Assassin´s Creed 4: Black Flag – Review/Test

    Seit Fluch der Karibik, reißt die Begeisterung für Piratenabenteuer nicht mehr ab. Da die Geschichte um Assassins Creed laut Ubisoft unendlich weiter gesponnen werden kann, musste es ja so kommen, dass diese Ära nun dauerhaft der Hintergrund eines Assassinen-Spieles wird. Wir konnten auf der Gamescom 2013 in Betreueung eines Ubisoft-Entwicklers, selbst erste Eindrücke zum neuesten Teil der Serie sammeln und waren positiv überrascht. Ob die Entwickler ihr versprechen gehalten haben und das Piratenabendteuer ein wahres Assassin´s Creed ist, klären wir nun im Test.

    Hoch die Segel

    In Assassin’s Creed IV Black Flag spielen wir den Säufer Edward Kenway, der seine Frau und seine Heimat verlässt, um auf hoher See Piraten zu jagen, um wiederum seine Familie zu versorgen. Dabei wird der Held selber zum Piraten, Mörder und vor allem zum Geldbesessenen. Bei einer Schlacht auf See wird Kenway mit einem Assassinen an Land gespült. Als er mit bekommt, dass der Assassine einen sehr lohnenden Auftrag nach geht, bringt ihn Kenway um und legt seine Kutte an, um diesen Geldregen zu erhalten. Nach einiger Zeit fliegt das Spiel auf und wir lernen Edward immer besser kennen und bekommen es dann mit den ersten Templern zu tun. Das Finale ist wie bereits in jedem vorigen Teil etwas sehr mau.

    Assassin's Creed 4 - SC2

    Piraten Gang Bang oder Far Cry der Karibik

    Mit Assassin’s Creed IV Black Flag lässt Ubisoft die Geschichte um die Assassinen, wie beim Vorgänger, nicht in Europa, sondern in der Neuen Welt spielen. Doch diesmal geht es auf hohe See.
    Grundlegende Elemente der Serie sind natürlich beibehalten worden und Bewegungen weiter verbessert worden. Aber auch mit den zusätzlichen Missionszielen, die für eine 100%ige Synchronisation notwendig sind, hat sich etwas geändert. Denn anders als im Vorgänger, bei dem es oft merkwürdige und teilweise schwere, optionale Missionsziele gab, die meist nichts zu Story beigetragen haben, sind nun vernüftigere Ziele vertreten.

    In Assassin’s Creed III wurde ein neues Spielelement eingeführt: Schiffe. Und genau das wurde im Nachfolger nun verbessert, weiterentwickelt und ist nun ein essenzieller Bestandsteil der Spielwelt. Schiffe, das Segeln und Seeschlachten sind nun neben den „normalen“ Missionen an Land und anderen Piratenaufgaben, wie Schätze suchen, ein großes Aufgabengebiet. Dazu gehört auch das Aufrüsten seines Schiffes das durch Geld geschieht.
    Das Geld in Assassin’s Creed IV Black Flag ist nun wiederum sehr wichtig für das Schiff. Während man in den Vorgängern in Geld nur so schwimmen und teilweise unnützes Zeug kaufen konnte, wird hier sehr viel Geld für das Schiff benötigt. Doch dazu später mehr.

    Anders als in den Vorgängern ist auch die Anzeige von Schätzen, Händlern und Ähnlichem auf der Minimap. Während wir uns früher eine Schatzkarte beim Händler kauften, müssen wir jetzt einfach einen Aussichtspunkt synchronisieren und schon sehen wir, was es in der Umgebung alles zu holen gibt.

    Auf dem PC lässt sich Assassin’s Creed IV Black Flag auch mit Maus und Tastatur gut spielen, aber mit dem Gamepad geht das ganze noch etwas besser, denn ist das Freerunning-Element besser zu steuern, denn mit der Tastatur gibt es entweder ganz oder gar nicht.

    Assassin's Creed 4 - SC3

    Volle fahrt vorraus

    Mit den Schiffen kommt ein großer neualter Teil hinzu. Möchte man alle Extras und Geheimnisse suchen und finden, verbringt man über 50% der Spielzeit auf dem Meer. Dabei wurden viele Elemente aus dem dritten Serienteil übernommen, verbessert und neue sinnvolle Feature hinzugefügt. Mit einem Fernroh können wir benachbarte Schiffe beobachten, um herauszufinden welche Ladung und wie viel sie von dieser dabei haben. Auf markierten Stellen können wir mit Hilfe von einem Ruderboot und einer Harpune auf Wal und Hai Jagt gehen. Um weitere Schätzung zu finden gibt es Metallglocken an denen wir Dank einem Schiffs-Upgrade (Tauchglocke) untertauchen können. Beim Segeln unseres Schiffes kann man per Knopfdruck seine Crew singen lassen, entsprechende Lieder findet man, in dem Notenblätter auf dem Land eingesammelt werden.

    Um so weiter man nach Süden reist um so stärker werden die gegnerischen Schiffen. Zwar erhält man für diese oft eine bessere Beute, aber diese sind gerade zu Anfang zu stark und geben unserem Schiff die volle Breitseite. Sind befeindete Schiffe geschlagen, können sie geentert oder völlig Vernichtet werden – um die volle Beute zu erhalten empfiehlt sich, diese zu entern. Beim Entern können wir mit Hilfe der Kanone Gegner besiegen, dies ist auch nötig, weil man je nach Schiffsgröße kleinere Aufgaben meistern muss. Unter anderem müssen wir die Flagge des Schiffes verbrennen (und 15 Gegner töten.) oder den Kapitän (und 10 Gegner) töten. Ist ein Schiff erfolgreich geentert haben wir die Wahl ob wir unser Schiff reparieren , die Feinde laufen (um den Ruf zu verbessern) wollen lassen oder sie rekrutieren wollen.

