Aprilscherze im Jahre 2020

Man möchte meinen, dass in der aktuellen Zeit und bei den Problemen, die uns aktuell gesellschaftlich und wirtschaftlich belasten – Stichwort Corona – die Zeit für schlechte Aprilscherze durchaus vorbei sein dürfte bzw. im Jahre 2020 unpassend sind.

Falsch!

Selbstverständlich sollte man auch in Zeiten wie solchen durchaus lachen dürfen, und auch wenn manche Aprilscherze schon dagewesen zu sein scheinen…manche sind einfach zu gut, um sie zu ignorieren.
Wir selbst bei game2gether waren dieses Jahr jedenfalls nicht dabei und haben uns mit Scherzen zurückgehalten…die Kollegen, diverse Firmen und die User im weltweiten Netz allerdings nicht.

Hier nun eine kleine Auswahl an Aprilscherzen, bei denen man durchaus lachen konnte und die teilweise erst am heutigen Tag aufgelöst wurden…oder so unwahrscheinlich geklungen haben, dass man einfach sofort auf den Kalender schauen musste 🙂

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Cheaten ab 2021 illegal?

Die Kollegen von der gamestar haben sich in diesem Jahr ganz besondere Mühe gegeben und einen Artikel hervorgebracht, bei dem man wirklich lachen musste, weil es so unwahrscheinlich ist, gleichzeitig aber doch ganz cool wäre. Wie wir alle wissen, ist unsere Kanzlerin Angela Merkel aktuell in häuslicher Quarantäne…da wäre es doch durchaus im Bereich des Möglichen, dass die gute Frau auch mal an einem PC sitzt, oder nicht?
Unter der Headline Cheaten ab 2021 illegal wird die Kanzlerin sogar zitiert, indem ihr folgende Worte in den Mund gelegt wurden:
„Deutschland steht seit Jahrzehnten für harte, aber vor allem ehrliche Arbeit, meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürgern – und das darf, kann und soll sich besonders im digitalen Zeitalter nicht ändern. Doch ich spreche hier nicht nur als Kanzlerin zu Ihnen, sondern auch als Mensch. Mir geht es wie Ihnen. Ich habe keine Lust darauf, mich im Feierabend auch noch mit unfairen Cheatern herumzuschlagen, die mich mal eben mit einem Aimbot aus einem Kilometer Entfernung mit einem Headie aus dem Latschen ballern. Das ist ehrlos. Wir alle haben ein Recht auf ein paar lockere Runden Warzone oder Fortnite am Abend, ohne dass Ihnen und mir böswillige Betrüger den Spaß rauben. Deshalb kämpfen wir als Bundesregierung, aber auch ich als Xbox-Live-Abonnentin, für eine faire Spielekultur.“
Sehr witzig und auch sehr lesenswert!

Rent a map

Steam haben angekündigt, zum kostenlosen Game Sven Co-OP eine neue Funktion namens Rent-a-Map einzuführen, in der man alle Karten für eine gewisse Zeit mieten kann, nachzulesen hier. Aufmerksamen Lesern wird natürlich sofort aufgefallen sein, dass hier etwas partout nicht stimmen kann…Karten mieten? Für einen Preis von 0,99 Euro pro Stunde?
Natürlich war auch diese Ankündigung ein ziemlicher Scherz…wer der englischen Sprache mächtig ist, kann sich das ja gern mal durchlesen…der Artikel wirkt wirklich professionell 🙂

Die besten Aprilscherze der letzten Jahre

Die Tradition der Aprilscherze ist gefühlt schon ewig lang…schon während des ersten Weltkrieges – genauer im Jahr 1915 – gab es beispielsweise einen britischen Piloten, der eine vermeintliche Bombe über deutschen Soldaten abgeworfen hatte. Die Deutschen – starr vor Angst – warteten geduldig auf den großen Knall, nachdem sie in alle Richtungen verstreut waren; Problem nur: der Knall kam nicht. Nach endloser Wartezeit trauten sich die Deutschen, sich die „Bombe“ mal näher anzuschauen: es handelte sich um einen Football, auf dem die Worte „April Fool – Gott Strafe England!“ angebracht waren; „Gott strafe England“ war ein Slogan, den die Deutschen während des Krieges oft verwendeten, da die Feindschaft beider Völker gewaltig war.

