Thermaltake Core X71 – Test / Review

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    – VORWORT –

    Heute möchten wir euch unser endgültiges Gehäuse von unserem Gaming PC-Projekt vorstellen. Hier haben wir freundlicherweise von Thermaltake.de das Core X71 zur Verfügung gestellt bekommen, denn wir haben noch Großes vor mit diesem Gehäuse. So wird im späteren Verlauf noch eine neue Grafikkarte montiert und eine vollwertige Wasserkühlung verbaut, dies kommt aber erst in Frage, wenn alle anderen Komponenten feststehen. Darüber hinaus werden wir die Festplattenkäfige komplett entfernen und eine eigene Halterung herstellen und auch das Frontgitter wird zu einem späteren Zeitpunkt gegen eine pulverbeschichtete Aluminiumplatte getauscht, in der wir unser Projektlogo mit einem Laser cutten lassen werden. Soviel zu ein paar Kleinigkeiten, die noch anstehen, doch kommen wir nun zum eigentlichen Produkt, dem Gehäuse. Wir wünschen viel Spaß mit unserer Review zum Thermaltake Core X71.

    – ÜBER THERMALTAKE –

    Thermaltake Technology Co. Ltd. wurde im Jahre 1999 in Taiwan gegründet. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt weltweit Kühlungslösungen (Prozessorkühler), Netzteile sowie Gehäuse für Personal Computer. Die Unternehmenszentrale befindet sich in Shen Keng Hsiang im Taipei County in Taiwan, die Produktion befindet sich in Guangdong in der Volksrepublik China. Die Europazentrale befindet sich in den Norderstedt bei Hamburg, weitere Niederlassungen befinden sich in den Vereinigten Staaten, Japan, China und Australien. Das Unternehmen betreibt Forschung und Entwicklung im Bereich der Personal Computer, insbesondere zur Stromversorgung, zur Überwachung und Abführung der im Computer entstehenden Abwärme durch Luft und flüssige Kühlmittel. Darüber hinaus werden auch die PC-Gehäuse weiterentwickelt. Das mit diesen Aufgaben befasste R&D Team umfasst etwa 60 Ingenieure und IT-Experten.

    – VERPACKUNG UND LIEFERUMFANG –

    Der Hersteller Thermaltake liefert das Core X71 in einer schlichten braunen Kartonage aus. Auf der Vorderseite befindet sich das Core X71 abgedruckt und es befindet sich noch die Tt LCS Zertifizierung direkt rechts daneben. Auf der Rückseite wurde das Core X71 mit sichtlicher Modularität abgedruckt, hier bekommt der Käufer eine direkte Übersicht, wie modular das Gehäuse ist. Bilder sagen eben mehr aus als tausend Worte. Somit muss man sich an der Seite mit den Spezifikationen begnügen. Packen wir nun das Core X71 endlich aus, so fällt direkt auf, wie groß das Core X71 denn wirklich ist. Nachdem wir nun die Verpackungsfolie entfernt haben, steht diese schiere gewaltige Größe vor uns und diese Sicht macht Lust auf mehr, doch dazu später mehr, schauen wir uns nun das mitgelieferte Zubehör an.

    Thermaltake geizt nicht mit dem Zubehör. Neben dem selbstverständlichen Montagematerial packt Thermaltake noch einige Kabelbinder und Gummiabsorber dazu. Natürlich darf bei der Größe vom Gehäuse die Verlängerung vom 8-Pin Stromkabel nicht fehlen, denn die meisten, beziehungsweise fast alle Netzteile auf dem Markt, könnten so ihre Schwierigkeiten mit dem Erreichen des Anschlusses auf dem Mainboard bekommen, schön, dass hier dran gedacht wurde, eine Verlängerung mit in den Lieferumfang zu packen. Und darüber hinaus befinden sich noch 3 Montageschienen zur Lüfterbefestigung im Lieferumfang, sowie 2 Adapter zur Drosselung der Drehzahl der Lüfter.

