Vor kurzem erschien Holdfast: Nations at War auf Steam und wir wollen euch diesen Early Access Titel mal etwas näher vorstellen, denn es könnte sich als äußerst lohnenswert entpuppen.

Early Access heißt nicht immer Beta

Artillerie sollte nicht immer alleine gelassen werden. Kanonen lassen sich drehen und plötzlich sind die eigenen Reihen gefährdet.

Wer Mount & Blade Warband Napoleonic Wars kennt, weiß sich das Gameplay vorzustellen. Bevor wir aber Vergleiche ziehen, zerlegen wir Holdfast erstmal im Detail, auch für Unerfahrene.

Was ist Holdfast: Nations at War? Aktuell thematisiert der Online Multiplayer Shooter die Zeit um die Napoleonischen Ära. Genau heißt dies, dass Franzosen gegen Engländer in die Schlacht ziehen. Derzeit befindet sich der Titel in der Early Access Phase, hat den Beta Status aber noch nicht erreicht. Ganz offiziell.

Ausschließlich Online und im Multiplayer lohnen sich derzeit eher noch die offiziellen Server, dies wird sich im Laufe der Zeit sicherlich noch ändern. Als verfügbare Karten gibt es derzeit Modelle wie:

  • Coast Siege: Franzosen stehen hier auf der Seite der Verteidiger. Während dicke Kanonen in Richtung Meer zielen, versuchen die Engländer den Strand zu erreichen, um auf Land Positionen einzunehmen.
  • Army Siege: So gesehen das Gleiche nur ohne Schiffe.
  • Naval Battlefield: Heiße Seeschlachten. Wir gehen noch auf die einzelnen zur Verfügung stehenden Charaktere ein. Der Captain, normalerweise, steuert das Schiff. Während der Rest der Crew sich auf den Kampf vorbereitet. Neben der aktiven Teilnahme gibt es aber auch passive Möglichkeiten. Hier sehen sich die Musikanten am Start – auch hier gehen wir ein klein wenig später darauf ein.
  • Army Battlefield: So gesehen wie Naval Battlefield, nur eben zu Lande.
Wer sich einem Regiment anschließen sollte, sieht sich in vergleichbaren Schlachten.

Groß und hart ist nicht alles

Das ist das Ergebnis wenn Artillerie gut zielt: Nun müssen wir schnellstens das Schiff verlassen.

Alle Gameplay Varianten haben etwas für sich. Mancher mag auch nicht alles. Gerade die Artillerie ist eine teils sehr aufreibende Angelegenheit. Zum Einen reden wir hier, je nach Größe der Geschütze, von einer trägen Sache. Grundlegend heißt das je nach Erfahrung des Einzelnen: Schießen und nachjustieren. Bei sich bewegenden Zielen können erfahrene Offiziere mit ihren Qualitäten natürlich protzen.

Neben den großen Krachmachern gibt es noch mittlere Kanonen und kleine. Letztere findet man oftmals auf Mauern oder Kisten aufgebaut, da sie keine Lafetten haben. Wer auf der Seiten der Verteidiger kämpft merkt zweifelsfrei irgendwann, dass so gesehen alles zerbombt werden kann. Und hier haben die Entwickler glaubwürdig eine Sache richtig gemacht: Eine dicke Festungsmauer kann nicht nach 2 Schüssen direkt einstürzen. Wer also auf einer solchen steht, kann sich auf wuchtige Einschläge freuen die sich sehr realitätsnah verhalten und ein gewisses Feeling während der Schlacht aufkommen lassen.

Damit Geschütze etwas zu beißen haben benötigen wir was? Richtig: Kanonenfutter. Das gibt es aktuell aber nur in Form von Infanterie oder Schiffen. Während Soldaten die letzten verheerenden Einschläge auf ihr Schiff registrieren, lassen sie ein letztes Mal Beiboote zu Wasser, bevor auch der mächtigste Kahn irgendwann dem Untergang geweiht ist.

Schützenlinie bilden!

Formationen möchten viele auch mit „Randoms“ probieren und stoßen häufig auf sehr viel Anteilnahme.