Zitat eines dicken Galliers: die spinnen, die Briten!

Der britische Humor scheint auch vor ihren eigenen Wahrzeichen nicht Halt zu machen: im Jahre 1980 berichtete die BBC – quasi Englands Pendant zum deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunk – dass der Big Ben – das Wahrzeichen Londons – ab sofort eine Digitaluhr besitzen würde. Mit dem Impact dieser Meldung hatte die BBC allerdings nicht gerechnet: es gab tatsächlich wütende Anrufe und Leserbriefe, die diese Verschandelung des Big Ben überhaupt nicht akzeptieren wollten; nur wenige Hörer fanden diese Meldung lustig, und die BBC war tagelang damit beschäftigt, sich bei wütenden Hörern zu entschuldigen.

Der Krieg der Welten: Massenpanik inklusive

Die im Nachhinein lustigste Geschichte bzgl. „schlechter Scherze“ in der Öffentlichkeit ereignete sich leider nicht an einem ersten April, sondern am 30. Oktober 1938 – die Nacht vor Halloween.
In den USA beschloss man ein Radiohörspiel des Romanes Krieg der Welten von H.G. Wells durchzuführen.
Heute ein Meisterwerk der Science-Fiction Literatur und zweifach verfilmt – die oscarprämierte Version von 1953 und die 2005er Version mit Tom Cruise und Dakota Fanning; beides sehr gute Filme, die man sich durchaus – und immer noch! – anschauen kann.
Allerdings gab es in den späten 1930er Jahren weder Fernsehen noch Internet; folglich blieb nur das Radio, was zu der Zeit ein absolutes Massenmedium darstellte.

Und so begab es sich, dass während einer Konzertübertragung das Programm plötzlich von einer Sondermeldung unterbrochen wurde: Außerirdische seien gelandet.
Kurze Zeit später – nachdem das Konzert weiterlief – wurde jenes für eine weitere Übertragung unterbrochen: ein Außerirdischer – massiv wie ein Bär und mit ledernasser Haut – hätte mit einem Feuerstrahl ein Massaker angerichtet; man hörte Menschen schreien und die Übertragung brach ab.

Der Autor des Hörspieles, ein gewisser Orson Welles – der 1941 mit Citizen Kane einen Meilenstein des Kinos erschaffen sollte – wurde bereits während der Livesendung gebeten, das Hörspiel zu beenden, da sich viele Anrufer besorgt geäußert hatten und fragen wollten, ob diese Invasion jetzt gerade echt sei. Vielen Hörern, die erst später zugeschaltet haben, entging die vorherige Ankündigung nämlich, dass es sich um ein Hörspiel handele.

Gerüchte, dass es in Folge dieses Radiohörspiels gar zu Selbstmorden gekommen sei, konnten nie mit Sicherheit verifiziert werden; Angst hatte das Hörspiel aber durchaus ausgelöst.
Natürlich könnte man jetzt sagen, dass die Amerikaner einfach zu gutgläubig seien und man dieses Volk leicht veralbern könne. Man darf aber nicht vergessen, dass die Anfänge der Raumfahrt noch 20 Jahre auf sich warten lassen sollten und der Gedanke, dass es intelligentes und folglich möglicherweise gefährliches Leben auf dem Mars geben konnte, gar nicht so unwahrscheinlich war.

Welles selbst zeigte sich daraufhin bei einer am folgenden Tag eiligst einberufenen Pressekonferenz des Senders überrascht, dass die Leute sein Hörspiel für echt gehalten haben; da zwei Mal – zu Beginn vor dem Konzert – welches Teil der Inszenierung war – und auch zu Ende der Sendung – darauf hingewiesen wurde, dass es sich hier nicht um reale Ereignisse, sondern nur um Fiktion handele.
Nichtsdestotrotz hat sich Welles mit dieser Aktion einen Platz in den Geschichtsbüchern verdient.

Fazit

Man kann es nur immer wieder – auch in Zeiten von Facebook, Twitter und „Fake News“ – betonen: man solle nie aufhören, selbstständig zu denken und nicht alles sofort für bare Münze nehmen.
Also wenn ihr mal eine Geschichte lest, die sich zwar witzig anhört, aber doch so unwahrscheinlich klingt, als dass sie wirklich glaubwürdig ist: schaut mal auf den Kalender, vielleicht ist ja grad der erste April!