    – SPEZIFIKATIONEN –

    • Abmessungen: 250 x 677 x 511 (B x H x T in mm)
    • Gehäusetyp: Fulltower
    • Material: Stahl, Kunststoff
    • Gewicht: 12 kg
    • Mainboard-Kombatibilität: ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
    • Front I/O Anschlüsse: 2x USB 3.0, 2x USB 2.0, HD Audio Buchse
    • Max. Höhe CPU: 180mm
    • Max. Länge GPU: 278mm oder 420mm ohne HDD-Halterung
    • Max. Länge PSU: 180 – 220mm
    • PCI Steckplätze: 8
    • 5,25″ Schächte: 2
    • 3,5″ Schächte: 3, zusätzlich auf der Rückseite versteckt 2×3,5″ oder 2,5″
    • Gehäuselüfter: Vorne 2x 140mm Riing LED Blue 1400upm @28dB(a), Hinten 1x 140mm Turbo Lüfter 1000upm @16dB(a)
    • Lüfterunterstützung Vorne: 3x 120mm oder 3x 140mm oder 2x 200mm
    • Lüfterunterstützung Oben: 3x 120mm oder 3x 140mm oder 2x 200mm
    • Lüfterunterstützung Hinten: 1x 120mm oder 1x 140mm
    • Lüfterunterstützung Unten: 2x 120mm oder 2x140mm
    • Lüfterunterstützung Seite: 3x 120mm oder 2x140mm
    • Radiatorplatz Vorne: 1x480mm oder 1x420mm
    • Radiatorplatz Oben: 1x360mm oder 1x280mm
    • Radiatorplatz Hinten: 1x 120mm oder 1x 140mm
    • Radiatorplatz Unten: 1x 120mm oder 1x 140mm
    • Radiatorplatz Seite: 1x 360mm oder 1x 280mm
    • Zusätzliche Funktion: Zwei getrennte Kammern (Oben und Unten)

    – VERARBEITUNG UND DESIGN –

    Das Thermaltake Core X71 ist der Riese unter den Gaming-Gehäusen, eine schwarze Bestie mit viel Gitteroptik. Schlichtes und kantiges Design. Der extreme hohe Anteil von der Gitteroptik spricht für sich. Dank der Gitteroptik wird natürlich auch sichergestellt, dass der zu befördernde Luftstrom optimal verläuft.

    Auf der Oberseite vom Gehäuse, welche von einem Staubfilter verdeckt wird, befindet sich Platz für drei Lüfter oder eben einen Radiator mit 360mm. Den Staubfilter kann man ganz leicht abnehmen, da dieser mit Magneten einfach draufgelegt ist, so lässt sich auch schnell und leicht der Radiator oder die Lüfter befestigen. In der Theorie sowie in der Praxis lässt sich hier ohne Probleme ein Radiator mit 360mm verbauen.

    Ein Bereich, der auf der Oberseite noch sehr wichtig ist, sind natürlich der Start und Resetknopf, sowie die Anschlüsse für 2x USB3.0, 2x USB 2.0 und 2x 3,5mm Klinke für Mikrofon und Kopfhörer. Eine Besonderheit bei dem Core X71 ist in jedem Fall, dass man die Front abnehmen kann und der Bedienbereich an Ort und Stelle bleibt, auch hier gibt es leider viele Gehäuse, wo der Start und Resetknopf samt weiterer Anschlussmöglichkeiten mit zur Front gehören.

    Kommen wir nun zu den Seiten, denn hier gibt es eine Besonderheit. Das Core X71 verfügt nicht wie üblich über zwei Seitenwände, sondern hat direkt vier Seitenwände, die man abnehmen kann. Dies sind zum einen im oberen Bereich die klassischen Seitenwände in Midi-Towergröße, sowie die unteren Seitenwände, welche für die untere Kammer zuständig sind. Die Seitenteile werden mit Rändelschrauben befestigt und so lassen sich diese schnell und werkzeuglos montieren und demontieren.

    Der Obere Bereich vom Gehäuse verfügt über ein gängiges Layout, welches sehr ordentlich und strukturiert wirkt. Die obere Hauptkammer sieht sehr voluminös aus, erst recht wenn man sein Netzteil in der unteren Kammer verbaut. So wirkt der obere Bereich gar nicht mehr wie ein klassischer Midi-Tower. Die Laufwerkskäfige für die 2x 5,25″ befinden sich direkt hinter der Front. Bis zu sieben Laufwerke können in das Core X71 verbaut werden, hier findet man Platz für 3x 2,5/3,5 Zoll Laufwerke, welche in einem Einbaurahmen verbaut sind. Und es befinden sich noch 2 Einbaurahmen auf der Rückseite des Mainboardtrays.

    Für die Kühlung bietet das Core X71 mehr als genug Optionen, dies sieht man schon bei der Übersicht der Spezifikationen. Ob man pur auf Luftkühlung setzt oder Wasserkühlung, hier wird man den perfekten Platz für all diese Komponenten finden. Im späteren Verlauf, wenn wir Veränderungen an der Kühlung und am Gehäuse vornehmen werden, wird es dazu wie gesagt einen extra Artikel geben.