    Wie bereits erwähnt lässt sich unser Schiff mit sehr viel Geld upgraden. Diese sind nicht nur ziemlich teuer, sie sind auch bitter nötig um spätere Schiffe zu entern oder optionale Kämpfe wie etwa gegen die Legendären Schiffe zu bestehen. So können wir stärkere Kanonen oder ein besseren Rumpf ersteigern, diese sind bemerkbar wenn wir es mit anderen Schiffen „zutun“ haben.

    Assassin's Creed 4 - SC1

    Karibisch, praktisch, schön

    So prächtig durften wir die Karibik wohl noch in keinem Spiel erleben. Ubisoft zaubert uns sandige Strände, tropische Palmengärten und mediterane Ortschaften auf die Mattscheibe, die ihresgleichen suchen. Dazu gesellt sich ein dynamisches Wettersystem, das streckenweise für ein 100%iges Eintauchen in die Spielwelt sorgt. Besonders sehenswert sind die Regen- und Wassereffekte, die den Spieler das salzige Meerwasser fast schon schmecken lassen.

    Dennoch merkt man der Anvil-Grafikengine teilweise ihre Schmerzgrenze an. Noch immer ist die Darstellung von Schatteneffekten ziemlich suboptimal und das wallende Haar der Figuren im Wind wirkt zu künstlich. Trotz alledem sind die Passanten und Personen toll gerendert und zeigen authentische Gesichtszüge. Gleiches gilt für sämtliche Animationen, die flüssig laufen und sehr natürlich wirken. Gelegentlich stießen wir auf unschöne Popups in der Ferne, die wohl der riesigen Spielwelt zu schulden sind.

    Assassin's Creed 4 - SC4

    Arrrr

    Beim Sound lässt sich nahezu nichts bemängeln, im Gegenteil. Die bei der Assassin’s Creed Reihe ohnehin schon immer ordentliche Synchronisation bekommt in Black Flag nahezu die Krone aufgesetzt. Je nach Gebiet ändert sich die gesprochene Sprache der Personen, das ist schlichtweg klasse. Sind wir auf englischen Hoheitsgebiet, wird Englisch gesprochen, auf französischem Boden eben Französisch. Keine einzige Synchronstimme wirkt langweilig, vielmehr versprühen die kehligen und kratzigen Stimmen ein tolles Piraten-Flair. Ein schicker Soundtrack, der mit dem eines Fluch der Karibiks fast schon mithalten kann, rundet das mehr als gelungene Gesamtpaket ab. Einziger Wehrmutstropfen: Nach einigen Stunden Spielzeit kennt man die Samples der Passanten und sie beginnen sich zu wiederholen.

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    Fazit

    domenik_e_fazitBlack Flag ist vielleicht der beste Teil der Assassin’s Creed Serie. Im neuesten Teil hetzen wir nicht nur auf Türme empor, sondern dürfen uns auf den Weiten des Meeres begeben. Das bringt nicht nur Abwechslung in die Serie, sondern macht auch mächtig Laune. Mit der Story gewinnt Assassin’s Creed IV Black Flag zwar keinen Oscar, aber für ein AAA-Titel wie Black Flag reicht es alle Male. Leider ist Serientypisch, das Ende wieder sehr flach und mau. Im Großen und Ganzen sieht Black Flag ziemlich beeindruckend aus. Zwar sind einzelne Details der Texturen nicht immer schön, aber das machen die Entwickler mit anderen Details wie etwa atemberaubende Städte und Landschaften weg.

    ChristophAssassin’s Creed: Black Flag ist eine Wucht. Piratisch, karibisch, gut – So könnte man in nur drei Worten zusammenfassen, was man vom Spiel zu erwarten hat. Ubisoft hat das mediterrane Flair bombastisch eingefangen. Dem Spiel hätte nur noch eine Augenklappe beiliegen müssen, um nahtlos in die Spielwelt eintauchen zu können. Die neuen Gameplay-Elemente hauchen der Serie eine Brise frischen und wohltuenden Wind ein, ansonsten erleben wir ganz im stile des lautlosen Assassinen die gewohnte Kost. Nur eben alles ein bisschen besser, als in der vorangegangenen Spielen. Eine tolle Nummer!

    GustavAssassin’s Creed IV Black Flag erfindet zwar das Gameplay der Assassin’s Creed-Reihe nicht neu, bringt aber alles auf einen neuen Stand, der sich wirklich sehen lässt. Denn es macht Spaß, fesselt den Spieler und bietet eine gigantische Atmosphäre. Wer Assassin’s Creed oder Piraten mag, der wird dieses Spiel lieben.
    Mit diesem Teil der Serie ist es Ubisoft gelungen ein wirklich tolles Spiel abzuliefern, wenn nicht sogar das beste Assassin’s Creed. Neben den neuen Ableger, die aktuell erschienen sind, glänzt Assassin’s Creed IV Black Flag und sticht schon fast heraus. Einfach Top!

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