Retroecke: S.W.A.T. 4 – Test / Review

In SWAT 4 schlüpft ihr in die Rolle eines Einsatzleiters, der vor Ort versucht heikle Situationen mit seinem SWAT-Team zu meistern und Menschenleben zu retten. Während den nicht miteinander verbundenen Missionen seid ihr unter anderem in einer Bank, einem Restaurant oder dem Haus einer alten Dame. Dort trefft ihr auf bewaffnete Feinde und Zivilisten, wobei ihr versucht alle Menschen am Leben zu lassen.

Nicht töten?

Der Charme von SWAT 4 liegt klar darin, dass ihr nicht wie heute in jedem Shooter die bewaffneten Personen erschießen müsst, sondern ihr versuchen sollt durch Anschreien und den Einsatz von nicht tödlichen Waffen diese zum Aufgeben zu zwingen. Erst wenn die bewaffnete Person dabei ist euch, euer Team oder die Zivilisten in Gefahr zu bringen dürft ihr Gebrauch von eurer Schusswaffe machen. Wer sich einfach nur durchs Level ballert und alle Feinde ohne Vorwarnung über den Haufen schießt, bekommt viele Minuspunkte am Ende der Mission. Dort wird nämlich mit eurem Einsatz abgerechnet und verletzte Teammitglieder führen genauso zu Punktabzug wie tote Angreifer.

 

 

Taktisches Briefing

Vor jeder Mission gibt es ein kleines Briefing mit eurem Vorgesetzten. Er erklärt euch die Situation vor Ort und stellt euch alle zugänglichen Informationen zu Verfügung. In einigen Missionen gibt es genaue Baupläne der Umgebung sowie eine Täter- und Opferbeschreibung, während man in anderen Missionen auf eine grobe Skizze der Umgebung zurückgreifen muss und keine Ahnung hat welche Täter auf einen warten. Diese Informationen sind sehr wichtig da man vor Antritt der Mission seine Waffen auswählen muss. Neben Maschinenpistolen, Shotguns und normalen Pistolen, stehen nicht tödliche Waffen wie ein Paintballgewehr gefüllt mit Bällen voller Pfeffer zur Verfügung. Die Auswahl der Zusatzausrüstung kann über Leben und Tod entscheiden. Es gibt einen sehr hilfreichen Opti-Stab der es euch ermöglicht unter Türen hindurch zu schauen und Feinde dahinter unbemerkt auszuspionieren. Die drei Granatentypen sind auf die jeweiligen Typen von Gegnern zugeschnitten. Zum Beispiel die Granate mit Tränengas ist uneffektiv gegen Gegner mit Gasmaske, während die Blendgranate sehr effektiv gegen diese ist.

 

Koop im Multiplayer

Zu der Zeit als SWAT 4 erschien gab es nicht viele Spiele mit einem Koop-Modus und man hatte viel Spaß mit seinen Freunden durch die Level der Kampagne oder selbst erstellte Level zu jagen. Ihr habt richtig gelesen, man kann seine eigne Level kreieren. Das Spiel bietet eine riesige Auswahl an Einstellungstypen und reicht von dem Aussehen der Gegner bis zur Einstellung ob die Gegner aggressiv auf euch reagieren oder sofort aufgeben. Neben den Koop-Missionen gibt es noch eine VIP-Eskortierung, bei der die Polizei den VIP aus einem Gebäude eskortieren muss, während die Terroristen den VIP versuchen zu töten. Des Weiteren gibt es einen Deathmatch-Modus bei dem man nicht nur Punkte für das Töten der Gegner bekommt. Wenn man es schafft einen Gegenspieler zu verhaften anstatt ihn zu töten hagelt es geradezu Punkte.

 

 

Detailgetreue Simulation

Damit die Einzelspieler-Missionen nicht zu einfach werden spawnen Zivilisten und Gegner bei jedem Neustart einer Mission an einer anderen Stelle. Dadurch weiß man nie wo man den nächsten Gegner zu erwarten hat. Die eigenen Kameraden wurden sehr detailtreu erstellt und man kann sogar an ihrem Gürtel erkennen wie viele Granaten welchen Typs die KI bei sich trägt. Der Sound der Waffen und das Geschrei wenn man auf andere Menschen trifft sind sehr akkurat. Sogar ein Metalldetektor biept wenn man mit allen Waffen durch ihn hindurchläuft. Die ganze Kulisse trägt zu der Anspannung des Spiels bei und im Chaos wird man durch das Geschrei noch mehr unter Druck gesetzt. Einfach traumhaft!

 

Fazit:

Das Spiel ist mehr eine Simulation als ein Shooter und geht in eine ganz andere Richtung als zum Beispiel Call of Duty. Man wird dazu aufgefordert die Gegner nicht zu töten. Der Multiplayer-Modus bekommt durch die Möglichkeit die Gegenspieler zu verhaften eine ganz neue taktische Komponente und etwas in dieser Art hat es seit damals nicht mehr gegeben. Jeder der sich für einen Ego-Shooter mit Köpfchen interessiert ist hier genau richtig.