    Die Bodenpartie überzeugt mit einem langen Staubfilter, welcher sowohl vorne als auch nach hinten herausgezogen werden kann, hier hat man sich also gegen eine mittig geteilte Lösung entschieden, also aufpassen, dass genug Platz vorhanden ist. Hier könnte man eventuell den Denkanstoß geben, dieses Konzept zu überarbeiten, denn ein mittig geteilter Staubfilter im unteren Bereich, hat halt sehr viele Vorteile, denn wenn man nur den Teil vom Netzteil reinigen möchte, muss man nicht zuerst einen 50 cm langen Staubfilter unter dem Gehäuse hervorziehen, sondern kann direkt nur den Part zum Reinigen entnehmen, der auch verstaubt ist.

    Im Großen und Ganzen ist die Verarbeitung solide und stabil. Wir haben bei unserem bereitgestellten Gehäuse keinerlei Lackfehler oder Verarbeitungsfehler. Der einzige Punkt, der nicht so hochwertig wirkt, sind die doch recht dünnen Seitenwände, die sicherlich ein wenig mehr Materialstärke verkraften könnten.

    – TESTSYSTEM –

    • Prozessor: Intel i7 6700K @4,6GHZ
    • Prozessorkühler: Raijintek Triton Core 360 mit NB-eLoop B12-2
    • Mainboard: MSI Z170A Gaming Pro Carbon
    • Grafikkarte: KFA2 GTX 1060 OC
    • Arbeitsspeicher: 4x8GB G.Skill RipJaws V DDR4-3000
    • SSD: 240GB @System
    • SSD: 500GB @Gamez
    • SSD: 500GB @Gamez
    • HDD: Western Digital Black 6TB
    • Soundkarte: Creative Sound Blaster ZxR
    • Netzteil: Enermax Platimax 1000W
    • Gehäuse: Thermaltake Core X71
    • Lüfter: Zusätzlich Front 3x 120mm NB-eLoop B12-2, Hinten 1x 120 NB-eLoop B12-1

    – HARDWAREMONTAGE –

    Auf den ersten Blick glänzt das Thermaltake Core X71 mit seiner enormen Modularität, doch wie sieht das in der Praxis und dem Einbau von Hardware, Lüftern und Radiatoren sowie SSD und HDD aus? Dies werden wir nun für euch herausfinden. Fangen wir nun an, das neue Mainboard einzusetzen, um danach dann alle weiteren Komponenten verbauen zu können. Denn dank dem enormen Platzangebot haben wir selbst mit verbauten Mainboards genug Platz, alles Weitere an seinen Platz zu montieren. So haben wir im Anschluss direkt die CPU eingesetzt und die All in One Wasserkühlung verbaut. Hier gab es keine großen Probleme mit dem Einbau.

    Im nächsten Schritt setzen wir das teilmodulare Netzteil in der unteren Gehäusekammer ein, denn wir legen viel Wert auf Kabelmanagement und Freiraum in allen Lagen, daher werden wir das Netzteil nicht im oberen Midi-Tower-Bereich verbauen. Was einem hier direkt auffällt, ist die Tatsache, dass man das Netzteil nicht von Haus aus entkoppelt verbauen kann, hier muss man sich also etwas einfallen lassen. Wir haben uns hier für Gummi entschieden und haben dies zwischen Netzteil und Gehäuse gelegt, um hier auf diese Weise zu entkoppeln. Damit reduziert man die Schwingungen mehr als nur deutlich.

    Als Nächstes haben wir uns um den Einbau der drei SSD’s und der HDD gekümmert. Die SSD’s haben wir in den Einbaurahmen geschraubt und im unteren Teil des Gehäuses montiert, da wir im oberen Bereich so wenig Komponenten montiert haben wollten, wie es nur möglich ist. Die HDD haben wir auf der Rückseite vom Mainboard Tray in einen der Einbaurahmen geklickt und wieder eingehangen.

    Danach setzen wir die All in One an ihren Bestimmungsort, in dem Fall haben wir uns für die Montage oben entschieden, hier gab es keine Probleme mit den Bohrungen für die Schrauben, das haben wir leider schon anders erlebt, daher sind wir glücklich, dass hier alles so passt, wie es sein muss. Die Lüftermontage für den Radiator sollte man in jedem Fall im Vorfeld durchführen, denn je nach Radiatordicke kann der Platz zum Board sehr gering ausfallen und würde die Montage der Lüfter am schon verbauten Radiator nahezu unmöglich gestalten. Zum Abschluss der Komponenten wird noch die Grafikkarte in den PCI-E Slot gesteckt.