Die Frage ist natürlich inwiefern kleine Boote, bis hin zum Kleinsten, dem Beiboot, das Ufer erreichen werden. Die Kämpfe zu Land laufen teils sehr interessant ab. Dank dem spielinternen Sprachchat, oder teils auch ohne, zeigen sich teils schön anzusehende Formationen. Selbst unter sogenannten „Randoms“.

Im den übrigen Fällen wird per Chat zumindest versucht die Angriffe so brauchbar wie möglich zu steuern. Je nach Fähigkeiten trägt die eigene Seite den Sieg davon oder eben auch nicht. Um die Vorgehensweisen zu unterstützen gibt es ein paar unterstützende Charaktere. Und hier kommen wir vorrangig zu den Musikern. Ob Violine, Trommeln oder Flöten, ist alles verfügbar. Und das nicht ohne Grund. Sie verleihen Buffs wie eine höhere Treffsicherheit. Wieder andere ermöglichen bessere Sicht mit Hilfe von Laternen. Denn Nacht und Nebel erschweren Taktik und Präzision.

Während am Anfang der Schlacht noch taghell ist, kann unter Umständen plötzlich Dunkelheit die Sicht deutlich erschweren. Natürlich verrät man gleichzeitig seine eigene Position und läuft Gefahr Opfer einer Kanonenkugel zu werden. Dennoch verleihen präsente Klassen und natürliche Witterungsverhältnisse ein zusätzliches Feeling während der Schlacht.

Unser aktuelles Fazit

Na wenn hier kein Feeling aufkommt.

Auch wenn Holdfast offiziell noch in der Alpha Phase steckt, so kann man doch sagen: Es motiviert deutlich mehr als Mount & Blade. Schwachstellen, die bislang aber sehr vernünftig angegangen werden, sind Latenzprobleme (sehr gute Verbesserung bisher), Sound (Musketen hören sich unter anderem noch nicht optimal an) und Gameplay Aspekte.

Letzteres liegt allerdings bei jedem einzelnen Spieler und sind aus Genre Kollegen nicht unbekannt. Teamkill, weil man nicht richtig hin sieht, oder der Diebstahl von Artillerieeinrichtungen, weil man ja jetzt unbedingt DIESE Kanone benutzen möchte, während 2 Kanonen weiter links eine frei gewesen wäre.

Der Bildschirm kann manchmal sehr überlaufen wirken. Zum Glück kann man jede einzelne Information separat deaktivieren.

Eine größere Schwachstelle, wo wir nach aktueller Sichtweise aus den Anstrengungen der Entwickler uns erlauben eine Position einzunehmen, ist der Nahkampf. Gerade mit dem Bajonett ist es derzeit nicht einfach jemanden zu treffen. Oder gar zu besiegen. Da lobt man sich derzeit eher noch das Schwert. Sofern man eine entsprechende Klasse gewählt hat. Wenn Anvil Game Studios hier weiter daran arbeitet, wie sie es bislang unter Beweis gestellt haben, regelt sich auch diese Angelegenheit zügig.

Kleiner Wehrmutstropfen am Rande: Die fehlende Kavallerie. An dieser Stelle bleibt abzuwarten, wie die Entwickler hier weiter implementieren werden.

Die Serverliste. Es gibt auch jetzt schon nicht nur offizielle Server.

Alles in allem bringt Holdfast: Nations at War sehr viel Atmosphäre mit. Und das jetzt schon. Auch weiteren geschichtlichen Epochen möchte man sich nicht verweigern. So dürften dann neben Frankreich und England noch andere Nationen irgendwann Einzug halten. Und damit auch die ein oder andere Modernisierung. Denn betrachtet man den Unabhängigkeitskrieg (England gegen USA) oder anderen Zeitepochen, könnte es noch sehr spektakulär werden.

Für alle die Mount & Blade: Warband – Napoleonic Wars jetzt schon spielen oder sehr gerne schon an War of Wrights teilnehmen würden, ist Holdfast fast schon ein Muss.

Genau aus diesem Grund machen wir auf der nächsten Seite einen Vergleich zwischen Mount & Blade: Warband – Napoleonic Wars.

Seite 1: Holdfast: Nations at War

Seite 2: Vergleich zwischen Holdfast und M&B: Warband – Napoleonic Wars