch wenn sich Inhaltlich die Szenarios unterscheiden. Mit Call of Duty Ghost gibt es nicht nur namentlich sondern auch inhaltlich wieder einen neuen Tapetenwechsel. Ob das neue Szenario und ein mit High-Tech ausgerüsteter Vierbeiner ebenso überzeugen wie der Vorgänger klären wir nun im Test.

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    Die Geister die ich rief

    Wieder einmal spielt der neueste Ableger Call of Duty: Ghosts in der Gegenwart. Die US-Armee besitzt eine Superwaffe im Weltall, die auch „Odin“ genannt wird. Wieso zum Geier hat die USA eine Waffe im All?! Ein Bündnis der südamerikanischen Länder (südamerikanische Föderation) entert gleich zu Beginn des Spieles die „Odin“ und zerlegt teilweise die USA.
    Nach diesen Ereignissen gibt es einen Zeitsprung von 10 Jahren. Die USA existiert weiterhin (wer hätte das gedacht?) und hat sich eine gute Ausgangslage in Los Angeles erkämpft. Also eine typische amerikanische Helden-Geschichte, in dem die USA fast zerstört werden, aber trotzdem noch zurückschlagen können. Im wahren Kern geht es aber hauptsächlich um die Spezialeinheit „Ghosts“ bzw. um das ehemalige Ghost-Mitglied Rourke.
    Bei den ganzen Logiklücken fragt man sich, wen Activision diesmal als Story-Autor eingestellt hat. Dabei ist verwunderlich, dass die grauenhafte Geschichte von Oscar-Preisträger Stephen Gaghan verfasst wurde. Um etwas positive zu erwähnen: im Gegensatz zu den Vorgängern, gibt es keine mehrere Sprünge zu anderen Charakteren, die einem das Leben schwer machen, die Geschichte zu verfolgen.

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    Schweigen ist Silber, Ballern ist Gold

    Call of Duty: Ghosts wäre kein Call of Duty wenn es eine offene Welt und viel zu entdecken gäbe. Wie üblich kämpfen wir uns durch enge Schlauchlevel und eine massige Anzahl von Gegnern. Dabei fragt man sich immer wieder, aus welchen Löchern diese ganzen Gegner kommen. Taktische Raffinesse braucht man gar nicht, dazu bietet Ghosts zu wenige Möglichkeiten (z.B. alternative Wege). Alternative Wege ist genau das richtige Stichwort: Die beliebten Entscheidungen aus Black Ops 2 haben ihren Weg nicht in Ghosts gefunden. Die Missionen und Schauplätze sind sehr abwechslungsreich, so finden wir uns unter anderem im Orbit, in den Tiefen des Pazifiks, in Los Angeles oder im südamerikanischen Dschungel wieder. Was EA mit Battlefield 4 verpasst hat, ist die spielerische Abwechslung. In Call of Duty: Ghosts können wir Panzer, Torpedos, Luftabwehrgeschütze, Helikopter und Drohnen nutzen, um unsere Feinde den Garaus zu machen. Zusätzlich gibt es zwei neue Griffe die das Leben erleichtern. Zum einen können wir auf dem Boden rutschen, in dem wir rennen und uns ducken. Zum anderen können wir uns aus der Deckung lehnen, sobald ein gelber Pfeil erscheint und wir zoomen.

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    Rambo – Schäferhund

    Wenn Chuck Norris einen Hund hätte, würde er bestimmt Riley heißen. Viel wurde geschrieben über den Call-of-Duty-Dog, viel PR wurde von Seiten Activision gemacht und dabei kam im fertigen Spiel so wenig bei raus. Insgesamt können wir Riley zweimal steuern, um eine Basis zu infiltrieren oder Feinde abzulenken. Bei anderen wenigen Missionen ist der Hund dabei und wir können ihn per Tastendruck auf Gegner hetzen. Man hätte sich auch wünschen können, dass es eine stärkere emotionale Bindung zu Riley gibt, stattdessen nutzen wir Riley wie ein Gegenstand (Waffe, Drohne, Helikopter,…). Somit war die PR von Activision nicht und die Witze über den Hund im Vorfeld gerechtfertigt.

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    Next Gen of Duty?

    Wie bereits in unserem Multiplayer-Test zu Call of Duty: Ghosts erwähnt, hat sich die Grafik gegenüber dem Vorgänger ein klein wenig geändert, die aber zu keiner Relation zum Hardware-Hunger steht. Zwar sind Performanceeinbrüche im Singleplayer nicht vorhanden, aber verwaschene Texturen und die angestaubte Engine trüben das Bild. Dank der guten Inszenierung kann einiges kaschiert werden. So konnten wir uns dabei erwischen, als wir im All schwebten und unser Mund kaum zu bekommen haben vor Lauter staunen. Bei Charakter-Details und -Animationen braucht sich Ghosts kaum verstecken. Explosionen wiederum sehen sehr unnatürlich und ungefährlich aus.

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    Bell mir das Lied vom Tod

    Zwar kann Call of Duty: Ghosts nicht mit den Waffensounds von Battlefield 4 mithalten, aber beim Thema Soundtrack punktet Ghosts deutlich. So spielt immer das passende Musikstück zum passenden Moment ab. Call of Duty: Ghosts ist eines der wenigen Spiele, in denen gute und passende deutsche Synchronsprecher zum Einsatz kommen, die aber leider nicht immer Lippensynchron sind. Dazu kommt, dass in Zwischensequenzen es zu abgehakten Soundfetzen kommt, die sich leider Negativ zum Verständnis der Story auswirken.

    Fazit

    Wer hätte es erwartet, wieder einmal ein Call of Duty ohne bombastischer Story, dafür aber mit engen Schlauchlevel, sehr viele Ballerorgien und sehr guten Inszenierung. Im Singleplayer hat Ghosts gegenüber Battlefield 4 deutlich die Nase vorne. Call of Duty: Ghosts hat eine spielerische Abwechslung und eine sehr gute Inszenierung, die dem Ego-Shooter im Hause Electronic Arts leider fehlt. Beim nächsten Teil sollte Activision sich Gedanken machen, eine neue Technik/Engine einzusetzen, um den Vorsprung im Singleplayer und den Abstand im Multiplayer zu vergrößern bzw. verkleinern. Außerdem sollte man sich überlegen mehr auf die Story und die Charakterentwicklung zu setzen.

    Mcgame grey

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