    Nun suchen wir uns die nötigen Kabel vom teilmodularen Netzteil zusammen und begeben uns ans Verkabeln der einzelnen Bauteile. Wie schon beschrieben haben wir das Netzteil im unteren Bereich des Core X71 verbaut, damit man so wenig Kabel wie möglich im oberen Teil sehen wird. Aussparungen zwischen Mainboardrückwand und Gehäusewand sind zahlreich vorhanden und bieten somit eine solide Basis für das Kabelmanagement. Auf der Rückseite gibt es auch ausreichend viele kleine „Haken“ an denen man Kabelbinder befestigen kann. Oder man nimmt die etwas großzügigeren Bereiche, wo man Klettverschlüsse durchführen kann, denn heutzutage nimmt man immer weniger Kabelbinder, sondern greift zum Klettverschlussband, diese sind auf vielen Ebenen durchaus sinnvoller.

    Doch haben wir nicht was vergessen? Ja, leider müssen wir noch die wohl meistgehassten Kabel ans Board stecken, die je von der Menschheit erfunden wurden. Denn wir müssen neben dem Power/Reset-Kabel auch die Kabel für die Front USB/Audio anklemmen. Gerade die einzelnen Stecker für Power/Reset und HDD/Power LED können schon mal viele Nerven kosten. In unserem Fall gibt es direkt auf dem Board eine aufgedruckte Tabelle, die diesen Schritt zum Kinderspiel macht.

    – FAZIT –

    Ob euch das Thermaltake Core X71 gefallen wird, wissen wir natürlich nicht, denn dies ist neben der Funktionalität auch eine äußerliche Geschmacksfrage. Für uns stellt das Gehäuse aber die perfekte Basis für unser Projekt dar. Solltet ihr aber auf der Suche nach einem großen Gehäuse mit viel Platzangebot sein, dann können wir euch das Core X71 nur empfehlen.

    Der Fulltower bietet mehr als massig Platz, um beim Gestalten des neuen PC-Builds keine Kompromisse eingehen zu müssen. Dies verdankt man auch der schier unendlichen Modularität.

    Das Thermaltake Core X71 bietet genug Platz für alle Freunde von All in One oder vollwertigen Wasserkühlungskreisläufen. Auch in der Praxis gab es hier keine Abstriche zu machen, unser 360er Radiator, der aktuell vorübergehend im System verbaut ist, konnte ohne Schwierigkeiten oben, vorne und seitlich in der unteren Kammer montiert werden.

    Dank der Fulltowerabmessungen stellt auch die nachträgliche Wartung vom System keinerlei Probleme dar, egal ob ihr neue Lüfter oder einen Radiator tauschen wollt. Einziger Punkt, der eventuell einige stören könnte, solltet ihr mehr als nur ein paar Veränderung vornehmen wollen, so müsst ihr 8 Rändelschrauben lösen und alle 4 Gehäusewände abmontieren, dies ist ein kleiner Mehraufwand, aber über den kann man schnell hinweg sehen, wenn man dieses Gehäuse erstmal mit seiner Hardware in Betrieb genommen hat.

    Für unter 200€ bekommt man hier ein großes und schlichtes Gehäuse, was auch nicht sehr schwer ist. Vergleichsgehäuse, die 480mm oder 420mm aufnehmen können und auch sonst fast den identischen Platz bieten, wären zum Beispiel das Corsair 900D und dafür muss man über 200€ mehr auf den Tisch legen. Das ist dann eine Frage der Optik und der Geldbörse.

    Auch für Modder interessant, denn das Core X71 bietet so viele Möglichkeiten zum Umbauen verschiedener Elemente an, dass man sich hier ordentlich austoben kann. Auch wir werden in Zukunft einige Modifikationen vornehmen, darüber haben ich bereits am Anfang kurz berichtet. Wie einfach sich das Ganze dann bewerkstelligen lässt, werden wir dann in einem extra Artikel verfassen, sobald alle Umbauten fertig sind.

    Positives:

    • Fulltower
    • massiver Platz für Radiatoren
    • modularer Innenaufbau
    • genug Platz für CPU Kühler
    • lange Grafikkarten stellen kein Problem dar
    • Staubfilter
    • gute Kühlleistung durch Gitterstruktur

    Negatives:

    • mitgelieferte Lüfter etwas laut
    • nur maximal ATX Boards
    • Frontfilterreinigung nur möglich wenn man Front entfernt

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    Nun bin ich knapp 7 Jahre bei game2gether als Autor tätig und berichte über aktuelle Spiele und teste diese auch. Die Projektleitung habe ich vor knapp 4 Jahren übernommen. Mein Hauptaufgabenbereich ist hier die Hardware-Redaktion und das PR-Management. Online erkennt man mich unter dem Pseudonym "eXilitY" oder RaketenJohnny.