Hauppauge HD PVR Gaming Edition – Test / Review

Wer wie wir gerne zuhause am Rechner Videos von ingame-Material aufzeichnet, der kann dies am PC relativ leicht mit diversen Freeware-Tools machen. Anders die Konsoleros, denn Videos von Wii, XBox 360 oder Playstation 3 aufzeichnen zu wollen, bedeutet schon ein halber Kraftakt. Wer das nötige Kleingeld opfert, der kann auf eine ganze Reihe Capture-Devices zurückgreifen. Hauppauge bietet mit der HD PVR Gaming Edition eine Komplettlösung speziell für Zocker an Konsolen an. Und genau dieses Gerät haben wir uns angeschaut.

Wir möchten uns bei Hauppauge für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsmusters bedanken!

Ausgepackt und Angestöpselt

Wer sich für die Hauppauge HD PVR Gaming Edition entscheidet, der bekommt ein Rundum-Sorglos-Paket geliefert. Den Karton geöffnet, erwartet uns folgender Inhalt:

  • Hauppauge HD PVR Gaming Edition
  • Stromkabel
  • USB-Kabel
  • Komponentenkabel für Konsole
  • Komponentenkabel für TV
  • Software & Treiber

Der Hauptfokus liegt natürlich zunächst mal auf der Box, die das Herzstück des Pakets darstellt. Das schwarze Plastikgehäuse ist stabil, sauber verarbeitet und leichter im Gewicht, als es Produktbilder erahnen lassen würden. Das Gerät ist so lang wie eine DVD-Hülle, etwas breiter als selbige und ca. 8 cm hoch. Die Anschlüsse sehen folgendermaßen aus:

Eine Fernbedienung gehört nicht zum Lieferumfang, kann aber bei Bedarf nachgekauft werden –  für unsere Zwecke wird allerdings euch keine benötigt. Markant ist der etwas abgesetzte Deckel, der während der Aufnahme seitlich in giftigem Grün leuchtet.

Von den Komponentenkabel haben wir gleich 2 Stück beiliegen und das ist auch gut so. Das eine Kabel dient der Verbindung der PVR und des Fernsehers, das andere der Verbindung zur Konsole. Wichtig: Das Konsolen-Komponentenkabel besitzt Stecker für Nintendo Wii, Microsoft Xbox 360 und Sony Playstation 3, womit die komplette aktuelle Konsolengeneration abgedeckt ist. Stromstecker rein, das USB-Kabel an den PC oder Laptop und es kann fast schon losgehen. Am Rechner müssen wir noch die Treiber und die Software ArcSoft Showbiz (beides auf der mitgelieferten CD zu finden) installieren – das wars.

Endlich kann ich jedem zeigen, wie 1337 ich bin!

Wer alles nach Anleitung verkabelt hat, der kann eigentlich auch direkt schon loslegen. Wichtig ist, dass man bei den Ausgabe-Einstellungen der Konsole auf das Komponentenkabel wechselt, denn die Mehrzahl der Zocker dürfte HDMI präferiert haben.

Dass das Signal durch die HD PVR während des Spielens geschleift wird, merkt man im Gebrauch nicht, es gibt keinerlei Verzögerung. Der Showbiz Software geben wir das Kommando zur Aufzeichnung und fortan wird alles auf die Festplatte aufgenommen, bis wir auf den Stop-Button klicken. Dabei bietet uns die Software eine Reihe von Einstellungen, die zum Ausprobieren einladen. In den Standard-Settings ist das Gerät aber auch schon sehr brauchbar und so wird das Klicken durch die Optionen nicht wirklich notwendig. Dennoch können wir Codec, Bitraten und sonstige Regler hin und her schieben, um ein möglichst perfektes Ergebnis zu erzielen. Die Aufnahme kann wahlweise in 720p oder 1080i gemacht werden. Den platzschonenden H.264 Codec füttern wir mit einer konstanten oder variablen Bitrate von bis zu 13.5 MB/s und bekommen am Ende der Aufnahme unseren Clip in diversen Formaten ausgespuckt, die sowohl für Konsole, als auch PC nutz- und verwertbar sind.  Nach getaner Aufnahme können wir in Showbiz unseren Clip noch mit einem integrierten Bearbeitungstool zusammen schneiden, mehrere Sequenzen verbinden oder Texte einfügen. Die Möglichkeiten zur Bearbeitung sind nicht sonderlich umfangreich, reichen aber völlig aus, um das Video mit wenigen Klicks zu einem kleinen Augenschmaus heranreifen zu lassen. Abschließend wählen wir, wie wir das Video exportieren wollen, der finale Mixdown geht ziemlich flott. Praktisch ist die Export-Funktion direkt zu Youtube: Wer das Programm mit seinem Youtube- Account verbindet, der hat mit einem Klick das Video direkt in seinen Kanal hochgeladen und kann es der breiten Masse an interessierten Zuschauern zur Verfügung stellen.

Wie, nix zu meckern?

Doch, natürlich gibt es auch Dinge, die verbesserungsfähig sind oder die wir gerne gesehen hätten. Da wäre zum einen der fehlende HDMI-Port. Wer Konsole und LCD-Fernseher zuhause stehen hat, der hat mit ziemlicher Sicherheit beides per HDMI verkabelt. Es wäre sicherlich leichter gewesen, wenn wir unsere Videos mittels HDMI hätten aufzeichnen können, aber damit ist Asche. Hauppauge weist sogar explizit in der Anleitung darauf hin, dass das HDMI-Kabel vor der Aufnahme unbedingt entfernt werden muss. Und so bleibt uns leider der dicke Komponenten-Strang nicht erspart. Das sorgt mitunter im TV-Regal für ein ziemliches Kabel-Chaos frei nach dem Motto „Wer schön sein will, muss leiden.“ Damit einher geht natürlich auch die fehlende Möglichkeit, Videos in 1080p aufzuzeichnen – schade.

Ein weiteres Manko ist das viel zu kurz geratene USB-Kabel. Wir sprechen hier von Centbeträgen, die ein ordentlich langes Kabel im Mehrwert gekostet hätte. Stattdessen misst das beiliegende Kabel gerade mal 1,5 m. Wer seinen PC also nicht in unmittelbarer Nähe zur Konsole stehen hat, der muss zwangsweise eine Verlängerung kaufen. Alternativ bietet sich die Aufzeichnung am Laptop an, sofern dieser den minimalen Systemvorraussetzungen entspricht. Bei der Aufnahme über 1080i hatten wir beim Ergebnis an der oberen Kante des Videos mehrere kleine weiße Pünktchen, die sich auch nach mehrmaliger Neuverkabelung nicht entfernen ließen. Auf niedrigerer Auflösung waren diese dann verschwunden.

Wer so viel Komfort möchte, der sollte auch bereit sein, den ein oder anderen Euro springen zu lassen. Denn mit ca. 160€ ist das Gerät kein Pappenstiel und spricht bevorzugt Semi- und Pro-Gamer an, die häufiger Videos capturen möchten.

Hier ein kurzes Beispielvideo, das wir mit der Hauppauge HD PVR Gaming Edition aufgezeichnet haben:

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Fazit und Wertung folgend auf der nächsten Seite!